Zum Erfolg von Wolf-Dietrich Denk
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, wenn ein Projekt zur Zufriedenheit aller Beteiligten abgewickelt wurde und jeder Beteiligte am Ende zur Erkenntnis kommt, dass es ein erfolgreiches Projekt in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht war und man mit allen Personen gerne wieder zusammenarbeiten würde!
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nun bin ich bereits achtzehn Jahre im Unternehmen tätig und hatte die Möglichkeit mich vielfältig im Unternehmen einzubringen und auch immer mehr Verantwortung zu übernehmen. Meine bisherige Karriere hat mehrere Gründe; dieses Unternehmen entwickelte und entwickelt sehr interessante und herausfordernde Projekte im In- und Ausland. Für mich ist es eine positive Herausforderung an diesen Projekten mitzuwirken. Auch die Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens kann ich als sehr gut und bereichernd bezeichnen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Neben meiner fachlichen Kompetenz war sicherlich die interne Kommunikation für meinen bisherigen Erfolg ausschlaggebend! Für mich ist und war es wichtig, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeiter wohl fühlen, denn dieses „Wohlfühlen“ färbt auch auf die interne Kommunikation ab und schafft damit eine nachhaltige Motivation. Der Umgang mit Mitmenschen ist ein wesentlicher Teil um erfolgreich sein zu können, denn schließlich geht es immer um Interessen, nämlich der eigenen ebenso wie um die Interessen des Gegenübers. Diese zu erkennen und wahrzunehmen und damit richtig umzugehen ist von großer Bedeutung. Eine positive Zusammenarbeit aller am Projekt beteiligter Personen, sowie unterschiedlichster Abteilungen in unserem Unternehmen führt zum Erfolg!
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab in meinem bisherigen beruflichen Werdegang, mehrere Personen welche mich durch ihre fachliche Kompetenz und ihr persönliche Vorbildwirkung sehr beeindruckt haben. Meiner Erfahrung nach, ist es ein großer Vorteil und ein Glück als junger Mensch einen erfahrenen Ansprechpartner zu haben, der einen in der Entwicklung unterstützt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Anerkennung kommt sowohl von Personen aus dem eigenen Unternehmen als auch von den Projektbeteiligten. Als Beispiel möchte ich die Schlüsselübergabe des Neubaus der ÖAMTC-Zentrale in 1030 Wien anführen, wo unsere Arbeit geschätzt und auch dementsprechend gewürdigt wurde. Wir erhalten oft positives Feedback. Unsere Leistungen führen auch zu Einladungen zu Vorträgen und zu Anfragen für Beiträge in Publikationen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Eine große Herausforderung sehe ich in der Baubranche das Zusammenspiel von vielen Beteiligten an einem Bauprojekt. Bereits in der Planungsphase und dann in der Ausführungsphase gibt es zahlreiche Mitwirkende unterschiedlichster Fachdisziplinen, was dazu führt das ein großes Konfliktpotential entstehen kann. Dabei spürt man natürlich den finanziellen Druck aller Beteiligten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Als ich in dieses Unternehmen eintrat, beschäftigten wir ca. 80 Mitarbeiter; inzwischen sind es mehr als 300 Mitarbeiter im In-und Ausland. Bei der Auswahl wird neben den fachlichen Kompetenzen auch auf die sogenannten Soft-Skills geachtet. Kommunikatives Verhalten hat bei uns einen hohen Stellenwert, denn ohne Kommunikation ist kein Bauvorhaben erfolgreich über die Bühne zu bringen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Motivation ist ein großes Thema! Wir verfolgen eine Vision, wo Offenheit, Selbstverantwortung und auch konstruktive Fehlerkultur und der Umgang damit im Vordergrund steht. Wichtig ist uns dabei, die gegenseitige Wertschätzung zu pflegen und für uns sind dies keine Schlagwörter, sondern dies wird auch gelebt! Ein Motivationsfaktor ist auch, dass unsere Mitarbeiter, auf Grund der zahlreichen Auslandsprojekte die Welt kennen lernen und somit ein überaus interessantes Arbeitsumfeld geschaffen wird.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
In unserem Metier gibt es zig-Mitbewerber. Wir sind ein großes Unternehmen, mit einer dafür notwendigen Struktur, die auch etwas kostet. Dies ist teilweise ein Nachteil, aber wir sind dadurch in der Lage sehr große Projekte zu bearbeiten und wenn notwendig, können wir viele kleinere Mitbewerber bei Großprojekten miteinbinden. Die Zusammenarbeit mit anderen ist ein wesentlicher Faktor für uns, um flexibel interdisziplinär agieren zu können. Wir müssen nicht alle Bereiche selbst abdecken, obwohl wir es könnten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Eine unserer größten Stärke sehe ich in der Flexibilität, aber auch in unserem großen Portfolio an Leistungen, die wir anbieten können. Auf Grund unserer Innovationskraft sind wir auch in der Lage, stagnierende Bereiche durch andere, neue Bereiche zu ersetzen. In der Planung von Bauprojekten gibt es für uns keine Bereiche, welche für uns fremd wären.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich glaube, dass ich ganz gut mit Beruf und Privatleben umgehen kann. Obwohl ich keine Arbeit mit nach Hause nehme, beeinflusst der Beruf natürlich auch das Privatleben, denn so einfach kann man nicht immer abschalten. Wichtig ist mir, dass ich die Freizeit mit meiner Familie verbringen kann, obwohl dies manchmal eine große Herausforderung darstellt.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Es gibt geplante Weiterbildungsaktivitäten, welche bei mir sicherlich ca. zehn Prozent meiner Arbeitszeit ausmachen. Darüber hinaus lerne ich täglich im Rahmen meiner Aufgabenstellungen dazu. Für die Mitarbeiter gibt es ebenfalls zahlreiche Fortbildungsaktivitäten, welche sowohl die fachlichen, als auch die sozialen Komponenten betreffen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Während meiner Schulzeit hat mich Mathematik, Geometrie und Physik sehr interessiert. Somit studierte ich Bauingenieurwesen, eine Fachrichtung, welche mich nach wie vor begeistert. Neben dem Interesse sollte man auch ein Gefühl für Bauwerke und Konstruktionen mitbringen. Tatsache ist, dass man auf der Universität sehr viel Theorie und Formeln lernt, was für den jungen Studenten manchmal überfordert und sehr abstrakt wird. Dem Nachwuchs würde ich empfehlen, neben dem Studium bereits ein Praktikum zu absolvieren um das Handwerkszeug von Grund auf zu erlernen und auch Baustellen zu besuchen um einen Überblick zu bekommen, wie geplante Projekte vor Ort realisiert werden. Wenn man das Studium nach fünf Jahren beendet, und in die berufliche Praxis einsteigt, bemerkt man sehr schnell, dass sehr Vieles noch fehlt. Die Berufsaussichten für unseren Bereich sehe ich durchaus positiv. Lernbereitschaft sollte auch in der Praxis kein Fremdwort sein, denn so zum Beispiel, hat man noch vor 30 Jahren händisch gezeichnet, später ist das CAD-System (rechnergestütztes Konstruieren) dazugekommen. Zurzeit ist BIM (Building Information Modeling) in aller Munde; eine neue Planungsphilosophie, welche einen echten Paradigmenwechsel in der Planung darstellt, wo wir noch lange nicht an die Grenzen des Systems gestoßen sind.