Zum Erfolg von Manfred Zabl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Die – meiner Meinung nach in jeder Situation gültige – Definition von Erfolg ist das Erreichen einer Situation, in der man glücklich ist, sei es nun in Form steigender Umsätze oder in den glücklichen Gesichtern von Mitarbeitern.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich heute als erfolgreich und habe noch viel vor, möchte noch vieles erreichen, bewirken und verändern.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich glaube, daß ich keine großartigen Kurse oder Seminare besuchen muß, um sinnvolle Managementmethoden umzusetzen, weil wir seit 20 Jahren mit einem sehr gut funktionierenden System arbeiten, das sich im Gegensatz zu allen anderen Systemen in anderen Unternehmen bewährt hat, obwohl wir zunächst ein wenig belächelt wurden. Ich versuche, meine Mitarbeiter optimal zu behandeln, um sie zu motivieren; mein Führungsstil war immer kooperativ. Im Laufe der Jahre habe ich einen guten Instinkt entwickelt und gelernt zu verhandeln. Ich verfüge über ein hohes Maß an Erfahrung und habe den richtigen Weitblick, um zukünftige Szenarien abschätzen zu können. Dabei bin ich kein übermäßiger Theoretiker und finde immer die richtige Relation zwischen Visionen und der Realität. Ein wesentlicher Faktor meines Erfolges ist nicht zuletzt die „virtuelle Größe“ Glück.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Grundsätzlich treten Probleme an allen Ecken und Enden auf, obwohl ich durch klare Strukturierung der inneren Organisation tunlichst bemüht bin, sie zu vermeiden. Ich betrachte prinzipiell jedes Problem als reizvolle Aufgabe, oder versuche zumindest, mir diese Einstellung zu suggerieren, um solchen Situationen einen positiven Touch zu verleihen. Auch bin ich bestrebt, möglichst ohne Emotionen an Herausforderungen heranzugehen und sie nach logischen Gesichtspunkten zu lösen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Es ist uns wichtig, unseren Kunden neben den Produkten, die wir vertreten, unser im Laufe der Zeit erworbenes Know-how – unseren angehäuften Erfahrungsschatz, der uns befähigt, selbst die „unmöglichsten“ Probleme zu lösen – anbieten zu können. Wir zeichnen uns durch unsere Vielseitigkeit aus und können auf langjährig beschäftigte Mitarbeiter verweisen, die unsere hohe Kontinuität, bzw. Verläßlichkeit widerspiegeln. Wir bieten nicht zuletzt durch die Investition in Forschung und Zusammenarbeit mit Universitäten unseren Kunden individuell maßgeschneiderte Problemlösungen und legen großen Wert auf langfristige Kundenbindung.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Wir pflegen seit 20 Jahren einen sehr modernen Führungsstil. In diesem Unternehmen existieren Hierarchien, sie werden jedoch nicht „gelebt“, weil jeder mit jedem offen kommuniziert. Wesentlich ist die völlig transparente Kommunikation sowohl der Unternehmensziele (auch in Umsätzen ausgedrückt), als auch des jeweiligen Grades der Erreichung. Somit gibt es innerhalb des Teams keine Kämpfe um Positionen – es geht uns allen darum, die gemeinsamen Ziele (die als Grafik an der Wand hängen, um sie jedem ins Bewußtsein zu rufen) miteinander zu erreichen. Bei ACAT werden auch keine einzelnen Personen beurteilt, sondern immer nur die Teams, um Eifersüchteleien zu vermeiden und die Hilfsbereitschaft untereinander zu fördern.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin der Ansicht, daß zwischen den beiden Bereichen Gleichgewicht herrschen sollte und trenne sie weitgehend, um Abstand gewinnen zu können. Ich bin, saison- und konjunkturabhängig, bemüht, die beiden Bereiche ausgewogen zu behandeln. Der Beruf selbst hat großen Stellenwert in meinem Leben, die romantische Vorstellung, sich im Familienleben Kraft für das Berufsleben zu holen, ist nach meinem Dafürhalten ein wenig wirklichkeitsfremd, weil gerade der Privatbereich sehr viel an Kraft kosten kann.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich denke, daß es wichtig ist, sich Ziele zu stecken, den Weg dorthin aber nicht festzulegen. Es kann nicht sinnvoll sein, stur drauflos zu marschieren, es ist viel eher erfolgversprechend, sich den Weg offenzulassen. Ich würde jedem jungen Menschen raten, seinen Beruf, oder das Geschäft, das er beginnen möchte, von der Pike auf zu lernen, also die „Gummistiefel“ anzuziehen und die „Drecksarbeit“ zu tun, um zu erkennen, wieviel Engagement eigentlich hinter dem Erfolg steht. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist, jeden Menschen, egal ob Akademiker oder Putzfrau, so zu behandeln, daß er hinter einem steht – man muß versuchen, die anderen zu sehen und höflich zu sein. Wer wie ein Mensch behandelt wird, wird auch wie ein solcher agieren, diese Erkenntnis lege ich jedem ans Herz, der eine Führungsposition anstrebt. Jeder Mensch ist ein Unikat und sollte in seiner Persönlichkeit respektiert werden; ich denke, daß man ohne diese Einstellung kaum fähig ist, ein Unternehmen zu führen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein generelles Ziel, das aus meiner Definition von Erfolg resultiert, besteht darin, so viele Menschen wie möglich glücklich zu machen. Diese etwas universelle Auslegung gilt sowohl für meinen beruflichen, als auch für meinen privaten Bereich. Ich möchte, daß das Unternehmen gesund wächst und allen daran Beteiligten eine gute Basis bietet, also eine stabile Größe schaffen, die sehr lange bestehen kann. Ich plane dabei sehr langfristig, kann mir jedenfalls die Ziele gut vorstellen, die wir langfristig erreichen wollen (beispielsweise im Bereich Umwelttechnologie).