Zum Erfolg von Petra Schmid
Was ist für Sie Erfolg? Erfolg ergibt sich für mich aus der Treue der Kunden, die oft schon jahrelang aufgrund der Zufriedenstellung ihrer Bedürfnisse das Service meines Salons in Anspruch nehmen. Die Bedürfnisse des Kunden sind durch intensive Kommunikation (fachliche Beratung) festzustellen, um sie einer optimalen Abdeckung durch qualitativ hochwertige Arbeit unter Berücksichtigung der gegebenen Möglichkeiten zuzuführen. Ich versuche, eine entspannende Atmosphäre in meinen Salons zu schaffen, indem ich dem Kunden durch gut organisierte Terminpläne und gut geschultes Personal weder Hektik noch das Gefühl einer Abfertigungsmaschinerie ausgeliefert zu sein vermittle. Der Kunde ist absoluter König, an ihm Zeit oder Mittel zu sparen, verbietet sich von selbst. Dieses von Herzen kommende Engagement weiß er auch zu schätzen, und vielleicht wird er dadurch zum Stammkunden.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, auf jeden Fall, denn immerhin beschäftige ich mittlerweile bereits fünf Mitarbeiterinnen. Trotz der hohen Investitionen am Kundenservice, die vielleicht auf den ersten Blick auf Kosten des monetären Erfolges gehen, gelingt es mir, wirtschaftlich erfolgreich zu sein, wobei anzumerken ist, daß die Zufriedenheit des Kunden über allem steht.Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen - als erfolgreich? Natürlich gibt es bei diesem zeitintensiven Engagement einen kleinen Wermutstropfen, weil das Privatleben doch etwas zurückgesteckt werden muß. Glücklicherweise bringt mein Mann sehr viel Verständnis für meine Situation auf, und letztendlich gleicht ein gewisser Stolz auf die erfolgreiche Geschäftsfrau, die sich trotz der gegenwärtigen schwierigen wirtschaftlichen Lage mit einem eigenen Geschäft etablieren und vor allem behaupten kann, dieses Manko wieder aus. Aber Gottseidank sehe ich meine Arbeit zugleich als mein Hobby an. Meinen Mitarbeitern bin ich Vorbild, und auch mein Freundeskreis schätzt meine Tätigkeit.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? In allererster Linie wohl der erforderliche Mut für den Schritt in die Selbständigkeit, was ja damals aufgrund der noch mangelnden Erfahrung - immerhin war ich zu diesem Zeitpunkt erst 23 Jahre alt - einem Sprung ins kalte Wasser gleichkam. Aber hier half mir die fast fatalistisch anmutende Mentalität der Jugend, unter dem bekannten Motto: Was hab´ ich zu verlieren?, über alle anfängliche Skepsis, die aber mehr in meiner Umwelt zu suchen war als in mir selbst, hinweg, und ich habe letztendlich diesen wagemutigen Schritt nie bereut. Wenn eine Sache in ihrer Beschaffenheit wirkliches Interesse in mir wecken kann, mobilisiere ich ungeheure Reserven an Ehrgeiz und Willensstärke. Ich bin überhaupt der Überzeugung, daß Grundvoraussetzung für Erfolg eine totale Identifikation mit der Tätigkeit selbst ist, weil sie automatisch die Qualität des Arbeitsergebnisses nachhaltig positiv beeinflußt.Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt? Mein ursprünglicher Traumberuf war eigentlich Krankenschwester, aber in meinem jetzigen Beruf suche und finde ich eine wirkliche Ersatzbefriedigung. Im Zuge der kosmetischen Behandlungen, die ja von engem Körperkontakt geprägt sind und eine dementsprechende persönliche Atmosphäre erhalten, streifen die Gesprächsthemen sehr oft auch private Belange und Probleme, und man findet sich manchmal fast in der Situation des Seelendoktors wieder. So gesehen kann ich diesem Beruf auch eine soziale Komponente abgewinnen.
Welche Rolle spielen Familie und Mitarbeiter?
Die Toleranz der Familie gegenüber der ausgeübten Tätigkeit mit den damit verbundenen Konsequenzen stellt sicher eine wesentliche Grundvoraussetzung für entsprechenden Erfolg dar. Wenn man im Beruf erfolgreich sein will, muß man auch den Kopf frei haben. Das Potential der Mitarbeiter ist sehr wichtig, es muß der erforderliche Teamgeist vorhanden sein. Anderenfalls leidet die Qualität des angebotenen Services des Unternehmens darunter und dies entspricht dann über kurz oder lang auch finanziellem Schaden, der natürlich zu vermeiden ist.Nach welchen Kriterien stellen Sie Ihre Mitarbeiter ein? Meinem Prinzip nach müssen Chemie und Philosophie zwischen Mitarbeitern und Arbeitgeber stimmen, wobei bei letzterem Aspekt auch Erziehung und Umgangsformen wesentliche Faktoren darstellen. Darauf muß ich gerade im Dienstleistungssektor großen Wert legen. Der Kunde muß die wahre Bereitschaft, ihm Gutes angedeihen lassen zu wollen, spüren. Freude am Umgang mit Menschen muß vom Herzen kommen, weil der Kunde sonst kein Gefühl des sich in guten Händen-Befindens entwickeln kann und keine Vertrauensbasis aufbaut.