Zum Erfolg von Barbara Musch
Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Etwas zu erreichen, das in weiter Ferne liegt. Aber auch etwas zu schaffen oder fertigzubringen, das einem nicht zugetraut wird.Was ist das Rezept für Ihren Erfolg? Was bei meiner Tätigkeit für mich selbstverständlich ist, sind Verantwortungsbewußtsein, Verläßlichkeit, Genauigkeit und Flexibilität, aber auch neuen Ideen gegenüber aufgeschlossen zu sein. Über die Grenzen des Berufsbildes hinauszudenken. Auch das vernetzte Denken hilft mir dabei. Ein sehr wichtiger Faktor für mich ist die Kommunikation.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die wesentliche Entscheidung war die, viel Unbill in Kauf zu nehmen, das heißt auch sehr umfangreiche Projekte in die Tat umzusetzen, auch wenn dabei viele Hürden zu überwinden waren. Jetzt im Nachhinein kann ich sagen, die Entscheidung für diesen Arbeitgeber und diese Aufgabe war richtig. Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Das sind mehrere Faktoren: Es ist wichtig, daß konstruktive Zusammenarbeit möglich ist. Es ergeben sich dann keine Reibungspunkte, sondern ein insgesamt produktives Klima. Als ich 1995 im Haus meine Aufgabe übernahm, wurde das Haus St. Elisabeth auch meine neue Heimat. Da die tägliche Anfahrt nicht möglich war, lebte ich etwa ein Jahr auch in einem der Heimzimmer. So konnte ich am eigenen Leib feststellen, was für die Lebensqualität der Bewohner unseres Hauses besonders wichtig ist.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Von der Tätigkeit her nicht, vom Verantwortungsbereich und von der Entscheidungsfreiheit her schon. Ich hatte früher immer das Gefühl, ein besserer Steuermann als Kapitän zu sein. Mir war es lieber, Entscheidungsgrundlagen zu liefern als Entscheidungen zu treffen. In den letzten Jahren habe ich diese Einstellung für mich selbst überdacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, daß ich damit falsch gelegen bin. Ich weiß jetzt, daß es mir weit mehr liegt, Entscheidungen auch zu treffen, als sie nur vorzubereiten.Sehen Sie sich als erfolgreich und warum? Für die beruflichen Ziele, die ich mir gesetzt habe, ja.Spielt die Familie beim Erfolg eine Rolle - Welche? Ein wesentlicher Grund für den Erfolg sehe ich in der Erziehung. Meine Qualitäten wurden mir sicherlich vom Elternhaus mitgegeben. Meine Familie ist mir eine große Unterstützung.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Mitarbeiter zählen für mich zum Team. Jeder im Team hat eine andere Rolle, die er möglichst gut erfüllen sollte. Die Ansammlung der verschiedenen Personen sollte ein gutes Team ergeben, das gemeinsam in dieselbe Richtung geht. Jeder sollte dazu beitragen, die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Ich lege bei den Mitarbeitern besonderen Wert auf die fachliche Qualifikation, auf die Bereitschaft, im Team arbeiten zu wollen und zu können sowie sich mit unserem Leitbild zu identifizieren.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Es kommt darauf an, in welcher Erscheinungsform sie sich mir nähert. Ich muß das Gefühl haben, daß die Anerkennung ernst gemeint und objektiv ist. Zwischendurch tut Anerkennung manchmal gut. Allzuviel davon vertrage ich nicht.Spielen Niederlagen in Ihrer Karriere eine Rolle und was verstehen Sie darunter? Ich sehe es als Niederlage, wenn Vertragspartner ihre Vereinbarungen nicht einhalten. Niederlagen sind für mich Ansporn.Woraus schöpfen Sie Kraft? Viel Lachen. Die Dinge ernst nehmen, aber nicht zu ernst. Natürlich auch sich selbst nicht zu ernst nehmen. Die Zeit für Ruhe und Erholung suchen, vor allem jene Art, die Kraft gibt.Persönliche Zielsetzung, was wollen Sie noch gerne erreichen? Ich möchte beruflich meine Möglichkeiten ausschöpfen und neue Ideen einbringen, den Fokus so verschieben, daß Berufs- und Privatleben in Einklang kommen. Als Langzeit-Perspektive möchte ich gerne alle erreichbaren und nach rationalen Gesichtspunkten gesetzten Ziele erreichen.Haben Sie ein Lebensmotto? Selig, die über sich selbst lachen können, denn sie werden immer genug Unterhaltung haben.Welchen Ratschlag für den Erfolg würden Sie gerne an die nächste Generation weitergeben? Wenn man nur eine Kernkompetenz hat, dann sollte man auch über die Ränder dieser Kompetenz hinausblicken. Man muß die Fachbereichsgrenzen überwinden und ein möglichst breites Allgemeinwissen erwerben. Grundsätzlich soll man nicht nur nach oben streben, sondern auch unten keine unerledigten Aufgaben bzw. keine Unordnung zurücklassen.