Zum Erfolg von Johannes Kreiner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich persönlich tritt Erfolg dann ein, wenn ich mit meinen Taten etwas bewegen und Veränderungen zum Positiven herbeiführen kann, egal in welchem Bereich. Das heißt, mit den eigenen Werten andere begeistern sowie Trends frühzeitig erkennen und aufgreifen. So gelang es mir beispielsweise bereits vor Jahren unseren Fuhrpark auf Elektrofahrzeuge auszutauschen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil es mir in den letzten Jahren gelungen ist, selbst zum Erfolg von Sage DPW beizutragen sowie einen persönlichen Footprint zu hinterlassen – und dabei auch noch Spaß zu haben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich glaube, es ist die Begeisterung, die mich antreibt. Wenn ich von etwas überzeugt bin, versuche ich diese Begeisterung auch auf die Mitarbeiter zu übertragen und sie auf den gemeinsamen Weg mitzunehmen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Als Führungskraft sollte man authentisch bleiben. Imitation führt fast nie zum Erfolg.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Digitalisierung und die Transformation in die Cloud sind nach wie vor ein riesiges Thema. Die HR-Branche ist dabei sehr konservativ, geht es doch um hochsensible Daten. Die Lösungen sind da, jetzt liegt es an uns, unsere Kunden insbesondere von der Sicherheit cloud-basierter Anwendungen zu überzeugen. Hier zeigt sich, dass es auf Herstellerseite noch viel Kommunikationsbedarf gibt, um Vorbehalte und Bedenken abzubauen. Denn insbesondere bezüglich der sicherheitsrelevanten Themen sind diese angesichts der Sicherheitsstandards, die Rechenzentren professioneller Anbieter erfüllen, unbegründet. Hier wurde in den vergangenen Jahren ein Security-Level erreicht, welches mittelständische Betriebe aus eigener Kraft nur sehr schwer erreichen können.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Für mich stellt sich primär die Frage, ob die Bewerberin oder der Bewerber in das bestehende Team passt oder nicht. Der Markt in unserer Branche ist faktisch leergefegt. Spezialisten sind Mangelware. Weiters versuche ich zu analysieren, ob die Person in der Lage ist, selbständig zu arbeiten und sich auch selbst motivieren kann. Lernbereitschaft ist darüber hinaus ein wesentlicher Faktor, um in der IT-Branche erfolgreich zu sein.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mit Überzeugungskraft und Anerkennung. Ich habe glücklicherweise die Fähigkeit, andere Personen in kurzer Zeit von einem Projekt zu überzeugen. Das Resultat ist, dass sie schlussendlich schnell „auf den Zug aufspringen“, worüber ich mich sehr freue. Ich denke, dass es darüber hinaus auch die unmittelbare Anerkennung der Leistung ist, was meine Mitarbeiter motiviert. Das direkte, persönliche und wertschätzende Feedback. Generell gilt aber: In Anbetracht der Tatsache, dass jeder Mensch eine eigene Persönlichkeit hat, gilt es immer, den richtigen Zugang zu finden.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Unser Verhältnis zu unseren Marktbegleitern ist grundsätzlich neutral und fair. Konkret heißt das für uns, dass wir uns auf die eigenen Stärken besinnen. Gleichzeitig lernen wir aber auch vom Markt als Ganzem. Wir orientieren uns nicht an einzelnen Mitbewerbern, sondern schauen uns den Markt als Ganzes an. Daraus leiten wir dann im Detail ab, wo und wie wir wachsen können.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir haben umfassendes Know-how im HR-Bereich und starke Partner, mit denen wir gemeinsam in unseren Märkten präsent sind. Eine unserer Stärken ist unsere Beständigkeit, Sage DPW feiert in diesem Jahr 50-jähriges Jubiläum. Dieses Unternehmen lebt vor diesem Hintergrund auch von den Erfahrungen der Mitarbeiter, welche teilweise über Jahrzehnte ihren Beitrag zum Erfolg von Sage DPW geliefert haben und nach wie vor liefern. Eine unserer Stärken ist auch, dass wir sehr flexibel und schnell auf die sich rasch ändernden Gesetzeslagen reagieren und diese in unseren Anwendungen abbilden können. In diesem Zusammenhang bieten wir unseren Kunden ein hohes Maß an Rechtssicherheit. So konnten wir zum Beispiel die Novellierung der Verordnung zur Kurzarbeit in sehr kurzer Zeit implementieren. Diese Verlässlichkeit wird von unseren Kunden sehr geschätzt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In früheren Jahren habe ich Beruf und Privatleben zu wenig getrennt, weil ich permanent verfügbar sein wollte. Dieses Commitment hat sicherlich auch dazu geführt, dass ich im Rahmen meiner beruflichen Aufgaben mehr Verantwortung bekam. Nach dem dritten Kind haben meine Ehefrau und ich jedoch eine Grundsatzentscheidung getroffen, wie für uns beruflicher Erfolg und Privatleben besser zu vereinbaren sind. Im Ergebnis führte dieser Prozess dazu, dass meine Frau das Familienmanagement übernimmt und ich mich dadurch voll und ganz auf meine Führungsaufgaben konzentrieren kann. Vor diesem Hintergrund ist klar: Mein beruflicher Erfolg ist ohne die Unterstützung meiner Ehefrau nicht möglich. Die Familie stellt für mich insofern auch eine Kraftquelle dar, um die beruflichen Herausforderungen in Angriff nehmen zu können.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich versuche, rund fünf Tage pro Kalenderjahr dem Thema Fortbildung zu widmen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich denke, Neugier ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die sich kommende Generationen bewahren sollen. Insbesondere auch für das Themengebiet der Personalarbeit. Vielfach gilt der HR-Sektor zwar als eher konservativ – auch in technologischer Hinsicht. Die Digitalisierung hat aber vor allem in diesem Bereich enormes geleistet. Mit cloud-basierten Applikationen werden Personalverantwortliche in den kommenden Jahren ihr Aufgabengebiet komplett neu definieren – sowohl im Bereich Personalverwaltung und Lohnverrechnung als auch auf dem Gebiet des Personalmanagements und der Weiterentwicklung der betriebseigenen Belegschaft. Das heißt: Nicht nur bei der Entwicklung von HR-Software wird die Dynamik in den kommenden Jahren eher zu- als abnehmen, sondern auch wenn es um die Anwendungsbereiche entsprechender Systeme geht. Hier gibt es für den Branchennachwuchs viel zu entdecken.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Als führender Anbieter von HR-Softwarelösungen in Österreich möchte ich den bisher erfolgreichen Weg weiter beschreiten und fortentwickeln.