Zum Erfolg von Ursula Cordt
Was ist für Sie Erfolg?
Im Beruf von Kunden und Kollegen anerkannt zu werden und zu wissen, daß meine Leistung den Anforderungen entspricht. Zum Erfolg gehört für mich auch Sozialkompetenz. Früher habe ich aus Idealismus sehr oft für Entwicklungsprogramme gearbeitet, wobei mir der intensive Kontakt mit Menschen aus anderen Kulturkreisen besonders gefiel.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich habe meine beruflichen Ziele erreicht.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Die wichtigste Entscheidung traf ich, als ich gegen alle Schwierigkeiten ein Kind adoptierte. Meiner Meinung müßte das veraltete Adoptionsgesetz dringend novelliert werden, wofür ich auch kämpfen würde. Ich sehe mich ganz allgemein als Kämpfernatur, die auch nicht vor aussichtlosen erscheinenden Kämpfen zurückschreckt.Sehen Außenstehende Sie als erfolgreich? Ich glaube, Außenstehende sehen mich als kooperativ, extrovertiert und flexibel. Neider hatte ich wegen der Position meines Mannes (er war im Vorstand der PSK und Länderbank).
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Freude am Beruf ist meine Hauptmotivation, ich lebe aber nicht nur für den Beruf. Bereitschaft zum Engagement, Schnelligkeit, Ehrlichkeit und Streßresistenz sind ebenso wichtig, wie Kommunikationsfähigkeit.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Ich glaube, ich besitze die Fähigkeit zu inspirieren, neue Lösungen anzubieten und bin nicht konventionell. Hilfreich ist mein analytisches Denken und die Offenheit, mit der ich auf Menschen zugehe. Dabei bemühe ich mich um einfache Lösungen und reduziere bürokratische Hürden ohne Sicherheitsdenken. In diesem Beruf lernt man aber auch Demut. Bei unklaren Textpassagen scheue ich mich nicht, rückzufragen und sehe es nicht als Schande, mir etwas erklären zu lassen.
Welche Rolle spielen Familie und Mitarbeiter?
Mir sind geordnete Verhältnisse in der Familie und im Umfeld wichtig. Ich lache gern und viel und will von meiner Umgebung geliebt werden.Nach welchen Kriterien stellen Sie Ihre Mitarbeiter ein? Ich arbeite nur mit Kollegen, die ich mag und suche sie nach ihrer Qualifikation und meiner Sympathie für sie aus.
Kennen Sie Niederlagen?
Wenn ich das Gefühl habe, Inhalte zu transportieren, die dem Zuhörer egal sind. Ich möchte nicht nur die Sprache, sondern auch Inhalte vermitteln. Kritik zur Qualität hatte ich bisher glücklicherweise noch nicht.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Grundsätzlich sehe ich die Dinge positiv und meine, man lernt aus Mißerfolgen.
Ihre Ziele?
Meinem Sohn zu vermitteln, wie er mit sich und dem Leben zurechtkommt.
Haben Sie Anerkennung erfahren?
Die Arbeit für das Finanzministerium ist eine echte Herausforderung. Verbal bekomme ich auch immer wieder Anerkennung und es entwickeln sich viele Freundschaften aus meiner Tätigkeit. Mit jungen Kollegen oder anderen Kulturkreisen zu arbeiten, freut mich.
Ihr Lebensmotto?
Ich habe ein Helfersyndrom, wobei ich mich täglich trainieren muß, mich gegebenenfalls abzugrenzen und nein zu sagen.
Ihr Erfolgsrezept?
An Rezepte glaube ich nicht, jeder muß einen anderen Weg gehen.
Haben Sie Vorbilder?
Ich wurde von amerikanischen Romanen geprägt, die im wesentlichen die Botschaft vermitteln, daß, wenn man ehrlich zu sich selber und zu anderen ist, man mit Engagement alles erreichen kann. Ich akzeptiere keinen vorgegeben Rahmen.
Anmerkung zum Erfolg?
Viel Energie bekam ich von meiner Familie. Da ich als Kind sehr geliebt wurde, war es mir immer wichtig, akzeptiert zu werden. Inzwischen habe ich gelernt, auch ohne Anerkennung von außen gut zurechtzukommen.
Ein Ratschlag zum Erfolg?
Das tun, was einem Spaß macht, ehrlich zu sich selber sein, mit Engagement und Freude an der Tätigkeit seinen Neigungen folgen.