* Prof. Dr. iur. Heinrich Freiherr von Lersner
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Profil
Zur Person
Service
Freiherr von Lersner
Zur Karriere
Zur Karriere von Heinrich Freiherr von Lersner
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Abitur studierte ich Jura und war als Beamter in verschiedenen Landratsämtern in Baden-Württemberg tätig. Da ich für eine Kandidatur als Landrat noch zu jung war, wurde ich, zunächst für drei Jahre, nach Bonn ins Bundesinnenministerium abgeordnet. Ich blieb in Bonn. Anfang der siebziger Jahre beauftragte mich der damalige Bundesinnenminister (zugleich für den Bereich Umweltschutz zuständig) Hans-Dietrich Genscher mit der Leitung der Unterabteilung Wasser/Abfall. 1972 fiel die Entscheidung zur Gründung eines Umweltbundesamtes, womit Herr Genscher mich beauftragte. Die Standortwahl war eine politische Entscheidung, auf die ich keinen Einfluß hatte. Ich wollte eigentlich in der Nähe von Bonn bleiben, kam - wieder für zunächst drei Jahre - nach (West-)Berlin, blieb dann aber und war von 1974 bis 1995 Präsident des Umweltbundesamtes. Nach meiner Pensionierung war ich mehrere Jahre viel im Ausland unterwegs und beratend in Entwicklungsländern tätig.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Heinrich Freiherr von Lersner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Auf den Beruf bezogen, sah ich es als Erfolg, befördert zu werden oder eine wichtige Aufgabe übertragen zu bekommen. Im privaten Bereich ist das familiäre Glück für mich das Wichtigste.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich hatte auch Mißerfolge zu verzeichnen, jedoch überwogen die Erfolge.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Für den beruflichen Erfolg waren mein Interesse am Umweltschutz sowie die Versetzung in die damals neu gegründete Umweltabteilung ausschlaggebend.Wie begegneten Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags? Die Gründung des Umweltbundesamtes war die für mich größte Herausforderung, die ich natürlich so gut es ging meistern wollte. Das Schwierigste war, geeignete Mitarbeiter zu finden. Sie mußten qualifiziert und außerdem bereit sein, in Westberlin zu arbeiten.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Richtig erfolgreich fühlte ich mich erstmals, als ich im Ministerium Referatsleiter und damit Vorgesetzter über andere Mitarbeiter wurde.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mich prägte vor allem Hans-Dietrich Genscher. Er holte mich in den Umweltschutz.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Sehr wichtig sind mir das Bundesverdienstkreuz und die Honorarprofessur an der Universität Cottbus, deren Mitbegründer ich war. Die Professorenwürde war ein Dankeschön und Anerkennung. Ich bin dort auch Ehrensenator.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Teilung Deutschland war damals ein sehr großes, ungelöstes Problem. In der DDR wurden Umweltprobleme anders gehandhabt als in der Bundesrepublik. Erschwerend kam hinzu, daß das Umweltbundesamt in West-Berlin nach Auffassung der Sowjetunion eine illegale Behörde war, weshalb wir uns mit den Kollegen der DDR auf neutraler Ebene trafen, beispielsweise bei internationalen Kongressen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Seit ich im Ruhestand bin, werde ich von früheren Mitarbeitern sehr gelobt und mein Nachfolger häufig mit mir verglichen. Aber das ist relativ zu sehen.Welche Rolle spielten die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Wichtige Entscheidungen wurden kommunikativ vorbereitet. Ich beriet mich mit den fachkundigen Mitarbeitern der entsprechenden Gremien.Nach welchen Kriterien wählten Sie Mitarbeiter aus? Die Posten wurden ausgeschrieben. Die Auswahl erfolgte nach fachlichen Kriterien in Zusammenarbeit mit dem Personalreferat und den zuständigen Abteilungsleitern.Wie motivierten Sie Ihre Mitarbeiter? Die Arbeit, das Thema an sich motivierte.Wie vereinbarten Sie Beruf und Privatleben? Das war ein Verdienst meiner Frau. Sie trug die Hauptlast von Haushalt und Kindererziehung, hielt mir den Rücken frei und gab ihre eigene Berufstätigkeit auf. Trotzdem war meine enorme Arbeitsbelastung natürlich auch eine Belastung für die ganze Familie.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wir alle müssen lernen, langfristiger zu denken. Gerade in der Umweltpolitik geht es um Zeiträume, die mehr als 20 Jahre umfassen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich verfolge meine Hobbys und freue mich, wenn meine Kinder beruflich weiterkommen und privat glücklich sind.
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