Zum Erfolg von Erwin Kalab
Was ist für Sie Erfolg? Daß ich den Betrieb nicht schließen muß, sich alles kostendeckend ausgeht und ich meine Linie verfolgen kann, sehe ich als Erfolg.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Nein, sobald ich das glaube, höre ich auf zu denken und bleibe stehen.Wie werden Sie von Ihrem Umfeld als erfolgreich gesehen? Ja, man sieht, daß ich mit sehr wenig begonnen habe und mit Fleiß und Initiative vieles geschaffen habe. Andere halten mich für erfolgreicher, als ich mich selber sehe.Wobei haben Sie sich erfolgreich entschieden? Betty Lift zu nehmen, war sicher die wesentlichste Entscheidung. Den Gedanken hatte ich schon seit 1991, und ich legte damals, als ich erfuhr, daß der Betrieb aufhören möchte, ein Kaufangebot vor. Diesen Brief sah aber der Inhaber niemals, da er unterschlagen wurde, und so kaufte ein anderer, der damit aber nichts anfangen konnte und eigentlich nur da Geschäftslokal wollte, diesen Betrieb. Letztlich bekam ich ihn doch - und noch dazu zu einem weitaus besseren Preis. In diesem Fall war ich der glückliche Dritte. Heute bekomme ich schon Kaufangebote um den dreifachen Preis, ich sehe Betty Lift aber als meine sichere Pension an.Was ist für Ihren Erfolg auschlaggebend? Ehrgeiz. Ich habe auch viel geopfert, viel gearbeitet, mußte viel leisten und habe mich immer nur auf mich selber verlassen. Man muß auch gut wirtschaften können. Ich habe schuldenfrei begonnen und nie nachgelassen, meine Linie zu verfolgen. Das wichtigste sind aber zufriedene Kunden. Ich trage Silber hinaus, die Kunden Gold herein, das ist meine Devise.Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt? Nein, ich wollte Millionär werden und würde heute nicht mehr so beginnen. Die Branche wollte ich immer schon, ebenso die Selbständigkeit.Welche Rolle spielen die Mitarbeiter? Ich muß mich auf sie verlassen können und ihnen Mitspracherecht und Verantwortung geben. Besonders das Büropersonal ist mir sehr wichtig.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Sie kamen immer auf Empfehlung, durch Bekannte oder Arbeiter. Meine Mitarbeiter müssen bereit sein, alles zu machen, nicht nur ihren eigentlichen Job. Unser Unternehmen funktioniert wie ein Familienbetrieb, und eigentlich ist der Betrieb meine Familie.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Psychologisch, jeder soll selber draufkommen, wenn er etwas falsch macht, er bekommt aber auch Lob ausgesprochen. Für Mitarbeiter habe ich immer ein offenes Ohr.
Kennen Sie Niederlagen?
Als im Zuge der Trennung von meiner Ex-Frau meine Geschäfte nicht so gut liefen, war das eine Niederlage.
Wie gehen Sie damit um?
Das habe ich weggesteckt. Im Leben hat alles seinen Sinn, wer weiß, wozu so etwas gut ist.Woaus schöpfen Sie Ihre Kraft? Aus der Motivation anderer. Es kann auch alles immer nur besser werden, ich spreche offen über alle Probleme, ohne mich zu verschließen.
Ihre Ziele?
Den Betrieb so einzustellen, daß ich handwerklich nicht mehr gebraucht werde und mit 50 Jahren nicht nicht mehr arbeiten muß.Haben Sie Anerkennung von außen erfahren? Ja, sowohl in Gesprächen als auch durch Weiterempfehlung und Stammkunden. Ich merke, daß ich akzeptiert werde, unser Betrieb wird nach Messen und Seminaren immer wieder positiv hervorgehoben. Für das Produkt Betty Lift haben wir auch eine Goldmedaille.
Ihr Lebensmotto?
Mir soll es nie schlecht gehen.
Ihr Erfolgsrezept?
Nie zurückblicken, immer nach vorne sehen.
Ein Ratschlag zum Erfolg?
Nicht selbständig machen, und wenn, dann nur von der Pike auf aufbauen. Besonders bei Kleinbetrieben ist die Persönlichkeit wichtig. Dieser Faktor wird bei Firmenübernahmen meist unterschätzt. Um sich selbständig zu machen, muß man zuerst wissen, was man will. Will man nur reich werden, ist die Selbständigkeit der falsche Weg. Wenn sich aber jemand durch die Selbständigkeit einen Lebenstraum erfüllen will, soll er es machen.