Zum Erfolg von Gerhard Vogt
Was verstehen Sie unter Erfolg? Erfolg bedeutet für mich, wenn man dank seiner beruflichen Tätigkeit ein ausgefülltes Leben führen kann. Als Leiter eines Unternehmens ist es notwendig, die fachliche Kompetenz zu besitzen, denn kein Unternehmen kann von einer unwissenden Person geleitet werden. Weiters ist dazu ein hohes Maß an Beharrlichkeit und auch Glück notwendig.Was ist die Triebfeder für Ihre Tätigkeit? Ich glaube, daß die Grundmotivation aus dem persönlichen Ehrgeiz kommt. Zur Befriedigung dieses Ehrgeizes muß man auf viele Dinge verzichten. Das Wollen etwas zu bewegen gepaart mit Managementqualitäten zählt dazu. Ebenso die Fähigkeit, Menschen zu führen ohne sie zu tyrannisieren. Ein richtiges Maß zwischen Kontrolle, Motivation und Freundschaft (aber nicht zu intensive) sind wesentlich um das Optimalste aus den Mitarbeitern herauszuholen.Was war ausschlaggebend für Ihren Werdegang? Sicherlich, daß mein Vater ein sehr erfolgreicher Kaufmann war und ich schon damals sah, daß Fleiß ein wesentlicher Faktor ist, um zufrieden leben zu können. Für mich war es eine wesentliche Motivation, daß man charakterliche Freiheiten praktizieren kann, wenn man eine gewisse Position inne hat.Wie erfolgt die Motivation der Mitarbeiter? Man kann die schönsten Pläne haben, wenn man jedoch nicht die richtigen Mitarbeiter hat, funktioniert dies nicht. Das heißt, zuerst braucht man die richtigen Mitarbeiter, dann kann man die betrieblichen Ziele verfolgen, bzw. realisieren. Es geht nicht, daß ich heute einen Plan realisieren möchte und dann erst mit der Suche der Mitarbeiter beginne. Es muß gerade umgekehrt sein. Von Bedeutung ist es, daß die Leute, die auf einen zugehen, davon überzeugt sind, daß sie den richtigen Partner gefunden haben um ihre Vorstellungen verwirklichen zu können.Haben Sie Tips für Neueinsteiger ins Bankwesen? Wenn jemand von der Wirtschaftsuniversität kommt, dann muß er nachweisen, daß er sich bereits während des Studiums ausreichend berufliche Praxis angeeignet hat. Wenn dies nicht der Fall ist, kommt er für unser Unternehmen nicht in Frage, das heißt, wichtig ist, daß der Bewerber auch in Bereichen des Bankwesens Erfahrungen gesammelt hat.Wie sehen Sie die Bereiche Beruf und Privatleben? Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau! Zeitlich gesehen ist es ein Problem beides unter einen Hut zu bringen. Am Beginn der Karriere muß man besonders viel arbeiten, im Grunde genommen immer ! Ohne Fleiß kein Preis ! Wenn man im Berufsleben Erfolg haben möchte, ist es unbedingt erforderlich eine Ehefrau zu haben, die auch den zeitlichen Aufwand dafür voll akzeptiert.Wie lebt es sich mit den Mitbewerbern am Markt? Da wir uns auf Nischen konzentriert haben, leben wir mit den Mitbewerbern sehr gut. Die Nischen schützen uns auch vor einer Übernahme, denn unser Schwerpunkt liegt in jenen Bereichen, die andere Universalbanken nicht unbedingt durchführen möchten, weil sie damit Schwierigkeiten haben.Was sind Ihre wesentlichen Ziele? Wir werden weiterhin den Wertpapierbereich forcieren und richten unser Augenmerk auch auf den Bereich des Militären Offset, dies ist ein Bereich einer Art von volkswirtschaftlicher Tätigkeit, wo verschiedenste Formen von Finanzierungen Platz finden, um die militärische Rüstung zu unterstützen.Gab es für Sie Vorbilder? Ja, sehr viele. Ich bin ein Anhänger von der klassischen Vorbild-Politik. Ich vertrete die Ansicht, daß man selbst für die Mitarbeiter ein Vorbild sein muß, um ein Unternehmen erfolgreich zu führen. Genau betrachtet gibt es heute immer weniger Vorbilder.