Zum Erfolg von Thomas J. Plötzeneder
Was ist für Sie Erfolg? Das Erreichen von (letztlich sehr individuellen) Zielen. Ein Lottogewinn oder Millionen zu erben ist zwar toll, aber kein Erfolg. Erfolg ist, wenn man durch eigene Leistung an sein Ziel gelangt. Für mich wäre es auch ein schöner Erfolg, wenn ich noch in einem anderen Bereich, der nichts mit meiner derzeitigen Karriere zu tun hat, eine große Leistung erbringen könnte; sei es den Mount Everest zu besteigen oder anderes.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, zumindest bin ich am Bogen des Zielerreichungsgrades schon weit fortgeschritten.
Wie sieht Sie Ihr Umfeld - als erfolgreich?
Schon, vor allem sieht man meine Funktion in einem großen bekannten und erfolgreichem Unternehmen und daß ich über ein intaktes Netzwerk an Freunden und Geschäftspartnern verfüge. Das ist ein wesentlicher Faktor, weshalb jemand als erfolgreich gilt. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist Lebensstandard und Einkommen.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
1993 auf den Osteuropa-Markt zu setzen war richtig, da der Zeitpunkt ideal war, auch wenn es eine steinige Entscheidung war, da damals die Infrastruktur noch nicht so vorhanden war. Neben dem Studium in die USA zu gehen war jedoch sicher die erste wichtige Entscheidung.Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt? Ja, ich wurde schon früh durch meinen Vater, der in der Markenartikelbranche tätig war in dieser Richtung geprägt. Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Glück ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, das sind Dinge, die man nicht beeinflussen kann, die richtigen Menschen zu treffen, etc. Allerdings muß man daraus - wie beim Bridge - etwas machen. Ich habe ein gutes Gespür für Menschen und pflege mit meinen Mitarbeitern ein partnerschaftlich und offenes Gespräch, das auf Vertrauen, Loyalität und gegenseitiger Unterstützung basiert. Alleine kann man es ja nicht schaffen.Warum wurden Sie für diese Position ausgewählt? Wegen meines kosmopolitischen Backgrounds habe ich nicht eine rein österreichische Sicht der Dinge und kann auch mit anderen Kulturen umgehen. Dazu verfüge ich über fachliche und internationale Erfahrung.Was ist für Ihren Erfolg hinderlich? Den Erfolg erzwingen zu wollen. Man muß auf Chancen warten können und sie zum richtigen Zeitpunkt ergreifen. Chancen kann man nicht herbeiführen.Welche Rolle spielt Ihr Umfeld? Die Trennung zwischen Beruf und Privat ist überholt, daher ist sowohl das berufliche als auch das private Umfeld sehr wichtig. Das Private sollte dabei eine gute Plattform für Unterstützung sein. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Nach der passenden Chemie, inwieweit jemand zu mir paßt und ein ähnliches Weltbild hat, wobei ich auf komplementäre Eigenschaften achte. Fit together ist meine Ideologie: wir sollten - in komplementärem Sinn - zusammenpassen und gemeinsam ein größeres Ganzes ergeben.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich glaube an das unmittelbare, instantmäßige Belohnen, nicht an Prämien, die erst nach Jahren wirksam werden. Was bedeuten für Sie Niederlagen? Ich hatte viele Niederlagen und lernte daraus, wesentlich ist nie aufzugeben. Erfolg ist die Summe vieler kleiner Niederlagen. Letztlich bewegt sich das Leben in Wellen und auch meine Karriere war nicht rein linear. Eine verlorene Präsentation betrachte ich als persönliche Niederlage. Der frühe Tod meines Vaters war eine schwierige Situation, das betrachte ich jedoch nicht als Niederlage.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Ich versuche die Idee carpe diem zu leben und mir täglich eine kleine Freude zu bereiten.
Ihre Ziele?
Einen Cannes-Award zu gewinnen, in der Toscana zu leben und Wein anzubauen, ohne davon abhängig zu sein und ein Buch auf das ich stolz sein kann zu schreiben.
Anmerkung zum Erfolg?
Erfolg kann man nicht erzwingen, sondern man muß zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Instinkt haben und die Chance ergreifen. Erfolg ist auch nicht linear, sondern in Wellen zu sehen. Von einem Wellental darf man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.