Zum Erfolg von Philipp Rupert Smula
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, die gesetzten Ziele auch zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich durchaus als erfolgreich, wobei für mich nicht nur der monetäre Bereich zum Erfolg gehört, sondern auch die Freude an einer erfüllenden und auch befriedigenden Tätigkeit. Bereits zu Beginn meiner beruflichen Aufgabenstellung habe ich mich nie gescheut einfach anzupacken, statt zögerlich abzuwarten. Wenn man es nicht probiert, wird man nie erfahren, ob es funktioniert hätte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich glaube, dass die gelebte „Hands-on Mentalität“ für meinen Erfolg von wesentlicher Bedeutung war. Speziell in unserem Metier, steht die Dienstleistung eindeutig im Vordergrund und es gilt diesen Dienstleistungsgedanken auch dem Kunden gegenüber zu vermitteln. Einen Fehler sehe ich darin, wenn man gegenüber den Kunden als der große „Überdrüber-Immobilienmensch“ auftritt, davon gibt es leider mehr als genug. Es gilt den Kundenwunsch zu befriedigen und jederzeit anzupacken.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Einerseits bringt das Mietrechtsgesetz eine Reihe von Problemstellungen mit sich, andererseits das oft mangelnde Vertrauen bei Vermittlungen und gegenüber Mitbewerbern. Jeder versucht den anderen zu übertrumpfen und nicht immer lässt es sich gut auf Augenhöhe zusammen zu arbeiten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Bei Durchsicht des Lebenslaufes achte ich nicht darauf, ob der oder die Bewerber/in ein Studium in Mindestlaufzeit absolvierte. Für mich zählt, ob eine Tätigkeit ausgeübt wurde, bei der Teamfähigkeit gefragt war. Speziell bei den Hobbys lässt es sich herauslesen, ob eine meist ehrenamtliche Funktion, soziale Eigenschaften erforderte. Mit dieser Vorgangsweise machte ich sehr gute Erfahrungen. Benotungen sind nicht von Bedeutung, denn die Note zeigt nur, wie er oder sie mit dem schulischen System zu Recht kam, aber mehr nicht. Allgemein betrachtet, zählt das Gesamtbild, aber, wie bereits angeführt, zählt für mich vor allem die soziale Kompetenz. Schließlich gilt es zu prüfen, ob der Bewerber/in in unser Mitarbeiterteam passt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich setze auf Transparenz und achte darauf, dass ich die Mitarbeiter in Entscheidungsvorgänge miteinbeziehe. Die Erfahrung zeigt, dass es die Mitarbeiter schätzen, wenn sie sehen, was mit dem erwirtschafteten Geld passiert. Ein weiterer Motivationsfaktor ist die bestehende flache Hierarchie und die Tatsache, dass alle Mitarbeiter trotz Angestelltenverhältnis, alle Freiheiten eines Selbständigen genießen.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
In der Regel sehr neutral. Einige Mitbewerber und wir pflegen einen sehr kollegialen Umgang und wir unterstützen einander auch. Festhalten möchte ich, dass es recht wenige Marktbegleiter gibt, die unsere Zielgruppe ansprechen. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Vermittlung von Baugrundstücken, welche von einer Privatperson an einen Bauträger veräußert werden.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sehen uns als einen sehr aktiven, lebendigen „Haufen“, weil wir keine klaren und festeingefahrenen Strukturen haben. Offene Kommunikation und in Anbetracht der Tatsache, dass wir mit großen Summen hantieren, lässt sich die eine oder andere Provision mit Mitarbeitern im Unternehmen teilen, was allerdings in der Branche nicht üblich ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche bewusst, berufliche Herausforderungen vom privaten Bereich zu trennen. Wenn es sich allerdings um gravierende Problemfälle handelt, dann wird im privaten Umfeld auch darüber gesprochen. Dies hat den Vorteil, dass Laien einen Kommentar abgeben, der unter Umständen zu einem Lösungsansatz führen kann. Ansonsten gelingt es mir sehr gut, beide Bereiche zu trennen. Am Beginn meiner Selbständigkeit war dies allerdings anders, denn die Gedanken waren rund um die Uhr beim Unternehmen. Dies hat sich zwischenzeitlich doch sehr rasch geändert. Es ist meiner Ansicht nach von großer Bedeutung, sich auch die Zeit für ein harmonisches Privatleben zu nehmen.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Im Großen und Ganzen sehe ich die eigene Fortbildung als einen permanenten Prozess. Aus- und Weiterbildungsseminare sind zeitlich definierbar, ansonsten ist es so, dass im beruflichen Alltag immer Weiterbildung erfolgt. Täglich lernt man dazu, was man besser machen kann. Dies kann sowohl den Managementbereich betreffen, als auch fachspezifische Themen, welche für den beruflichen Alltag von Bedeutung sind. Um am Puls der Zeit zu bleiben, sind die Kenntnisse von Gesetzesnovellierungen für den beruflichen Alltag von großer Wichtigkeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wer sich für unser Metier interessiert, dem gebe ich den Rat, sich einfach zu trauen und es auszuprobieren. Viele Personen haben ein falsches Rollenbild von unserem Beruf. Leider ist unser Job auch negativ behaftet. Einfach zu beginnen, sei es eine Assistenzstelle, oder über ein kostenloses Praktikum kann das Bild ändern und auch den Horizont erweitern. Wir können auf viele Quereinsteiger verweisen und schätzen diese auch, weil sie nicht in den sogenannten „Erfahrungsmodus – das habe ich immer schon so gemacht“ verfallen können. Im Großen und Ganzen hat uns die Pandemie nicht wirklich geschmerzt, im Gegensatz zu jenen Mitbewerbern, welche nicht auf ein solides Fundament verweisen konnten. Das Wohnbedürfnis ist immer ein Thema und wird es auch bleiben. Selbst wenn noch so tolle Tools auf den Markt kommen werden, der Makler wird nicht ersetzbar sein. Bei der klassischen Vermittlung von Mietwohnungen wird es sicherlich mit den neuen Tools funktionieren und der Makler wird sicherlich nicht mehr jene Rolle spielen, welche er in der Vergangenheit einnahm. Wenn es sich allerdings um eine Transaktion in Millionenhöhe handelt, ist der persönliche Kontakt durch nichts zu ersetzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel sehe ich darin, dieses Unternehmen als einen soliden Dienstleister am Markt zu etablieren und die gesamten Facetten der Immobilienbranche in fünf bis zehn Jahren komplett abdecken zu können. Meine Devise lautet: Schuster bleib bei deinen Leisten, wobei wir die Anzahl der Leisten vergrößern werden.