Zur Karriere von Anton Cserna
Wie war Ihr Werdegang?
Lehrabschlußprüfung im Karosseriebau, als jüngster Wiener Kaufmann erhielt ich an meinem 19. Geburtstag den ersten Gewerbeschein für Lebensmittelhandel und Parfumeriewaren; in diesem Bereich wurde ich auf selbständiger Basis tätig, mit dem Ziel ausreichend Geld für den Aufbau meines eigenen Kraftfahrzeug-Unternehmens zu verdienen. Parallel dazu verfolgte ich einen Bildungsweg, legte die Meister- und die Ausbilderprüfung ab, besuchte Kurse im Bereich Maschinen- und Motorenbau, welche ich ebenfalls mit der Prüfung zum Meister beendete. In der Selbständigkeit verzeichnete ich große Erfolge und erreichte im Alter von 21 Jahren mein Ziel - eröffnete als freie Werkstätte meinen Kraftfahrzeug-Betrieb. Für die Zeitspanne von zwei Jahren umfaßte mein Betätigungsfeld beide Branchen. Mit einem hohen Maß an Engagement, Freude an der Technik und dem Bestreben mehr erreichen zu wollen entwickelte sich das Unternehmen äußerst erfolgreich, somit stieg ich aus der Lebensmittelbranche aus, interessierte mich für den Ralleysport, bekam Verbindungen zu den osteuropäischen Staaten, wurde bei Camel tätig, baute und betreute Autos - Ference Attila gewann mit meiner Technik achtmal die Staatsmeisterschaft und dreimal die Europameisterschaft. Mein Bekanntheitsgrad stieg auch in Österreich - ich fuhr selbst Rennen, arbeitete mit Hightech und probierte die von mir konstruierten Fahrzeuge natürlich aus. Durch dieses Betätigungsfeld kam ich mit der Steyr-Daimler-Puch AG in Kontakt; der Vorstandsdirektor unterbreitete mir das Angebot, die Niederlassung Wien 2 zu erwerben. 1988 übernahm ich 80 Prozent des Personals, verzeichnete enorme Wachstumsraten, verdreifachte den Umsatz, erhielt gute Aufträge, beteiligte mich an Ausschreibungen für Sonderkraftfahrzeuge, schuf mir einen guten Namen und führte das Unternehmen bis 1999. Schon längere Zeit dachte ich über einen Standortwechsel nach - fernab des Wohngebietes einen Betrieb neu zu gründen. Am 23. Dezember 1999 unterzeichnete ich die Verträge und eröffnete am 1. Januar 2000, folgend von einer dreimonatigen Umbauphase, um das Unternehmen auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, übernahm ich die Partnerschaft mit Renault, beschäftigte mich mit allen Teilbereichen der Kraftfahrzeug-Technik, Reparatur und Service. Den Schwerpunkt Sonderfahrzeuge behalte ich bei, erweitere diesen sowohl für Privatkunden als auch Unternehmen wie Behindertenfahrzeuge, Laborfahrzeuge, Geldtransporter, Nutzfahrzeuge jeglicher Art, Werkstättenfahrzeuge, Gefangenentransporter. All meine Erfolge wurden mir durch die Unterstützung meiner Gattin Hannelore ermöglicht. Vor ca. 15 Jahren stellte ich die Überlegung an, ein zweites Standbein aufzubauen - am Airport in Bratislava war ich seit geraumer Zeit als Konsulent für kaufmännische Belange tätig, erkannte mein Interesse an diesem Metier, legte den Privat-Pilotenschein ab, erwarb mein erstes Flugzeug, erweiterte den Pilotenschein, kaufte ein besseres Flugzeug, erwarb ein Drittel der slowakischen Fluggesellschaft, verlebte drei Jahre in Bratislava, leitete Modernisierungen ein und wandte mein Konzept an. Äußerst lehrreich erwies sich meine in Amerika abgeschlossene Ausbildung, um Großraumflugzeuge fliegen zu können, wie die Boing 707. Die slowakische Niederlassung verkaufte ich, um in Partnerschaft einen Flugbetrieb zu gründen. Heute bin ich an Flugzeugen beteiligt, es bereitet mir auch großen Spaß zu fliegen. Ich fand meine Heimstätte bei Charter Air - und erwerbe in den nächsten Wochen 50 Prozent. Es ist mir ein Bedürfnis humanitär tätig zu sein - deshalb gründete ich mit Freunden die Air-Ambulance-Vienna.