Zum Erfolg von Leopold Reiser
Was ist für Sie Erfolg? Meine Aufgabe ist, Mitarbeiter aufzunehmen, sie zu betreuen und dafür zu sorgen, daß sie vielleicht auch bei uns in Pension gehen. Und dann vielleicht auch noch die Mitarbeiter so weit zu betreuen, daß deren Kinder den Kundenstock übernehmen. Wenn ich das zustande bringe, ist es für mich Erfolg. Ich bin selbst sehr arbeitsam und verlange das auch von den Mitarbeitern.
Ihr Erfolgsrezept?
Ich besitze einen starken Willen und scheue keine Arbeit. Auch als Lehrling half ich bereits bei meinen Nachbarn aus. Während meiner Lehrzeit war es oft so, daß mich der Meister aufforderte, während seiner Abwesenheit aufpassen, ob die Gesellen auch wirklich arbeiteten. Ich habe mich immer stark engagiert, meine Vorgesetzten haben das aber oft nicht honoriert.In welcher Situation haben Sie sich erfolgreich entschieden? Dabei, von der Maurerei zur Versicherung zu wechseln. Viele Freunde prophezeiten mir, daß ich in sechs Wochen wieder zurückkommen würde. Gerade das beflügelte mich noch mehr und mobilisierte meinen großen Willen noch mehr.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Meine Position als Gebietsleiter habe ich nicht angestrebt. Ich versuchte mich als junger Mensch zu verändern und das Beste aus meinen Möglichkeiten zu machen. Durch einen ehemaligen Arbeitskollegen ist mir die Chance gegeben worden, in das Versicherungsgeschäft einzusteigen, und ich bin froh, dies getan zu haben. Mir hat es schon immer gefallen, mit Menschen Kontakt zu haben.Welche Rolle spielt die Familie beim Erfolg? Um die Familie nicht zu vernachlässigen, muß man eine andere Zeiteinteilung treffen. Wenn ich am Abend viel gearbeitet habe, war ich dann oft auch ein paar Stunden am Tag zu Hause. Es war früher etwas einfacher, weil ich nur in der unmittelbaren Umgebung tätig war.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Er muß einen einwandfreien Leumund haben, es ist aber völlig egal, aus welcher Branche er kommt. Es kann jeder bei uns arbeiten, vom Handwerker bis zum Akademiker. Das wichtigste ist sein Einsatzwille, und er muß die Fähigkeit mitbringen, mit Leuten umgehen zu können. Beim persönlichen Gespräch am Anfang erkennt man schon sehr viel. Mir ist auch sehr wichtig, daß die Familie in gewissem Maße integriert wird. Schon beim Einstellungsgespräch ist es mir angenehm, wenn der Lebenspartner dabei ist, denn wir suchen keine Personen, die schnell für ein paar Monate eine Arbeit suchen, es soll etwas Ernsteres und das für längere Zeit sein. Er muß auch einen Test absolvieren, an dessen Ergebnis man schon absehen kann, ob der Bewerber geeignet ist. Mit dieser Methode - langes Gespräch und der Test - bin ich immer gut gefahren.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Von den Kunden erhalten wir selten Anerkennung, denn man erwartet sich von uns gute Leistungen, und die erbringen wir auch. Es freut mich, wenn meine Leistungen anerkannt werden, aber ich brauche eigentlich kein Lob.Was verstehen Sie unter einer Niederlage, und wie gehen Sie damit um? Wenn mich die Obrigkeit rügt, ärgert mich das, weil ja auch ganz selten Lob aus dieser Richtung kommt. Niederlagen stärken mich.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Wenn es mir zuviel wird, verlasse ich das Büro und gehe eine Runde spazieren. Zum Wochenende kümmere ich mich um die Feuerwehr. Ich bin Kommandant, und wir haben eine erfolgreiche Kampfmannschaft. Dann habe ich noch einen Marillengarten, und ich befasse mich intensiv mit dem Schnapsbrennen, ich habe auch schon mit meinen Bränden Preise gewonnen.
Ihre Ziele?
Ich möchte weiterhin die Firma so aufbauen wie bisher. Im privaten Bereich habe ich meine Feuerwehr und den Schnaps. Bei den Schnäpsen wünsche ich mir, weiterhin so erfolgreich bei Prämierungen zu sein. In weiterer Zukunft möchte ich gern einige schöne Urlaube machen.Welchen Ratschlag für den Erfolg würden Sie gern weitergeben? Sich Ziele setzen und diese Ziele auch ernsthaft verfolgen, und man muß wissen, daß einem nichts geschenkt wird. Nicht auf andere Personen hören, sondern seinen Weg gehen und sich davon nicht abbringen lassen.