Zum Erfolg von Peter Ostermann
Was verstehen Sie unter Erfolg? Wenn man etwas bewegen und verändern kann und damit zur Weiterentwicklung eines Systems beiträgt.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich bin mit dem Erreichten zufrieden und das bestärkt mich, meine Philosophie weiterzuverfolgen. Ob man ultimativ erfolgreich ist zeigt sich, wenn man nach seinem Tod Nennenswertes hinterläßt. Ich denke, hier im Haus schon einiges bewegt zu haben.
Wie sieht Sie Ihr Umfeld - als erfolgreich?
Ja, als erfolgreich, Arbeitstier, Visionär, Powerplayer, Freund und Mann fürs Grobe, dem man Large Scale Changes in die Hand gibt. Ich wurde als Implement of Change und als A Man with a Helm bezeichnet und fühle mich als Turn around-Manager, der nicht Masseverwalter und Sanierer sein will, sondern jemand, der etwas aufbaut.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Von IBM wegzugehen und den Schritt in eine alleinverantwortliche Managementfunktion, in der ich ein Unternehmen von Null aufbauen konnte, zu machen war - als Lernerfahrung - für meine weitere Entwicklung elementar. Diese Risikobereitschaft zeigte ich, weil ich in dieser Funktion mehr lernen konnte.Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt? Ich wollte einen technischen Beruf in Verbindung mit einer kaufmännischen und verantwortungsvollen Managementtätigkeit ausüben. Bei IBM kam mir die Idee EDV- bzw. IT-Leiter zu werden.Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Der Wille, sich selber immer weiterzuentwickeln, Einsatzbereitschaft, Beharrlichkeit, Gesprächsfähigkeit und die Fähigkeit Menschen und Mitarbeiter für Ideen zu begeistern.Welche spezifischen Fähigkeiten verlangt dieser Beruf? Fachwissen über EDV und Organisation ebenso wie Methodenwissen und Kreativität. Technologische Trends muß man in innovative Konzepte umsetzen können. Meine praktische Verkaufserfahrung ist ebenso hilfreich, wie die Tatsache, daß meine Frau seit 20 Jahren in einer Bank arbeitet und ich dadurch das Bankgeschäft auch von der Kundenseite her kenne.Was ist für den Erfolg hinderlich? Das Denken in zu kleinen Scoops, der Versuch es allen recht zu machen, zu fragen, ob man etwas machen darf und alles bewahren zu wollen. Fehlende Leistungs- und Einsatzbereitschaft ist ebenso hinderlich wie mangelnde Paktfähigkeit.Welche Rolle spielt die Familie? Im familiären Umfeld zeigt sich, ob man verläßlich, partnerfähig und ein Teamplayer ist. Das braucht man auch im Beruf. Ob jemand ein guter Manager ist, zeigt sich auch darin, ob er privat Verantwortung übernimmt.Welche Rolle spielen die Mitarbeiter? Als Leader habe ich immer horizontale und vertikale Teams gebildet. Als Teamplayer habe ich für Mitarbeiter ein hohes Verantwortungsgefühl. Für einen Topmanager ist es eine Herausforderung Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen die Mitarbeiter erfolgreich sein können.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Nach fachlicher Qualifikation, Persönlichkeit und persönlicher Wertschätzung.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mitarbeiter muß man entfesseln, sodaß sie selbst motiviert sind. Bei denen, die schon Eigenmotivation haben, muß man den Eigenantrieb fördern und sie in dem bestärken, was sie selbst wollen. Anders halte ich Motivation für kein Thema.
Kennen Sie Niederlagen?
Klar, man muß nur mehr Erfolge als Mißerfolge erzielen und sich nicht unterkriegen lassen. Aus Niederlagen muß man lernen, sie nicht wiederholen, aufstehen, und wenn nötig, das Umfeld ändern. Die Liquidation der Visio war meine größte Demotivation und ich zweifelte an meinem Umfeld. Das war keine persönliche Niederlage, sondern Rahmenbedingungen, die weltuntergangsartig über mich hereinbrachen. Trotzdem konnte ich diese Situation meistern.