Zum Erfolg von Ernst Klicka
Was ist für Sie persönlich Erfolg? Das ist das individuelle Ergebnis aller verfolgten Lebensstationen und deren Auswirkung auf die eigene Persönlichkeit. Das heißt, daß man aus seiner Persönlichkeit heraus mit Unterstützung der Umwelt, bestimmte Ziele, die man sich in seinem Leitbild gesetzt hat, auch erreichen kann. Es ist nicht nur eine Abfolge der Persönlichkeit allein, daß man Erfolg hat, sondern sehr stark von der Umwelt und deren Unterstützung abhängig.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bezeichne dies auch ohne Bescheidenheit so! Ab dem Zeitpunkt der Matura setzte ich mir immer Ziele - auch mit entsprechenden Zwischenzielen - und verfolgte diese konsequent. Nicht immer mit unbedingtem Perfektionsanspruch, sondern nur das Ziel vor Augen! Das ist mir, glaube ich, gut gelungen, gleichwohl es dafür auch der Unterstützung anderer bedurfte. Dessen war ich mir aber bewußt und arbeitete daran, daß diese auch zum richtigen Zeitpunkt kommt.Wie soll man sich bei unvorhergesehenen Quereinflüssen verhalten? Ich lernte relativ früh negative Außeneinflüsse, die einen von der Erreichung der Zwischenziele abhalten oder zwingen könnten, auf einer Weiche abzubiegen, zu erkennen, zu isolieren und an dieser Krise zu arbeiten. Nach der Matura genoß ich auch eine militärische Ausbildung zum Miliz- und Reserve-Offizier, wo ich erstmalig mit institutionalisierten Krisen, menschlichen Problemen und Verantwortungsbewußtsein konfrontiert wurde und damit umzugehen lernte. Das half mir sehr in meiner Konsequenz und Härte, meinen Weg ohne Seitenblicke zu gehen und auch, wenn eine Krise auftrat, mein Ziel zu erreichen. Strategie ist ein wesentlicher Faktor für Überblick und weltblickende Zielerreichung. Durch meine Management-Ausbildung, die ich zusätzlich hier im Unternehmen absolvierte, ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen, daß die Wege militärischer und unternehmerischer Strategie durchaus ident sind, nur mit anderen Vokabeln geprägt werden.Wie stehen Sie zu Teamarbeit und Motivation? Ich bin ein Verfechter des Teamgedankens und halte nichts von einsamen Entscheidungen! Ich arbeitete in meinem Leben sehr viel in Teams und glaube auch, daß es jemanden geben muß, der letztendlich die Entscheidungen umsetzt und auch trägt. Das kann auch ein nicht mit Brief und Siegel ernannter oder mit entsprechender Amtskette dokumentierter Teamleader sein, sondern ein informeller Führer. Es kommt nicht auf den Rang an, nur auf Kompetenz und seine Art, das Team zu leiten, um diesen Weg zum Erfolg vorzuzeichnen, Motivation halte ich für einen wichtigen Faktor, der heutzutage - auch bei großen Unternehmen - oft vernachlässigt wird. Obwohl Gegenstand berühmter Managment-Literatur, hängt die Umsetzung in der Praxis, gerade in Zeiten der Globalisierung und des härteren Konkurrenzkampfes, hinten nach. Motivation der Mitarbeiter beginnt am Morgen mit dem ersten Blickkontakt, bevor man akustisch miteinander kommuniziert und endet in der Schwere oder Müdigkeit des Abends, wenn man die letzte Kontaktperson wieder verläßt, um nach Hause zu gehen. Diese zwischenmenschliche Beziehung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern ist ganz wesentlich, denn nur der, der sich wohl und geborgen in diesem Gemeinwesen fühlt, wird in Streßsituationen im Sinne des Unternehmens mitarbeiten.Wie wichtig ist das persönliche private Umfeld? Ganz entscheidend! Ich sehe das für mich als Garant meines Erfolges an, eine funktionierende Familie oder Privatleben zu haben, wie man es sich selbst zum Ziel gesetzt hat. Von meiner Weltanschauung und persönlichen Ideologie her, könnte ich ohne Familie nicht den Rückhalt finden. Auch der Erfolg oder das Heranwachsen der Familien-Mitglieder ist eine Motivation, die man im eigenen Bereich braucht!Was soll man auf dem Erfolgsweg beachten, was vermeiden? Die Setzung von Zielen und die konsequente Verfolgung derselben ist ein wesentlicher Faktor. Wenn auch der Weg oft das Ziel ist, und man seine Persönlichkeit hie und da verneinen oder zu Schritten greifen müßte, die moralisch bedenklich sind, ist der Erfolg weniger wichtig, als am Abend in den Spiegel zu schauen und zu sagen: Dieser Weg stimmt mit meinen persönlichen Wertvorstellungen überein!Haben Sie diesen Weg angestrebt? Das ist eine gute Frage, die ich genau beantworten kann! Bei mir hat sich diese Berufsentscheidung aufgrund eines Hinweises meiner Deutsch Professorin schon vor der Matura ergeben. Sie meinte, daß aufgrund gewisser Fähigkeiten, der Ausdrucksweise und der Stilistik ein geisteswissenschaftlicher Beruf und die juristische Schiene für mich das Ideale wäre. Ich ließ mir das durch den Kopf gehen, verfolgte das ab diesem Zeitpunkt und zog es durch.Was ist Ihre persönliche Stärke? Es wird mir immer wieder eine gute Kommunikationsfähigkeit beschieden. Ich gehe gerne mit Menschen um und fühle mich in Teams sehr wohl. Außerdem bin ich ein belastbarer Mensch, das heißt je größer das Problem ist, desto ruhiger werde ich und desto konsequenter kann ich an der Bewältigung arbeiten.Wie begegnen Sie einem Mißerfolg? Zunächst greift sicherlich eine gewisse Enttäuschung um sich. Ich ging damit bisher um, indem ich sagte: Okay, so ist die Situation und jetzt tu alles, um den Erfolg doch noch zu erreichen! Trotzdem würde ich mich mit der Situation rasch abfinden und auf dem bisherigen Weg weiter arbeiten.Woraus beziehen Sie Ihre Kraft? Man muß sich Ziele setzen, deren positive Erreichung für einen selbst oder im Sinne des Unternehmens erfolgreich zu bewältigen sind. Ein Projekt so zu konfigurieren, daß man sich sagt, ich hole in dieser jetzt entscheidenden Situation das Optimale für das Unternehmen, die Mitarbeiter und das Gemeinwesen heraus. Wenn es gelingt, dann ist das eine Motivation, dieses Faktum gut gelöst zu haben.Hat Sie eine Lebensphilosophie begleitet oder ein Vorbild? Ich bezeichne mich selbst als religiösen Menschen! Mein inneres Werte-Leitbild entstand durch die elterliche Prägung. Beruflich gab es auch das eine oder andere Vorbild, an denen ich mich orientierte und die dann auch meine Förderer innerhalb des Unternehmens waren.