Zum Erfolg von Friedrich Zotter
Was ist für Sie Erfolg?
Mir schrittweise Verbesserungen vorzustellen und dieses Ziel, das ich mir langfristig und realistisch setze, auch zu erreichen. Dann das Erreichte abzusichern, da bezeichne ich als Erfolg. Dieses Umfeld muß auch für Freizeit eine gewisse Sicherheit schaffen. Die Freiheit, es selbst zu beeinflussen. Ich brauche mich nicht nach Konzernen und deren Zielen zu richten, sondern kann selbst entscheiden, diese Unabhängigkeit ist mir wichtig.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich sehe mich schon als erfolgreich. Mein familiärer Hintergrund war eine Arbeiterfamilie und seit den 70er Jahren, wo ich in das Berufsleben einstieg, setzte ich mir selbst Ziele, die ich im Großen und Ganzen erreichte. Es war für mich wichtig, diese Stufen zu gehen, so daß ich heute sagen kann, daß ich heute das mache, was ich mir vorgestellt habe. Es war für mich der einzig vernünftige Weg, das von dieser Position her anzugehen, da damals die wirtschaftlichen Voraussetzungen für ein Studium nicht gegeben waren.Was sind die Voraussetzungen für Erfolg? Beachten sollte man, daß man sich mit realistischen Zielen auseinander setzt und nicht in eine Phantasiewelt gerät. Vom Umfeld darf man sich nicht bei seinen Entscheidungen beeinflussen lassen. Wenn man erfolgreich sein will, soll man sich nicht in eine kleinkarierte Struktur begeben, sondern muß diese verlassen und sich auf Glatteis wagen. Sogar wenn das mit einem gewissen Risiko verbunden ist, aber mit einem kalkulierbaren.Ziehen Sie kurz- oder langfristige Ziele vor? Ein grundsätzliches, langfristiges Ziel muß gesetzt werden. In einem gewissen Zeitraum soll man sich dann in kleineren Schritten herantasten. Es heißt immer wieder, daß die gerade Linie zum kürzesten Ziel vorzuziehen ist. Das sollte man auch versuchen, aber es ist kein Mißerfolg, wenn man es so nicht erreicht. Für sich selbst ist es notwendig, eine Zwischenanalyse zu machen, ob man auf dem richtigen Weg ist.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Daß Fehler passieren, ist nicht das Problem. Ich muß mir das Ziel setzen, diese nicht ein zweites Mal zu machen. Etwas nicht zu erreichen, hat einen Grund, diesen zu analysieren und das Ziel zu überdenken. Man muß Abstand bekommen, kalkulieren, was oft mit unangenehmen Entscheidungen für einen selbst und die Mitmenschen zu tun hat.Wie stehen Sie zu Teamarbeit und Motivation? Wenn man heute erfolgreich sein will, dann sicher nicht als Einzelkämpfer. Teamarbeit ist was ganz Wichtiges, jedes Rudel an Wölfen braucht einen Führer. Wenn die Leute entsprechend motiviert sind und geführt werden können, erreicht man auch das Ziel. Menschen- und Mitarbeiterführung ist ein großes Thema. Ich legte das Hierarchische von Anfang an zur Seite, mußte aber oft die Erfahrung machen, daß das nicht immer richtig ist. Aber das Team, das hinter mir steht, kommt mit der Führungsmethode, die ich vorgebe, gut zurecht und kann damit umgehen. Ein Teil des Erfolges ist, daß ich dem Team Verantwortung übertrage. Am Anfang, wenn ich mit neuen Mitarbeitern zusammen arbeite, ist es notwendig, sie mit kleineren Aufgaben zu versorgen, um zu sehen, ob sie damit umgehen können. Der Rudelführer muß sich vom Tagesgeschäft freispielen, um sich zukünftigen Dingen widmen zu können. Geld ist eine kurzfristige Motivation, die Leute, die hier im engsten Kreis mitarbeiten, partizipieren am Erfolg des Unternehmens. Sie sehen, wie die Firma wächst und expandiert. Das ist für sie mehr Entlohnung, als wenn sie mehr Gehalt bekommen.Nach welchen Kriterien suchen Sie Mitarbeiter aus? Nach zwei Faktoren, fachliche Kompetenz und der menschliche Faktor. Der ist ganz besonders wichtig, da derjenige auch in schlechten Situationen und bei Rückschlägen ehrlich zu dem Ganzen stehen muß. Daß er sich Gedanken macht, was er verursacht hat. Wenn er sich selbst genug kritisch gegenüber steht und weiß, daß er einen Fehler gemacht hat, und an sich arbeitet, macht ihn das stark.Wo liegen Ihre Stärken? Man sagt mir nach, daß ich verkäuferische Talente besitze, ich gut mit Menschen umgehen kann und sie dazu bringe, sich mir gegenüber zu öffnen. Sei es bei Mitarbeitern, Kunden oder Lieferanten. Der Umgang mit Menschen ist meine Stärke.Wie gehen Sie mit Mißerfolgen um? Das ist etwas sehr wichtiges. Auch ich erlebte einige Mißerfolge in meiner Laufbahn, lernte aber mehr daraus als aus Erfolgen. Hat man zu viele Erfolge, hebt man ab und sieht gewisse Dinge nicht mehr, die zu Katastrophen führen können. Man muß immer positiv denken.Welche Spezialitäten bietet Ihr Unternehmen? Aufgrund meiner Tätigkeit in Deutschland lernte ich den Automobil-Bereich sehr gut kennen, da fiel mir das Produkt Lautsprecher-Gitter auf. Ich sah mich dann auf der ganzen Welt um, um festzustellen, wer diese herstellt und wer dies benötigt. Zwei Jahre bereiste ich als Geschäftsführer eines Unternehmens die Welt, mit dem Versuch, diese Gitter unterzubringen. Mit einem deutschen Freund, der das gleiche Gedankengut hatte, schloß ich mich dann zusammen und gründete Mitte 1997 ein eigenes Unternehmen. Die Hauptmitarbeiter besaßen das Know-how in der Fertigung und Entwicklung, schenkten mir ihr Vertauen und wollten Mitarbeitern. Das war der Grundstock des Unternehmens Elku-Tec. Ich konnte das Konzept persönlich bei den öffentlichen Stellen durchbringen. Heute sind wir auf dem Sektor Zulieferbereich Lautsprecherabdeckung Marktführer mit einer Auftragssituation, wo andere nur davon träumen können.