Zum Erfolg von Günter Dorrer
Was verstehen Sie unter Erfolg? Es gibt den verdienten Erfolg, den Erfolg aufgrund familiärer Vorteile oder (politischer) Zugehörigkeiten und eine Mischform.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich bemühe mich, Ziele zu erreichen, wenn ich sie erreicht habe freue ich mich darüber nicht lange, sondern steuere das nächste an. Wenn man für den Erfolg arbeitet ist er die logische Folge. Ich habe durch meine Leistung Erfolg.
Wie sieht Sie Ihr Umfeld - als erfolgreich?
In der Familie werde ich anerkannt, auch meine Position genießt eine höhere Wertschätzung. Wer meinen Werdegang verfolgt, sieht meinen Erfolg realistisch. Natürlich wird die Position des Kommandanten von einem Inspektor als erfolgreich angesehen, da es nur eine begrenzte Anzahl dieser Posten gibt.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Den Entschluß, die Matura zu machen und die Offizierslaufbahn einzuschlagen, faßte ich in jungen Jahren und verfolgte dieses Ziel konsequent. Dadurch verlor ich viel an Lebensqualität und nicht jeder traute mir zu, daß ich dieses Ziel erreiche. Wenn man jedoch etwas will und es mit Ausdauer verfolgt, kann man es auch schaffen.
Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt?
Aufgrund meiner Handelsausbildung wäre es naheliegend gewesen zur Wirtschaftspolizei zu gehen. Das mögliche Spektrum sieht man erst, wenn man in der Polizeiorganisation ist. Da ich schon zu Beginn meiner Laufbahn einige schöne Amtshandlungen mit entsprechenden Erfolgserlebnissen hatte, identifizierte ich mich immer stärker mit dem normalen Polizisten und lehnte mehrfach höhere Positionen (in Bpol. Dion. U. Ministerium) ab. Mir ist die Zufriedenheit in der Arbeit wichtiger als eine Top-Karriere. Ich brauche den Kontakt zur Bevölkerung und sehe deren Feedback als Erfolgserlebnis. Leider ist die Irritation im Polizeidienst durch ständige Gesetzesänderungen sehr groß und ich vermisse zunehmend Erfolgserlebnisse.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Als Löwe im Sternzeichen habe ich einen ausgeprägten Willen, Konsequenz und die Tendenz zu führen. Ist etwas der Sache dienlich, richtig und gerecht, mache ich es, auch wenn es meiner Karriere nicht förderlich ist. Mich überzeugt man nur durch Verständnis, nicht durch Macht. Wenn man, so wie ich, ein Gerechtigkeitsfanatiker ist, und sich nicht leicht einschüchtern läßt, qualifiziert das einen innerhalb der Polizei mehr als andere.Was ist für den Erfolg hinderlich? Kein klares Ziel zu haben nur auf Ratschläge anderer zu hören.Welche Rolle spielt die Familie? Keine, da ich alles aus Eigeninitiative mache.Welche Rolle spielen die Kollegen? Wichtig ist deren fachliche Eignung, Engagement und eigenständiges Handeln, ebenso wie persönliche Qualitäten (Zuverlässigkeit, Führungseigenschaften und der Umgang mit Kollegen).Wie motivieren Sie diese? Durch Vorleben gebe ich ein gutes Beispiel. Je mehr man in einer Führungsposition ist, umso schwerer wird das. Trotzdem bin ich auch selber bei Anhaltungen, Planquadraten und U-Bahn - Kontrollen dabei und friere mit den Kollegen mit. Bei Veranstaltungen repräsentiere ich die Sicherheitswache so, daß sich die Kollegen durch mich gut vertreten fühlen.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Niederlagen hatte ich noch nie. Ungerechtigkeiten beschäftigen mich zwar lange, irgendwann muß man sich damit aber abfinden.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Aus dem eigenen Körper, indem ich mich durch Sport (Joggen, Wandern, Radfahren, Schwimmen, Gymnastik) fit halte und aus positiver geistiger Einstellung.Was sind
Ihre Ziele?
Im Bezirk habe ich vor allem auf die Lokalszene und Suchtgiftdelikte mein Augenmerk gerichtet. Eine Karriere in der Polizeidirektion oder Ministerium strebe ich nicht an, sondern die Position eines Sicherheitswache-Kommandanten in einem größeren Bezirk.Bekommen Sie - ausreichend - Anerkennung? Fast nicht. Das ist bei der Polizei das größte Manko. Aus diesem Grund hole ich mir den Erfolg durch Leistung und habe mich mit dieser Situation abgefunden. Wenn man von oben gelobt wird, wird man meist weggelobt und man muß es mit Vorbehalt genießen. Mir ist das ehrliche Lob von Kollegen und der Bevölkerung wichtiger. In jedem Bezirk muß es aber auch eine Galionsfigur geben, um den Kontakt zur Bevölkerung zu halten.
Haben Sie Vorbilder?
Ursprünglich Oberst Neugeboren (Kommandant im ersten Bezirk), der wie ein Baum im Sturm sich nicht biegen ließ und das verkörperte, was man sich unter einem Polizeioffizier vorstellt. Durch viele Jahre hindurch war ich mein eigenes Vorbild, da ich nicht viele kenne, die es beruflich besser und konsequenter als ich machten. Trotzdem beobachte ich die Erfolge anderer ohne Konkurrenzgedanken.Haben Sie eine
Anmerkung zum Erfolg?
Um im Bereich der Menschenführung erfolgreich zu sein, sollte man sich Zeit nehmen öfter mit den Mitarbeitern zu sprechen, um sie über die eigenen Überlegungen und Ziele zu informieren. Auf lange Sicht gesehen spielt auch die Harmonie im Privatleben eine Rolle. Man darf auf keinen Fall aufhören an sich zu arbeiten und muß ständig am letzten Stand der Dinge sein.