Zum Erfolg von Robert Greifensteiner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
In unserem Konzern gibt es eine Planung, welche die Basis für die einzelnen Ziele beinhaltet. Diese sind klar definiert und auf Grund der vorhandenen Controlling-Instrumente jederzeit überprüfbar. Somit bekommt man ein Feedback über die eigene Leistung. Man feiert nicht nur Erfolge, daher gilt es die Misserfolge zu analysieren. Selbstverständlich gibt es aber auch Tage, wo man gerne die „Sektkorken" knallen lässt und sich über diesen oder jenen Erfolg freut. Das Thema Erfolg begleitet mich seit meiner Jugend, wobei meine größten sportlichen Erfolge waren: Landesmeister im Schach, Mitglied der Staatsmeistermannschaften im Rugby. Im Jahr 2006 durfte ich am Weltcupfinale der Mountainbiker teilnehmen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich meine kurzfristigen und auch langfristigen Ziele erreicht habe. Es entsprach meinem Naturell meinen „Spielraum" selbst zu gestalten und dieser hat sich im Laufe meiner beruflichen Karriere stark vergrößert.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich glaube, ausschlaggebend waren verschiedenste Situationen und Faktoren, die mich zum Erfolg führten. Selbstdisziplin und Leistungsbereitschaft und „zum richtigen Zeitpunkt auch am richtigen Ort zu sein" waren Fakten, welche mich persönlich weiterbrachten. Weiters hatte ich das Glück bei Elin eine Führungskraft zu kennen, welche trotz Turbulenzen, großes Vertrauen in die junge Generation setzte und diese motivierte.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
In meiner bisherigen Berufskarriere machte ich die Erfahrung, dass Authentizität mehr bringt als Imitation. Seinen eigenen Weg zu gehen bringt mehr, als einem Leithengst hinterher zu laufen. Mit „Kanten und Ecken" seine Karriere in Angriff zu nehmen, führt zu einem größeren Wiedererkennungswert.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Für mich gab es kein klassisches Vorbild! Auf Grund meiner sportlichen Aktivitäten lernte ich nicht nur was Leistung bedeutet, sondern lernte auch zahlreiche Persönlichkeiten kennen, welche mich nachhaltig beeinflusst haben.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich behaupte, dass sich die meisten Führungskräfte zu wenig Zeit für den Bewerbungs- und Einstellungsprozess nehmen. Der Personaleinstellungsvorgang ist nicht nur von betriebswirtschaftlicher Seite ein ernstzunehmender und wichtiger Prozess, sondern auch psychologisch gesehen sehr wichtig, denn der oder die neue Mitarbeiter/in kann die Stimmung im Team beeinflussen. Deshalb nehme ich mir die nötige Zeit um neben der fachlichen Komponente auch die Persönlichkeit näher kennenzulernen, wobei ich auf Ehrlichkeit und, wie bereits angesprochen, Authentizität besonderen Wert lege. Ein weiteres Gespräch mit dem Bewerber bringt mehr als ein Gespräch zu wenig!
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche den Aufgabenkreis der einzelnen Mitarbeiter zu erweitern und auch Perspektiven zu vermitteln. Wir bieten den Mitarbeitern auch die Möglichkeit im Zuge eines dualen Studiums einige Zeit in unseren europaweiten Niederlassungen zu verbringen. Besonders in die jungen Mitarbeiter investieren wir viel Zeit und auch Geld.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Wir schätzen und achten den Mitbewerber. Wir sehen uns als Premiumhersteller und sind Marktführer in Österreich (Keilriemenerzeugung für Industrie). Unabhängig der Marktführerschaft begegnen wir den Mitbewerber mit Respekt und Wertschätzung, auch in schwierigen Zeiten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind ein Familienunternehmen und es wir viel Geld reinvestiert. Das Unternehmen existiert bereits seit fast 150 Jahren; dieses Alter ist aber kein Garant für dauerhaftes Überleben. Ich glaube, dass uns Beständigkeit und Wertehaltung auszeichnet. Die Kunden entscheiden nicht nur über den Preis, sondern kaufen auch eine Marke! Eine weitere Stärke sehe ich darin, dass wir sehr nahe am Kunden sind und auch die „gleiche Sprache" sprechen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist nicht einfach, die Balance zwischen Beruf und Privat zu finden. Mein Job bringt es mit sich, auch Verpflichtungen außerhalb der normalen Arbeitszeit nachzukommen. Es gibt für mich keine „Stechuhr", und manchmal verschwimmt die Grenze zwischen Beruf und Privatleben. Ich glaube, dass es notwendig ist, Prioritäten zu setzen um auch Abschalten zu können. Für ein ausgefülltes Berufleben und dem dafür aufgewendeten Zeitraum ist es notwendig, dass der Lebenspartner auch dafür Verständnis und Akzeptanz zeigt.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Informationsbeschaffung ist ein laufender Prozess. Auf Grund der Veränderung der Gesetze ist es notwendig sich mit neuen Themen intensiv zu beschäftigen und andererseits sollte man auf die eigene Weiterentwicklung achten. Hier gibt es zahlreiche Institutionen, welche man zur Schulung und Fortbildung heranzieht, wobei die Wirtschaftslage berücksichtigt werden muss, denn eigene Fortbildung kann nur dann erfolgen, wenn es der betriebliche Prozess erlaubt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Für eine Karriere in unserem Konzern sollte der zukünftige Mitarbeiter Flexibilität, Kreativität, Neugierde, Leistungsbereitschaft und Durchhaltevermögen mitbringen. Interesse für neue technische Entwicklungen sollte ebenfalls vorhanden sein. Unser Produktportfolio betrifft viele verschiedene Arten von Antriebsriemen und Antriebselementen. Überall, herausfordernde Betriebsbedingungen das Material auf eine harte Probe stellen, spielen wir unsere Stärken aus. Überall, wo trotz hoher Drehzahlen vibrationsarme Laufruhe gefragt ist, sorgen wir für top Performance. Überall, wo extremen Zugkräften oder starker Reibung zu trotzen ist, bringt Optibelt unermüdlich Leistung. Ob riesengroß und kraftvoll oder filigran und präzise. Zurzeit beschäftigt das Thema der Digitalisierung die ganze Branche und auch die Wettbewerbsintension wird zunehmen. Um etwas anzutreiben, benötigt man viele Maschinenelemente und wir liefern die passende „Hardware". Was sich ändert ist die Interaktion. Das Thema wird zunehmen globaler und dies klingt zwar schön, aber der Markt wird größer und somit wird der Wettbewerb auch härter. Dafür setzten wir auch die nötigen Maßnahmen. Wir arbeiten mit Händlern zusammen und auch im Handel wird sich auf Grund der „neuen Medien" sehr viel verändern. Der sogenannte stationäre Handel wird den Online-Handel sehr stark spüren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Primäres Ziel sehe ich im Ausbau des Marktanteiles. Das Thema „MINT-Fächer" möchten wir nicht außer Acht lassen, denn wir würden es begrüßen, wenn sich die Damenwelt mehr für unser Metier interessiert.