Zum Erfolg von Heinz Cibulka
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg als Unternehmer, daß meine Mitarbeiter täglich gern zur Arbeit kommen. Erfolg drückt sich natürlich auch in Zahlen aus - am Jahresende erkenne ich anhand einer positiven Bilanzierung, ob ich wirtschaftlich erfolgreich war oder nicht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Bis dato kann ich sagen, daß ich viel erreicht habe und sehr zufrieden bin.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich denke, daß ich Menschen sehr gut motivieren kann. Anfangs war es sehr schwierig, denn ich mußte erst ein geeignetes Team zusammenstellen, aber ich bin ein sehr natürlicher Mensch, und meine Tätigkeit hat mir immer großen Spaß gemacht. Ich behandle alle Mitarbeiter gleich, kann gut zuhören und bringe die notwendige Offenheit mit, mich mit den Problemen jedes einzelnen zu beschäftigen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Als Geschäftsführer ist man täglich mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Um sie zu bewältigen, muß man immer am Laufenden bleiben, schlagfertig sein und die Bereitschaft zeigen, rasch Entscheidungen zu treffen. Ich bin auch ein großer Optimist und sehe die Dinge sehr positiv. Kraft schöpfe ich aus verschiedenen Ausdauersportarten. In einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist - wenn ich mich eine Zeitlang sportlich weniger betätige, werde ich auch in der Arbeit eher müde und erschöpft.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit 1986, als ich in den Verkauf wechselte, da ich mich in diesem Bereich entfalten konnte.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität, da man nur glaubwürdig ist, wenn man selbst authentisch ist oder ein authentisches Produkt vertritt. Der Kunde merkt immer, wenn es sich um ein Imitat handelt, sei es eine Person oder ein Produkt.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Besonders beeinflussend für meinen Lebensweg war Herr Klepsch, er war einer meiner Mentoren. Er förderte meinen Wunsch, in den Verkauf zu wechseln und gab mir die Gelegenheit, in der Funktion des Verkaufsleiters beim Aufbau seines Unternehmens mitzuwirken. In dieser Zeit entwickelte ich aufgrund von Kundenanfragen einige wirtschaftlich bedeutende Erfindungen, welche patentiert und dann erfolgreich angewendet wurden. Dieses Zusammenspiel der Bestätigung als Techniker bei Produkten, die ich dann auch verkaufen konnte, brachte uns großen Erfolg. Mein derzeitiger Chef ist ebenfalls ein sehr guter Berater für mich, seine Besuche sind immer sehr konstruktiv, denn er ist seit 40 Jahren bei Schulthess und verfügt über sehr viel Erfahrung, die er mir auch weitergibt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Für mich gilt personelle Anerkennung, und ein einfaches Dankschreiben bedeutet mir viel. Ein materielles Zeichen der Anerkennung sind Bilanzen und Erfolgsprämien. Als Anerkennung empfinde ich auch, daß eine meiner Mitarbeiterinnen nicht in Pension gehen will, weil es hier so gut gefällt. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Firma Schulthess ist ein Schweizer Konzern mit einer österreichischen Niederlassung, die seit 40 Jahren in Wien besteht. Wir betreuen den Vertrieb und den Kundendienst in Österreich und beschäftigen Techniker und Verkäufer in den einzelnen Bundesländern. Das Unternehmen beschäftigt sich mit Planung, Verkauf und Kundendienst für Wäschereimaschinen für Gewerbe und Industrie. Wir bieten qualitativ hochwertige Produkte - man assoziiert den Namen Schulthess mit schweizerischer Präzisionsarbeit. Wir punkten auch mit gutem Know-how, Flexibilität, einer starken Konzernmutter in der Schweiz, einem guten Image und einem tollen Team von engagierten Mitarbeitern.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Zum Mitbewerb haben wir gute Kontakte, denn nachdem wir alle Geld verdienen müssen, kann man in bestimmten Fällen ein faires Verhältnis erwarten. Da wir ein Schweizer Konzern sind und unsere Geräte auch in der Schweiz produziert werden, sind sie entsprechend teuer.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe ein gutes familiäres Umfeld, das mir sehr viel Kraft gibt. Meine Frau und mein Sohn helfen sogar manchmal aktiv in der Firma mit, das macht ihnen Spaß, so verbringen sie viel Zeit hier. Im Normalfall versuche ich auch, zeitig genug nach Hause zu kommen, um mit meinem Junior noch Zeit verbringen zu können.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man muß sich ein überschaubares Ziel stecken und dieses konsequent ansteuern. Dafür ist eine gute Ausbildung wichtig, aber auch die Persönlichkeitsbildung darf nicht zu kurz kommen. Ehrlichkeit und Natürlichkeit sind im Leben wichtig, auch Rückschläge passieren, wesentlich ist, richtig damit umzugehen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine bisherigen Umsatzziele haben sich trotz der schlechten Wirtschaftslage erfüllt - das soll so weitergehen. Mein nächstes Ziel ist, in den nächsten zwei bis drei Jahren das Geschäftsvolumen zu verdoppeln.
Ihr Lebensmotto?
Ehrlich und geradlinig sein, denn ich muß mich selbst täglich im Spiegel anschauen können. Außerdem will ich Dinge, die ich mir vornehme, immer umsetzen.