Zum Erfolg von Gerhard Liegl
Was ist für Sie Erfolg? Erfolg ist für mich, wenn die mir anvertrauten Mitunternehmer selbst erfolgreich sind. Wenn sie mir vertrauen, auf mich zugehen und mir glauben.
Ihr Erfolgsrezept?
Wenn man sich nur mit Zahlen und Zielen befaßt, wird man über kurz oder lang keinen Erfolg haben. Ansetzen muß man beim Menschen, gegenseitiges Vertrauen und Kreativität sind wichtig. Wenn das alles eintrifft, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Erfolg kommt. Es gibt andere Kriterien als Zahlen, nach denen man Mitarbeiter beurteilt.Welche Kriterien sind das? Die Mitarbeiterzufriedenheit und die Kundenzufriedenheit.Wie werden Sie von den Mitarbeitern gesehen? Als Mensch, der eine Ahnung von dem hat, was von den Mitarbeitern verlangt wird - da ich ja selbst lang im Verkauf erfolgreich war. Leicht umgänglich und humorvoll.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, ich bin erfolgreich, weil ich spüre, daß alle meine Kollegen und Partner gern mit mir umgehen, auf meine Anliegen eingehen und mich unterstützen. Ich gehe in jede Bezirksstelle und in jede Direktion und habe bei den Gesprächen mit den Mitunternehmern immer ein gutes Gefühl. Ich bin jetzt 36 Jahre, habe mich voll auf meinen beruflichen Werdegang konzentriert und erkannt, daß ich erfolgreich sein kann. Arbeiten muß jeder, es macht aber einen großen Unterschied, ob man grantig oder mit Spaß an die Arbeit geht. Um mit Spaß an die Arbeit gehen zu können, muß man sich selbst motivieren. Durch meine eigene große Motivation ist in der Zeit meines Studiums die Beziehungsebene zu kurz gekommen. Was nicht auf der Strecke geblieben ist, sind Freundschaften. Vor zwei Jahren habe ich mir Gedanken über mich selbst gemacht und überlegt, wie es weitergehen sollte. Ich habe dann erkannt, daß es für mich besser wäre, wieder eine Beziehung zu haben, und habe mich für eine Partnerschaft geöffnet. Seit einem Jahr habe ich wieder eine fixe Beziehung zu einer Frau mit zwei Kindern. Alles läuft super und wir haben vor, die Zukunft gemeinsam zu bestreiten. Spielen Niederlagen in Ihrer Karriere eine Rolle und wie gehen Sie damit um? Das Wort Niederlage kommt in meiner Definition nicht vor. Für mich stellt sich das so dar: entweder ich erreiche ein Ziel oder ich erreiche es nicht. Wenn ich das Ziel nicht erreiche, muß ich analytisch aktiv werden, dann kann ich sehr gut damit umgehen. Es kann sehr wohl sein, daß nur das Ziel falsch und somit der Weg zum Ziel nicht machbar war. Für mich wäre eine Niederlage, wenn ich ein gutes Verhältnis zu einem Mitunternehmer habe, ihn forciere, aber dann bitter enttäuscht werde. Das wäre für mich der einzige Grund, von einer Niederlage zu sprechen. Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Ich schöpfe Kraft aus meinen Erfolgen, aus dem Vertrauen meiner Chefs und der Mitunternehmer, aus dem privaten Bereich und aus meiner Zufriedenheit.. Viel Kraft gibt mir auch mein persönliches Umfeld, das sind Leute, die mich bewundern und akzeptieren und mir meine Erfolge gönnen.
Ihre Ziele?
Eine Vision wäre, Verkaufschef der Basler Versicherung in Österreich zu werden.
Haben Sie Vorbilder?
Vorbilder habe ich keine, aber es gibt Menschen, die ich sehr bewundere. Zum Teil ist es so, daß ich die Leistungen von bestimmten Personen akzeptiere und selbst versuche, solche Leistungen zu erbringen.