Zum Erfolg von Helmut Celand
Was ist für Sie persönlich Erfolg? Erfolg ist für mich, wenn ich meiner Familie das bieten kann, was sie sich vorstellt. Wenn ich abends nach Hause komme, geordnete Familienverhältnisse vorfinde und mit dem abgelaufenen Tag zufrieden bin.Was ist das Rezept für Ihren Erfolg? Anfangs wußte ich nicht, wie das Geschäft läuft. Meine Philosophie ist, alles, was ich selbst machen kann, mache ich. Ich gebe keine Aufträge außer Haus, kann dadurch auch günstiger arbeiten. Die Kunden wollen das so, daß alles hier gemacht und nichts weggeschickt wird. Unterscheidet Sie das von anderen? Es gibt viele junge Uhrmacher, die nicht alles selbst machen können, weil sie nicht das entsprechende Know-how haben. Bei mir ist das anders, ich habe diesen Beruf von Grund auf gelernt und tue mir dadurch etwas leichter. Ältere Uhrmacher, die mir vielleicht noch etwas beibringen könnten, gibt es nicht mehr. Die jungen Uhrmacher sind aus der Wegwerfgesellschaft, da wird kaum noch selbst gearbeitet.Beschäftigen Sie sich auch mit antiquarischen Uhren? Ja, sehr stark. Einer meiner Freunde beschäftigt sich auch mit diesen Uhren, und er hat einen unglaublich guten Geschäftsgang.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung für diese Art von Geschäftslokal in Kombination mit einer Werkstätte, in der ich arbeite. Diese Entscheidung war sicher richtig.Sieht Sie Ihre Familie als erfolgreich? Ich bin ein sehr familiärer Mensch, bei mir steht die Familie an erster Stelle, noch vor dem wirtschaftlichen Erfolg. Ich hatte drei Geschwister und der enge Familienverband hat mir schon immer sehr gut getan. Das ist auch heute noch so, daß die Familie für mich das wichtigste ist. Ich bin auch sehr ausgeglichen, betreibe Sport, habe brave Kinder und bin eigentlich auch sehr lustig. Mein Bruder, Inhaber einer Werbefirma, schätzt meinen Erfolg.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ich bin 14 Jahre angestellt gewesen, dann gekündigt worden. Nach dem Gang zum Arbeitsmarktservice wurde mir im Laufe eines halben Jahres eine einzige Stelle angeboten. Das wäre eine Stelle mit einem Monatsgehalt von öS 12.000,- gewesen. Angesichts meiner Sorgepflicht für Frau und vier Kinder habe ich mich dann für die Selbständigkeit entschieden.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Als junger Bursch wollte ich wie alle anderen auch Automechaniker werden. Bei einem Eigungstest am Wifi habe ich dann den Raum der Uhrmacher gesehen. Das hat mich sofort fasziniert. Das Umgehen mit der Zeit, die Zeit einstellen, Zeit wieder zum Laufen zu bringen usw. hat für mich einen ganz besonderen Reiz.Sehen Sie sich als erfolgreich und warum? Ich bin ein Mensch, der leicht zufrieden zu stellen ist. Es ist jetzt schon sehr schwierig, reich zu werden. Mit meiner Ausbildung und mit meinen Möglichkeiten habe ich wohl viel erreicht, und das macht mich zufrieden.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Nachdem ich ein sehr sensibler Mensch bin, ist Anerkennung für mich sehr wichtig. Besonders die Anerkennung der Kunden.Spielen Niederlagen in Ihrer Karriere eine Rolle und was verstehen Sie darunter? Ich bin ein positiv denkender Mensch und tue mir sehr schwer mit Niederlagen. Ich versuche Niederlagen durch reden aufzuarbeiten.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Ich dachte immer positiv, auch in Zeiten, in welchen ich kein Geld hatte, habe ich mich nicht unterkriegen lassen. Zu solchen Anlässen habe ich mich auf mein Rad gesetzt und habe mir den Frust heruntergeradelt.Haben Sie ein Lebensmotto oder ein Vorbild? Motto habe ich keines, ich habe mich immer mit mir beschäftigt. Als Vorbild habe ich einen Freund, der dasselbe macht wie ich. Ich wünsche mir vergleichbaren Erfolg.