Zum Erfolg von Heinrich Klimetschek
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg stellt sich ein, wenn es den Mitarbeitern und somit dem Unternehmen gut geht. Der berufliche Erfolg ergibt sich, wenn alle Mitarbeiter an einem Strang ziehen und den Kunden in den Mittelpunkt ihrer täglichen Arbeit stellen. Über mehrere Jahrzehnte hinweg, war ich mit Badminton sehr verbunden und war jahrelang Jugendwart im Wiener Verband, später Jugendwart im österreichischen Verband. Ich lernte während dieser Zeit Hannes Fuchs kennen, welcher später mein Partner bei der Gründung des Unternehmens war. Wir schafften es an den Olympischen Spielen in Atlanta und Barcelona teilzunehmen, was im Vorfeld mehr als belächelt wurde. Aus diesem „sportlichen Metier“ konnte ich sehr viel mitnehmen, speziell die Themen Leistungsbereitschaft, Führungstechniken und Innovation haben mir später geholfen erfolgreich zu werden. Erfolg erfordert auch Glück zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe meine Ziele immer erreicht, sowohl im Sport als auch in der Wirtschaft. Somit sehe ich mich durchaus als erfolgreich. Ich bin davon überzeugt, dass wir als Unternehmen in einer sich ständig wandelnden Welt bereit sein müssen, vieles zu verändern mit Ausnahme unserer grundlegenden Überzeugungen: Den „Fuchs Werten“. Diese sind im Detail auf unserer Website angeführt. Diese Werte stellen den Kern unseres Unternehmens dar und sollten daher auch immer unangetastet bleiben. Die Bewahrung dieser Werte und das ständige Streben nach Weiterentwicklung funktioniert auf die gleiche Weise wie die Prinzipien Yin und Yang im Daoismus, der Philosophie Chinas. Jedes Element ermöglicht, ergänzt und verstärkt das andere.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich war seit meinem 15.Lebensjahr in Sportvereinen tätig und bekanntlich hat der Sport seine eigenen Gesetze. Im Sport kommt man nur im Team an die Spitze. Wenn es keine Konkurrenz gibt und somit nicht permanent gefordert wird, erfolgt bald der Absturz. Der „sportliche Gedanke“ hat mich auch im Wirtschaftsleben sehr geprägt.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich bin der Ansicht, dass die Mischung aus Originalität und Imitation zum Erfolg führt. Originalität hat ihren Stellenwert, ebenso wie Imitation. Innovation und zeitgemäßes Handeln ist das Eine; das Andere ist, dass das Herkömmliche nicht vergessen werden darf. Beides muss auf den Kunden abgestimmt sein, die Erfüllung der Aufgabe, also was, wie, wohin transportiert wird, unter Berücksichtigung der Persönlichkeit des Kunden. Wenn der Kunde die Aussage tätigt, dass die Erwartungshaltung übererfüllt wurde, dann haben wir unser Ziel erreicht.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Wir sind Mitglied beim Österreichischen Möbeltransportverband, eine Interessensvertretung der größten Umzugsspeditionen. Ich richte dabei mein Augenmerk auf das Berufsbild des „Möbelpackers“, welches ich in einem anderen Licht sehen möchte, als bisher. Der sogenannte Möbelpacker wird noch immer als Hilfsarbeiter bezeichnet. Die Praxis zeigt aber, dass er doch eine Reihe von Eigenschaften benötigt, um den Anforderungen des beruflichen Alltags zu entsprechen. Er sollte adäquates Auftreten haben, technische Fähigkeiten besitzen, in der Lage sein einen Plan zu lesen, die englische Sprache beherrschen und sich auch kultiviert ausdrücken können, Fähigkeiten eines Tischlers und Elektrikers besitzen und grundlegende Problemlösungskompetenz sollte ihm nicht fremd sein. Also eine Reihe von Merkmalen, die ein Hilfsarbeiter nicht benötigt. Somit versuche ich das derzeitige Berufsbild des Möbelpackers in ein anderes Licht zu stellen und es sollte auch anders genannt werden; so z.B. Möbellogistiker oder Science-Fachmann. Dieses neue Berufsbild stellt eine große Herausforderung für die Branche dar.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die Leistungsbereitschaft, der Wille zur Weiterbildung, aber auch kritisches Hinterfragen und Neugierde sind Merkmale auf die ich Wert lege. Wir arbeiten auch mit Schulen zusammen, um nicht nur den Beruf des Speditionskaufmannes näher vorzustellen, sondern auch um einen engagierten Nachwuchs zu lukrieren. Darüber hinaus bieten wir Bewerbern, welche vom AMS kommen, die Möglichkeit als Praktikant unser Metier kennenzulernen. Wenn dies funktioniert, werden diese auch von uns eingestellt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Jeder Mitarbeiter hat von Beginn an, seinen eigenen Aufgabenbereich für den er auch die Verantwortung trägt. Seitens der Unternehmensleitung wird darauf geachtet, dass sich die Mitarbeiter im Unternehmen wohl fühlen. Daran muss täglich gearbeitet werden. Intensive offene Kommunikation aller Mitarbeiter steht bei uns also im Vordergrund, wobei so manche innovative Idee geboren wird und längerfristig betrachtet, auch realisiert werden kann. Weiters pflegen wir das Ritual der sogenannten „Stammtische“, d.h. monatliche Zusammenkünfte um das Gemeinsame zu stärken. Die Aus- und Weiterbildung hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Wenn es Sinn macht, wird der oder die Mitarbeiter/in zu einem Kurs an die Wirtschaftsuniversität, oder zu einem Partner ins Ausland geschickt um Neues kennenzulernen. Die Karriereleiter im Unternehmen darf bei uns jeder in Angriff nehmen. Ich biete meinen Mitarbeitern ein hohes Mitspracherecht an, welches dazu führt, dass Er oder Sie, sich noch mehr mit der Aufgabe und auch mit dem Unternehmen identifiziert. Wenn die Mitarbeiter mit einem Lächeln an die Arbeit gehen, dann „passt es einfach!“
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Es ist für uns kein Nachteil, dass es Mitbewerber gibt. Die Mitbewerber treiben uns an, uns weiter zu entwickeln und auch zu überlegen, wie wir uns von den Mitbewerbern unterscheiden können. Wenn es keine Mitbewerber geben würde, könnte es vorkommen, dass das Engagement nachließe, was sicherlich nicht zielführend wäre.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind seit 25 Jahren am Markt und legen höchsten Wert auf qualitätsvolle Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter, die dazu führt, dass alle Herausforderungen, die ein Auftrag mit sich bringt, erfüllt werden können. Bei uns steht der Kunde im Vordergrund und kommt in den Genuss einer qualitätsvollen Beratung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meiner Ansicht nach, kann man nur dann im Beruf glücklich sein, wenn es im Privatleben passt. Es gibt Theoretiker, die das Gegenteil behaupten. Ich glaube, dass diese Theorie noch nie funktionierte. Was für jeden arbeitenden Mitmenschen Gültigkeit hat, ist, dass es neben dem Berufsleben auch noch ein Privatleben gibt, welches auch gepflegt werden möchte. Die Familie, der Freundeskreis, sportliche Aktivitäten und der kulturelle Bereich sollten trotz beruflicher Herausforderung nicht vernachlässigt werden. Abschließend möchte ich festhalten, dass es für die Entwicklung des Mitarbeiters keinen Sinn macht, von früh bis in die Nacht im Büro zu sein und das Privatleben zu vernachlässigen. Denn dieses Manko wirkt sich langfristig auch auf den beruflichen Alltag aus.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Egal für welchen Beruf man sich entscheidet, werden jene Mitmenschen weiterkommen, die den Fortschritt nicht stoppen. Jene, die behaupten, es war immer schon so, und so werden wir es auch weiterhin machen, werden irgendwann an den gestellten Aufgaben scheitern. Diese Weiterentwicklung dient dem einzelnen Mitmenschen dazu, sich den beruflichen Herausforderungen positiv zu stellen und diese auch in Angriff zu nehmen. Wer sich für unser Metier interessiert und eine abwechslungsreiche und interessante Tätigkeit haben möchte, findet diese auch bei uns. Wichtig ist, mit Freude den Dienst am Kunden zu pflegen, d.h. es bedarf ausgeprägter Kommunikationsfähigkeit. Der Begriff des „aktiven Zuhörens“ sollte bekannt sein. Ebenso ist es für den Erfolg notwendig, Sensibilität für das zu transportierende Gut zu haben. Produktbezogenes Fachwissen ist das Um und Auf (Transporttemperatur, Sicherheit, Feuchtigkeit, etc.). Dieses unbedingt notwendige Fachwissen kann man neben den Basics, welche im Lehrberuf gelehrt werden, durch weitere Fortbildungsveranstaltungen, sogar durch universitäre Lehrgänge erlernen. Wir hatten seit der Gründung vor fünfundzwanzig Jahren noch nie ein Jahr mit einem negativen Betriebsergebnis. Ich glaube an den Beruf des Speditionskaufmannes, welchen es auch in Zukunft nach wie vor geben wird und freue mich mit jungen Mitmenschen und neuen Innovationen die zukünftigen Aufgaben des Marktes zu bewältigen.