Zum Erfolg von Emmerich Rauch
Was ist für Sie Erfolg?
Erfolg ist dann gegeben, wenn ich die Kunden zufriedenstellen kann.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, ich bin mit meinem Beruf zufrieden, und es ist mir gelungen, mein Hobby zum Beruf zu machen.Wie sieht Sie Ihr Umfeld? Es gibt die, die den Erfolg neidlos anerkennen und die Neider. Mit beiden ist man konfrontiert, zweifellos ist die zweite Gruppe größer.Wobei haben Sie sich erfolgreich entschieden? Den Schritt in die Selbständigkeit habe ich die ganzen zehn Jahre nie bereut.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Ich habe mir die Marktnische biologisches Bauen ausgesucht und blieb immer konsequent, lehnte es auch ab, Produkte zu mischen. Die Käuferschicht war eine kleinere, sie wußte aber auch genau, was sie bewohnen will und schätzt das auch. Von Anfang an habe ich mich um den anspruchsvollen und kaufkräftigeren Kunden bemüht, immer auf Qualität gesetzt und dieses Konzept konsequent bis hin zum Wohnhaus durchgezogen.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Ich höre dem Kunden zu, nehme mir für ihn Zeit, und irgendwann kommt der Punkt, an dem ich erfahre, was der Käufer wirklich will und braucht. Durch individuelle Planung und Bauweisen kann ich auf seine Wünsche auch eingehen.
Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt?
Eigentlich ja, kreative Gestaltung und freie Zeiteinteilung waren für mich die wichtigsten Faktoren.
Welche Rolle spielen Familie und Mitarbeiter?
Beide sind wichtig. Im Betrieb weiß ich über alles Bescheid, und ein Delegieren wäre für mich undenkbar, deswegen nehme ich auch nur Objekte in Angriff, die ich alleine bewältigen kann. Ich strebe nicht an, Angestellte zu haben, sondern will mir sogar die drei Prozent Maklergebühr selber verdienen.Welche Rolle spielen Niederlagen, und wie gehen Sie damit um? Ich stamme aus einer armen Familie und weiß, wie es unten aussieht, deshalb habe ich auch keine Angst, weniger zu besitzen. Das ist aber auch ein Ansporn, mehr als meine Eltern zu besitzen. Vielleicht ist in dem, sich etwas schaffen zu wollen, der Erfolg verwurzelt. Es gab aber auch eine Zeit, in der ich noch wenig Erfahrung hatte und mit allen Mitteln gegen drohende Niederlagen anzukämpfen versuchte, da ich diesen Begriff nicht als selbstverständlich akzeptieren wollte. Inzwischen kann ich aufgrund meiner Lebenserfahrung mit Niederlagen so umgehen wie ein Segler im Sturm. Das Schiff ohne wilde Gegenmanöber auf Kurs halten.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus meiner guten Partnerschaft, meinen zwei Kindern, und der tägliche Arbeitsrhythmus bewegt das Rad weiter.
Ihre Ziele?
Den Standard zu halten.Haben Sie Anerkennung von außen erfahren? Da kommt es stark darauf an, von wem man sie bekommt. Für mich persönlich ist sie aber sehr wichtig.
Ihr Lebensmotto?
Mich nicht in den nächsten Tag hineintreiben zu lassen.
Ein Ratschlag zum Erfolg?
Erfolg kann man nicht anstreben, er stellt sich ein, wenn man ein Ziel vor Augen hat, dazu auch Geduld hat und Niederlagen einstecken kann. Ich bin nicht der Manager Typ, der protzig auf einen 16 Stunden Tag zurückblickt, muß nicht täglich im Imperial essen, sondern habe einen ganz normalen Lebenswandel. Vor allem will ich dem Tag auch Zeit für mich und meine Partnerin abgewinnen. Zur Selbständigkeit muß man wirklich geboren sein. Ich arbeite grundsätzlich nach dem Leistungsprinzip, aber nur dann, wenn der Bedarf dafür gegeben ist.