Zum Erfolg von Priya E. Abraham
Was ist für Sie Erfolg?
Sich mit interkulturellem Management einen Namen zu machen und in einem Markt, den es, als wir begannen, noch nicht gab, bekannt zu sein. Wir waren die ersten, die diese Art von Beratung und Training anboten. Erfolg besteht aus zwei Teilbereichen und lässt sich nicht auf ein Ziel reduzieren: Mit sich selbst zufrieden zu sein, die Anerkennung der Umwelt und die ökonomische Bestätigung. Das zusammen gibt mir das Gefühl erfolgreich zu sein. Auf persönlicher Ebene ist Erfolg etwas, das ich mir vorgenommen habe, eine Vision umsetzen zu können.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Erfolg hat viel mit Innen- und Außenbild zu tun. In der Form sich selbst weiterzuentwickeln und mit dem was und wie ich es tue, bin ich zufrieden. Nun stellen sich auch die Faktoren von außen ein.
Wie sieht sie Ihr Umfeld - als erfolgreich? Im internationalen Umfeld (besonders von Amerikanern) wird unser Erfolg als etwas Positives, etwas worüber man sich vorbehaltlos mitfreuen kann, gesehen. Manche Kollegen wissen aber nicht wie sie damit umgehen sollen. Österreicher können unseren Arbeitseinsatz nicht immer nachvollziehen. Das basiert auf der kulturspezifisch unterschiedlichen Wertigkeit der Arbeit. Durchzutauchen wird als Erfolg angesehen. Stark registriert wird die Publizität, die unsere Idee mittlerweile bekommt.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Letztlich waren es viele kleine Entscheidungen, die wichtigsten Faktoren waren ein kalkuliertes Risiko einzugehen, nie aufzugeben, Rückschläge zu verkraften und trotzdem viel Energie und Leidenschaft in die Tätigkeit zu legen.
Wie erkennen Sie Chancen? Die Geschäftsidee entstand aufgrund eigener Erfahrungen (Auslandsaufenthalt, Rückkehr nach Österreich) und meiner praxisorientierten Diplomarbeit, während derer mir diese Probleme unterkamen. Auch ist die ständig wachsende Internationalisierung ein Thema.
Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt?
Selbständig zu sein, ja. Ein Kriterium für Erfolg ist Aufträge auszuwählen und auch ablehnen zu können. Wir hatten auch den Wunsch etwas gemeinsam aufzubauen.
Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Visionen, Hartnäckigkeit, Durchhaltekraft und Einsatzfreude, die über das normale Maß hinausgehen. Wesentlich ist es sich ständig zu messen, zu analysieren und die eigene Position, zu reflektieren. Ich habe Sozialkompetenz, kann mich in andere Menschen hineindenken (Empathie), Humor und eine realistische Einschätzung was auf uns zukommt.
Was ist für Erfolg hinderlich? Fehlender Mut zum Risiko, Sicherheitsdenken, Unflexibilität, von Anderen nicht lernen zu wollen und sich nicht in die Karten sehen zu lassen. Ideenlosigkeit und Entscheidungsarmut.
Wann ist Imitation oder Originalität besser? Obwohl wir ein neues Geschäftsfeld haben, bauen wir doch auf Bestehendes auf. Wir erfinden die Kommunikation nicht neu, sondern bauen auf vorhandene Ressourcen auf und nutzen die Verästelungen zu anderen erfolgreichen Ideen. Dazu ist es wichtig sich mit Kollegen auszutauschen.
Welche Rolle spielt Ihr Umfeld für Ihren Erfolg? Wir hatten ein gemeinsames Ziel vor Augen und bekamen von unseren engsten Freunden Unterstützung und positives Feedback, wobei es nicht darauf ankam, ob wir Erfolg hatten oder nicht.
Und die Mitarbeiter? Wissensaustausch und Know-how-Transfer mit unseren Kooperationspartnern ist ein wesentlicher Punkt. Zur Authentizität kooperieren wir mit zahlreichen internationalen Trainern.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
In einem kleinen Unternehmen ist es wichtig, dass die Chemie stimmt. Wir fordern unternehmerisches Denken und Eigenverantwortung ein. Ebenso wichtig sind fachliche Qualifikationen (Internationalität, Erfahrung, Sprachkenntnisse, wissenschaftlicher Background über interkulturelles Management).
Wie motivieren Sie diese? Aufgrund dieser Auswahl verfügen wir nur über motivierte Mitarbeiter, die ihre Arbeit gern machen. Instrumentalisierte Motivation gibt es bei uns nicht, wir fördern jedoch eigenverantwortliches Arbeiten als indirekte, subtile Motivation. Das ist eine Notwendigkeit. Auch freie Mitarbeiter, die zu uns kommen, weil sie die Projekte interessieren, muss man motivieren, nur gelten dabei andere Maßstäbe als bei Angestellten.
Was bedeuten für Sie Niederlagen? Mit Misserfolgen, als wesentliche Lernfaktoren, muss man rechnen. Wir analysieren, ob es an uns, den Umständen, der Formulierung des Angebotes oder an Fremdeinflüssen liegt. Das Nichtzustandekommen eines Auftrages liegt oft an bürokratischen Hürden, die außerhalb unseres Bereichs liegen, daraus lernen wir, was wir im Vorfeld besser machen können. Eine Niederlage ist die Chance für einen Neuanfang. Der Frustrationspegel, was unter Niederlage verstanden wird, ist dabei immer mit der Risikobereitschaft des Individuums gekoppelt.
Ihre Ziele: Die Internationalisierung unseres Unternehmens (d.h. Auslandsniederlassungen) um selbständig strategische Maßnahmen entwickeln zu können.
Bekommen Sie ausreichend Anerkennung? Ja, sowohl von unseren direkten Geschäftspartnern, den Unternehmen, als auch von den Seminarteilnehmern. Wichtig ist auch die gegenseitige Anerkennung, die wir uns intern geben.
Anmerkung zum Erfolg?
Im Erfolg muss man sich stets selbst treu bleiben und man sollte all seine Talente so in einer Form zusammenfassen und umsetzen, dass man davon leben kann. Niemals stehen bleiben und sich ständig weiter entwickeln, auch wenn man sich auf seinen Erfolgen ausruhen könnte, ist ebenso wichtig wie nach einer Niederlage wieder aufzustehen. Unser Erfolg gründet sich darauf, dass wir keine lineare Laufbahn hatten. Dadurch wurden viele unserer Talente, die nun in diese Firma einfließen, gefördert.