Zum Erfolg von Rudolf Schwarzböck
Was bedeutet für Sie Erfolg? Erfolgreich ist man, wenn man persönliche Vorstellungen über Gestaltung und Lösungen in den Ergebnissen wiederfindet, politische Entwicklungen und Prozesse beeinflussen und durchsetzen kann. Meine persönliche Zielsetzung ist es, eine glückliche Familie zu haben, Erfüllung im Beruf zu finden, wobei ich beruflich nie eine Alternative gesehen habe. Erfolg ist auch, ein langes, gesundes Leben führen zu dürfen, eine aktive Freizeitgestaltung zu machen - und diese Faktoren umfassend so hoch zu erreichen wie nur möglich. In den drei Bereichen, die ich genannt habe, kann ich durchaus Erfolg bilanzieren - beruflicher Indikator in meiner Position ist natürlich die Rückkopplung über Wahlergebnisse, man findet außerdem Vergleichsfaktoren in der unmittelbaren Umgebung.Was macht Ihren speziellen Erfolg aus? Meine Arbeit bereitet mir größte Freude, als Landwirt ist man mit dem Geheimnisvollen der Natur konfrontiert; das ewige Wachsen und Vergehen, dieses Erlebnis und Bewußtsein führt einen auf die ursprüngliche Ebene des Lebens zurück. Die allerhöchste Form dieser Berufung findet sich demgemäß in der Vertretung des Berufsstandes wieder, die Identifikation mit meiner Position geht mit größter Motivation einher. Die hohe Zahl der Mitstreiter, die hohe Rückkoppelung des Berufsstandes ist in meinem Fall die Basis für mein Wirken, wobei die Aufgaben immer an mich herangetragen wurden und nicht umgekehrt.Inwiefern spielen Mitarbeiter/Familie eine Rolle beim Erfolg? Mitarbeiter sind bei meiner Arbeit von enormer Wichtigkeit, weil der größte Teil des Aufgabenbereiches von einem einzelnen nicht machbar ist. In Gesamtsumme findet man in der Mitarbeiterschaft auch wichtige Ratgeber, ein spürbares Korrektiv, in der täglichen Zusammenarbeit erhebliche Orientierungspunkte für das eigene soziale Verhalten. Die größten Beiträge zum Erfolg sind die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen und die Überzeugungskraft. Arbeit ist in den seltensten Fällen persönlich isoliert, gerade in der Politik sind Einzelaktionen oft nicht zielführend. Die Familie stellt in jeder Krisensituation einen ruhenden Bezugspunkt dar, schenkt einem Geborgenheit und Zuneigung, die vor allem in Zeiten, in denen man den unmittelbaren Erfolg nicht spürt, einen wesentlichen Faktor zur Motivation, nicht aufzugeben, darstellt.Was sind für Sie Niederlagen? Niederlagen definieren sich meiner Ansicht nach wie folgt: wenn z.B. eine Problemlösung auch nach konsequentester Verfolgung (durch externen Entschluß) nicht durchführbar wird. Der sachhinderliche Faktor muß aber nicht immer von außen kommen, Niederlagen formen sich auch aus Ansprüchen, die man sich selbst setzt, denen man aber nicht nachkommen kann. Das ständige Wechselspiel von Niederlagen und Erfolg hängt stark von den eigenen Meßfaktoren ab - möglicherweise setzen Menschen, die keine Niederlagen erfahren, sich einfach eine zu niedrige Latte. In der Persönlichkeitsentwicklung leisten Niederlagen einen unverzichtbaren Beitrag, sie sind Motivation und Kritikfaktor zugleich. Der Bewältigung von Niederlagen schreitet eine Fehlerquellenanalyse voran, eventuell Selbstkritik - daraus ergibt sich dann von alleine, inwieweit es beim nächsten Versuch besser zu machen ist. Vielleicht ist die Vorgangsweise neu zu definieren; wenn sich Niederlagen häufen, ist unter Umständen die Priorität des Vorhabens neu zu reihen. Das Leben und die persönliche Weiterentwicklung lehren, daß persönliche Werte der Weltanschauung nicht unumstößlich sind.