Zum Erfolg von Walter Feninger
Was ist für Sie persönlich Erfolg? Wenn es mir gelingt, meine geplanten Ziele umzusetzen.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Es gibt Ziele, die ich erreichte. Insgesamt sehe ich mich als erfolgreich, aber ich machte auch die Erfahrung, daß Erfolg und Mißerfolg nahe beieinander liegen. Erfolg ist keine Dimension Gottes, das hat Christus uns schon vor Augen geführt. Erfolg messe ich auch nicht in barer Münze.Was war für Sie die wichtigste Entscheidung, die zu Ihrem jetzigen Erfolg führte? Meine Eheschließung und Ausdauer beim Anstreben von Zielen.Sieht Sie die Familie als erfolgreich? Absolut.Sehen Sie Ihre Mitarbeiter und Freunde als erfolgreich? Auch.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ich halte mich für einen zuhörfähigen Menschen. Ich bin auch für die Eigenschaft dankbar, daß ich meine Mitarbeiter ehrlich loben kann. Ich glaube, daß ich persönliche Stimmungen aus meinem Berufsleben herauszuhalten imstande bin. Ich bin ein veränderungswilliger Mensch, das Gute ist für mich immer der Feind des Besseren.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Ich bezeichne mich als belastbar, wobei ich sagen muß, daß ich diese Fähigkeit beim Militär lernte. Je größer der Trubel, desto ruhiger werde ich.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Nein, das ergab sich so.Spielt die Familie eine Rolle bei Ihrem Erfolg? Ja, natürlich, ebenso die Kollegen.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Nach Qualifikation und persönlichen Eindrücken, außerdem haben wir eine Postenbeschreibung, bei gleichwertigen Kandidaten nehmen wir jene, die eine Empfehlung, zum Beispiel einer Pfarre, vorweisen können.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch Zielsetzungen sowie inhaltliche und ideelle Aspekte.Spielen Niederlagen in Ihrer Karriere eine Rolle? Absolut. Was verstehen Sie unter Niederlage? Wenn ich eine vorgeschlagene Idee für vernünftig, umsetzbar und finanzierbar halte, aber dies nicht verwirklicht wird.
Wie gehen Sie damit um?
Lernend. Ich suche andere Wege der Annäherung.Woher schöpfen Sie Ihre Kraft? Vor allem durch meine Beziehung zum lebendigen Gott und durch das Gebet. Ich halte regelmäßig die Gebetszeiten ein und bete auch jeden Morgen gemeinsam mit meiner Frau und wir lesen in der Heiligen Schrift. Ich schöpfe auch Kraft durch die Verehrung der Eucharistie. Ganz besonders muß ich herausstreichen, daß das Gotteslob für mich total motivierend ist, das heißt, mein ganzes Leben geht davon aus, daß es diesen Schöpfer und Erlösergott, wie ihn die Christenheit verehrt, gibt und daß er für die unvorstellbare Pracht in der Natur eine Antwort ist. Aber auch in der großartigen Schöpfung des Menschen ist er da. Deshalb ist mein erster Gedanke am Morgen das Gotteslob, daraus schöpfe ich die meiste Kraft. Wer sich Gott öffnet, erlebt sein Licht, sein Feuer und seine Kraft.Was ist Ihre persönliche Zielsetzung, was wollen Sie noch gerne erreichen? Ich möchte gerne den Schwerpunkt meiner Tätigkeit auf einen seelsorgerlichen, oder Menschen begleitenden, therapeutischen Weg bringen. Ich habe schon mit einer biblisch-therapeutischen Ausbildung begonnen.Erhielten Sie Anerkennung von außen? Ich kämpfe für meine eigenen Ideen, - erhalte aber auch positive Rückmeldungen über die ich mich freue.Wie definieren Sie
Ihr Lebensmotto?
Jeden Tag neu anfangen.Was ist Ihr persönliches Erfolgsrezept? Mit langem Atem in Geduld und Zähigkeit ein Ziel verfolgen, Widerstände überwinden und gute Arbeit leisten.
Haben Sie Vorbilder?
Der Heilige Augustinus und im besonderen sein Werk Die Bekenntnisse. Charles de Foucault ist auch mein Vorbild.Welche Empfehlungen bezüglich Erfolg möchten Sie gerne - an die nächste Generation - weitergeben? Ich selbst würde nicht mehr Chemie studieren. Empfehlen möchte ich einem jungen Menschen aber drei Dinge: a) unter Zuhilfenahme kompetenter Beratungsangebote herausfinden, wo seine Stärken liegen; b) er soll sich die Frage stellen, was er unter allen Umständen getan haben wollte, wenn er an seinem 60. Geburtstag auf sein Leben zurückblickt; c) er soll sich bewußt werden, daß das meiste, das ihm geschieht, ein Geschenk ist.