Zum Erfolg von Christoph Nemetschke
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich das Erreichen von selbstdefinierten, realistischen Zielen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Die Anfangsphase meines Studienlebens war von einigen Misserfolgen geprägt. Obwohl die Noten in Ordnung waren, fehlte mir sowohl Begeisterung, als auch Zufriedenheit. Ich spürte bald, dass ich gerne Arbeiten würde, wusste aber nicht in welche Richtung ich mich orientieren und entwickeln möchte. Schließlich gab es aber doch ausschlaggebende richtungsweisende Momente, die mein Interesse weckten. Mit persönlichem Einsatz und ausgeprägtem Interesse sowie durch die Unterstützung meines beruflichen Umfeldes gelang es mir, schrittweise in die praktische Seite des Projektmanagements hineinzuwachsen und parallel die fachliche Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Dieses selbstgewählte Ziel zu erreichen war für mich auch die Motivation, verstärkt über den eigenen Tellerrand zu blicken und mein Wissen zu erweitern.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich machte die Erfahrung, dass es ohne ein klar definiertes und erreichbares Ziel, keinen Erfolg geben kann. Ich selbst musste auch lernen entsprechende Ziele zu finden und zu akzeptieren, dass es nicht nur den einen klassischen Weg gibt dieses zu erreichen. Auch die Erkenntnis, dass Erfolg nicht nur an studentischen Leistungen gemessen werden kann, sondern, dass es ebenso wichtig ist sich mit Personen zu umgeben, die bereit sind das Beste aus einem heraufzuholen und entsprechendes Wissen zu vermitteln, hat mir rückblickend sehr geholfen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Die größten Herausforderungen in unserem Metier sehe ich in den verschiedensten Aufgabenbereichen in der Projektentwicklung. Es kommt auf das jeweilige Projekt an; im gegenständlichen Fall handelt es sich um eine Entwicklung im Gewerbebereich mit 130.000 m² und ich hatte das Privileg alle Aspekte mitzuerleben. Ich bin mit diesem Projekt aufgewachsen, denn seit dem Ankauf der Liegenschaft, durfte ich alle Aspekte der Entwicklung miterleben und auch meinen Beitrag dazu leisten. Interessant, aber auch herausfordernd waren die vielen Bereiche denen ich begegnen durfte: die rechtliche und kaufmännische Materie, die gesellschaftsrechtlichen Aspekte, baurechtliche Vorschriften und Schnittstelle zur technischen Seite der Projektentwicklung. Wie erwähnt waren dies große Herausforderungen, aber die Freude diese Gelegenheit zu erhalten, stärkte meinen persönlichen Willen, mein Wissen zu erweitern.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Wenn Mechanismen funktionieren, braucht man sie nicht neu erfinden. Anführen möchte ich, dass ich die Erfahrung machte, dass Originalität in den letzten Jahren immer wichtiger wurde, denn viele Abläufe bzw. Prozesse haben sich sozusagen selbst neu erfunden und man sollte sich auch nicht dagegen verwehren Dinge neu anzudenken und zu entwickeln. Gerade im Rahmen der Projektentwicklung ist Originalität somit äußerst wichtig. Meiner Ansicht nach haben sowohl Originalität als auch Imitation ihren Stellenwert und schließen einander nicht aus.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Als ich als Ferialpraktikant zum ersten Mal in dieses Unternehmen kam, fühlte ich mich umgehend sehr wohl, weil man sich meiner Person angenommen hat. Dabei ging es nicht darum, was auf meinem Lebenslauf stand, sondern wie man den Praktikanten am besten einsetzen kann und was man ihm auch beibringen kann. Der Fokus wurde stets auf meine bestmögliche Weiterentwicklung gelegt, das hat sich vor allem in der übertragenen Verantwortung widergespiegelt. Davon profitiere ich bis heute und ich hatte bisher das Glück, sämtliche Entwicklungsstufen miterleben zu dürfen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unsere flache Hierarchie ist geprägt vom persönlichen Austausch. Ohne „gelebter Kommunikation“ wäre ein Erfolg sicherlich nicht machbar. Schlanke Strukturen ermöglichen es Mitarbeitern vieles mitzugestalten. Meiner Erfahrung nach ist es sehr motivierend seinen Beitrag derart leisten zu können, das schätzen auch meine Kolleg/innen sehr. In der Projektentwicklung arbeitet man mit einer Vielzahl an Personen verschiedenster Berufsgruppen zusammen. Verständlich, dass Strukturen dieser Größe nur durch gemeinsam klar definierte Ziele effizient sein können. Ich denke, es ist auch wichtig Probleme anzusprechen. Ich persönlich scheue mich nicht davor, es ist für mich sogar selbstverständlich und wichtig.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Wir kennen unseren Mitbewerb und beobachten ihn auch über Ländergrenzen hinweg. Mitbewerb ist wichtig, um das eigene Tun und Handeln in Relation zu setzen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Als konzessionierter Immobilientreuhänder und Unternehmensberater ebnen wir Nutzern und Investoren den Weg zu fundierten Entscheidungen durch die Bereitstellung rechtlicher, technischer, steuerlicher und finanzieller Parameter. Bei ausgewählten Projekten treten wir außerdem als Investoren auf. Die Stärke liegt in meinen Augen vor allem in der Bündelung eines breiten Spektrums an Know-How und Kompetenz gepaart mit einer schlanken Struktur des Unternehmens. Dies ermöglicht es uns flexibel und vor allem rasch Entscheidungen zu treffen und maßgeschneiderte Lösungen zu finden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Ziel ist es, mich beiden Bereichen zu angemessener Zeit mit voller Aufmerksamkeit zu widmen. Es ist weder für das Privatleben förderlich, wenn man mit dem Kopf im Büro ist, noch umgekehrt. Allerdings kommt es schon mal vor, dass ich so manchen Gedanken in der Freizeit für den Beruf verwende. Nicht immer ist es einfach, diese Bereiche strikt zu trennen. Wenn man mit Freude und Begeisterung seinen Job praktiziert, dann ist es auch manchmal notwendig, das Berufsleben und das Privatleben miteinander zu verbinden.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Es fällt mir schwer dies in Zeit zu messen. Priorität hat immer die notwendigen Grundlagen und Neuerungen im eigenen Berufsfeld zu kennen, unabhängig davon wie viel Zeit dies tatsächlich in Anspruch nimmt. Aber auch der rege Austausch mit Gleichgesinnten und Kolleg/innen kann zur eigenen Fortbildung führen. Fortbildung steht in meinen Augen daher nicht immer im Zusammenhang mit universitären oder hochschulischen Einrichtungen. Weiters gibt es heutzutage im Netz zahlreiche Institutionen die fachliche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten und Know-How leicht zugänglich übermitteln.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Auf Grund meiner Erfahrung empfehle ich dem Nachwuchs, so rasch wie möglich, erste Berufserfahrungen zu sammeln. Es geht nicht darum, etwas Weltbewegendes zu praktizieren, sondern sich in bestehende Strukturen einzufinden und an das Arbeitsleben zu gewöhnen. Auch Freude daran zu empfinden, das erste Geld zu verdienen und somit auch eine gewisse Unabhängigkeit zu erlangen. Ich hätte mir damals gewünscht, dass mir jemand gezeigt hätte, welche Berufsbilder und Ausbildungsmöglichkeiten es abseits der klassischen Studiengänge gibt. Inzwischen gibt es viele Möglichkeiten, sich dahingehend eingehend zu informieren. Rückblickend betrachtet ist es die Aufgabe der jungen Mitmenschen sich das nötige Wissen aktiv zu holen. Zu warten, dass es jemand zuträgt, wird nicht zum Ziel führen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mein erfolgreiches Tun und Handeln der letzten Jahre, auch in Zukunft praktizieren und weiterhin viel Freude dabei empfinden. Es gibt noch Vieles, was ich sowohl beruflich als auch privat erreichen möchte, jedoch ist hierbei für mich durchaus auch der Weg das Ziel.