Zum Erfolg von Franz Hofbauer
Was ist für Sie Erfolg? Den Kunden helfen zu können, und damit den geschäftlichen Erfolg des Unternehmens zu sichern.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, weil wir als Billitz bereits seit langem in den Bereichen Massen- u. Gefahrengut operieren, und ein langjährig treues Klientel haben.Wie sieht Sie Ihr Umfeld – als erfolgreich? Das private Umfeld ist mit meinem Beruf Spediteur, nicht recht vertraut, und versteht darunter eher LKW-Fahrer oder Lagerarbeiter. In der Branche findet es Anerkennung, daß ich den Sprung in die Selbständigkeit geschafft habe und das Unternehmen einen guten Ruf genießt. Ich trachte aber auch stets technisch und qualitativ (EDV, Internet, ISO-Zertifizierung, etc.) vorne mit dabei zu sein.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Da ich als Person immer kundenorientiert arbeitete, gelang es mir stets, meinen Kundenstock von einem Unternehmen in das andere mitzunehmen. Ich hatte auch immer den richtigen Instinkt um unrentable Geschäfte abzustoßen, und durch gewinnbringende zu ersetzen. So habe ich z.B. das Fruchtgeschäft aufgegeben. Dafür haben wir nicht die richtige Struktur. Wichtig sind die Entscheidungen im Personalbereich, um sich die richtigen Leute zur Komplettierung des Teams zu holen.Wie erkennen Sie Chancen? Ich probiere gerne neue Märkte, wenn ich merke, daß es unrentabel ist, gebe ich es rechtzeitig wieder auf, wie z.B. das Rußland- oder Irangeschäft.Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt? Selbständigkeit war immer schon mein Wunsch, nur der Zeitpunkt war nicht festgelegt. Spediteur lernte ich, weil ich gerne reise. Leider bilden heute viel zuwenig Unternehmen Lehrlinge aus. Ein Grund dafür ist, daß das Berufsbild des Spediteurs nicht richtig an die Öffentlichkeit gebracht wird. Leider werden die Spediteure auch viel zuwenig gefragt, wenn es um die Planung des Verkehrsflusses geht.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ich bin ein Allround-Spediteur, der sich bei allen Verkehrsträgern auskennt, und kann aufgrund meines Allgemeinwissens in dieser Branche, die Kunden gut beraten. Auch meine Kommunikationsfähigkeit mit Menschen aller Nationen ist ein Plus. In dieser Branche braucht man zur Offertlegung auch ein gesundes Gespür dafür, welchen Preis eine Ware verträgt.Warum wurden Sie für diese Position ausgewählt? In der Zeit von 1986-89 konnte ich meine Fähigkeiten unter Beweis stellen; das wurde auch vom Firmeninhaber erkannt.Was ist für Erfolg hinderlich? Mangelnde Flexibilität, unzureichendes Service, und wenn man sich nicht mit der neuesten Entwicklung im Transportwesen beschäftigt. Derzeit beschäftigt mich die Globalisierung, mit der man sich auseinandersetzen muß, um den Kunden vernünftige Lösungen vorschlagen zu können. Ein Fehler ist es auch, wenn man nicht zu den Kunden geht, sondern alles vom Büro aus erledigen will.Welche Rolle spielt das private Umfeld? Familie und Freundeskreis sind die wichtigsten Standbeine um abzuschalten, und zu regenerieren.Und die Mitarbeiter? Unternehmenserfolg kann nicht nur am Firmenchef hängen, sondern muß vom gesamten Personal, das am Erfolg beteiligt ist, gelebt werden.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Außer daß er für die jeweilige Aufgabe geeignet ist, und in seinem Fachgebiet gut ist, lege ich auch Wert darauf, daß er nicht zu oft den Arbeitsplatz gewechselt hat. Bei jungen Mitarbeitern schaue ich auch auf Schulnoten, nicht nur in den Hauptfächern. Wesentlich ist Flexibilität und Freundlichkeit.Und wie motivieren Sie diese? Da ich durch eine harte Schule ging, lobe ich vermutlich zu selten. Ich motiviere durch das Übertragen eigenständiger, verantwortungsvoller Aufgaben, Gehalt und Prämien.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Man muß in der Lage sein, Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie sich später als Fehlentscheidung – die es zu korrigieren gilt - entpuppen. Mißerfolge motivieren mich erst recht, das zeichnet den Erfolgsmenschen aus.
Ihre Ziele?
Das Unternehmen in der Speditionswelt weiter zu etablieren, und ein Betriebsgebäude auf dem obenauf die Billitz-Fahne weht, auf der grünen Wiese zu errichten. Ob dieser Traum auch wirtschaftlich sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Derzeit überlege ich ob ich die Expansion (das reicht vom Eingehen strategischer Partnerschaften, Gründung internationaler Niederlassungen, bis zum Aufkaufen von Konkurrenten) in kleinen oder großen Schritten vorantreiben soll. Dabei den richtigen Weg zu finden, wird die wesentlichste Entscheidung für die Zukunft. Ich wünsche mir auch, daß meine Kinder ins Geschäft einsteigen.
Ihr Lebensmotto?
Vom Lehrling zum Firmenchef.
Anmerkung zum Erfolg?
An der Situation in Österreich stört mich, daß es einem durch bürokratische und steuerliche Hürden so schwer gemacht wird, erfolgreich zu sein. Versuchen sollte man es trotzdem.