Zum Erfolg von Daniela Hollaus
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Umsetzung dessen, was ich mir vornehme. Besonders stolz bin ich darauf, daß ich alle Prüfungen ohne Kursbesuche absolvieren konnte. Indem ich mir Kursunterlagen privat kaufte und diese allein zu Hause durcharbeitete, konnte ich mir viel Geld sparen und bestand die Prüfungen trotz alledem mit Leichtigkeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich würde mich selbst nicht unbedingt als erfolgreich betrachten, sondern eher als normal arbeitende, selbständige Frau. Meine Position ist mit Fleiß und Engagement auch für andere Menschen leicht zu erreichen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wichtig waren sicherlich mein Wille und mein guter Umgang mit Menschen, sowohl Kunden als auch Mitarbeiterinnen gegenüber. Diese Tatsache spiegelt sich auch in unserem außergewöhnlich guten Arbeitsklima und der entspannten Atmosphäre innerhalb des Unternehmens wider.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich schon zwei Jahre nach der Lehrabschlußprüfung, da ich immer viele Kundinnen hatte und immer Spaß an meiner Arbeit empfand.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Von meinem Umfeld werde ich als erfolgreiche Frau gesehen, weitgehend aufgrund meiner Position und Selbständigkeit. Manche Menschen machen den Fehler, Umsatz mit Gewinn gleichzusetzen und überschätzen mein finanzielles Ausmaß somit etwas.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Bei der Auswahl der Mitarbeiter spielt der erste Eindruck eine große Rolle, wobei ich auf Selbstbewußtsein und eine lockere, nette Art Wert lege. Zeugnisse sind mir nicht so wichtig, sehr wohl aber, wie geschickt sich ein Mensch im täglichen Arbeitsumfeld anstellt. Ich treffe meine Entscheidungen in bezug auf Personal immer sehr rasch und mußte erst eine Fehlentscheidung verbuchen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere durch persönliche Gespräche und gemeinsame Unternehmungen, aber auch durch ein umsatzgestaffeltes Prämiensystem und Offenheit neuen Ideen und Verbesserungsvorschlägen gegenüber.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Wir haben ein sehr freundschaftliches Verhältnis untereinander, und ich lege Wert darauf, nicht als Chefin zu agieren, sondern als gleichgestellte Kollegin.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Kundinnen fühlen sich aufgrund unserer lustig – lockeren Atmosphäre sehr wohl bei uns. Weiters bieten wir unseren Mitarbeiterinnen viele Seminare an, um sie auf dem letzten Stand der Erkenntnisse zu halten, was natürlich unseren Kunden sehr zum Vorteil gereicht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich zu 100 Prozent im Unternehmen involviert bin, bleibt keine Zeit für ein Privatleben. Ich bin aber nicht weiter enttäuscht über diese Tatsache, da ich sie als Preis meiner Selbständigkeit voraussah. Ich erledige Schreibarbeiten oft zu Hause, meist abends oder an Wochenenden, Freunde kommen mich im Geschäft besuchen, so daß ich meine sozialen Kontakte sehr gut wahren kann.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich absolviere ungefähr drei bis vier Seminare im Monat, meist an Wochenenden, abends oder an Montagen, an denen mein Geschäft geschlossen ist.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Gründung eines Unternehmens bedarf einer Vorbereitungszeit von etwa zwei bis drei Jahren und muß gut überlegt sein. Alle dafür notwendigen Prüfungen sollten vorher absolviert werden, um sich anschließend ganz auf den Betrieb konzentrieren zu können. Jeder Jungunternehmer sollte ein Eigenkapital von zirka 50 Prozent aufbringen können und muß sich darüber im Klaren sein, daß ein eigenes Unternehmen sehr zeitintensiv ist und nicht unbedingt den absolut explosionsartigen finanziellen Erfolg bringen wird.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte innerhalb der nächsten fünf Jahre noch bis zu zwei weitere Filialen eröffnen, wobei ich nach wie vor in einem der Geschäfte arbeiten möchte und ein Geschäftsführer die beiden anderen Standorte übernimmt.