Zum Erfolg von Johann Mauch
Was ist für Sie Erfolg? Etwas erreicht zu haben.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
In vielen Fällen schon, manchmal denke ich aber auch, daß ich etwas besser hätte machen können.Wie sieht sie Ihr Umfeld – als erfolgreich? Im Familien- und Freundeskreis werde ich als sehr erfolgreich angesehen, im beruflichen und Firmenumkreis sehen mich manche als erfolgreich, andere sind neidisch und denken, daß sie das auch könnten. Gänzlich Außenstehende sehen wieder nur meine Karriere, nicht aber die tatsächliche Arbeit.Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt? Ich habe mir nicht vorgenommen Vorstand zu werden, man hat seine Arbeit zu erfüllen und wenn man diese gut ausführt ist das Erfolg. Die Branche strebte ich an, schon als fünfjähriger wollte ich Häuser bauen, meine Karriere war jedoch seit damals nicht bewußt geplant. Mit Eintritt in die Baubranche war es mein Wunsch, eigenständig zu arbeiten und selbständiger Bauleiter zu werden. Als ich in die Wohnbaugruppe der Universale kam, sah ich die Chance die Position meines Chefs zu übernehmen, da dieser bald in Pension gehen würde. Daher machte ich auf mich aufmerksam, um in diese Position zu kommen. Mit der Erfüllung der Aufgaben in Ostdeutschland sah ich dann eine durchaus realistische Chance in den Vorstand berufen zu werden.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Mein wesentlichstes Merkmal ist, daß ich gut mit Menschen umgehen kann und versuche bei dem was ich mache, einen hohen Perfektionismus an den Tag zu legen. Der dritte Punkt ist, daß ich die Phrase „das geht nicht“ aus meinem Gedächtnis gestrichen habe und danach lebe.Was ist für Erfolg hinderlich? Mit Scheuklappen durchs Leben zu gehen und nur den eigenen Bereich zu sehen. Besonders im Baubereich ist das extrem nachteilig, da jede Baustelle für sich wie ein eigenes Unternehmen geführt werden muß. Auf jeder Baustelle sind mehrere Führungskräfte eingesetzt und mit denen muß man auch entsprechend umgehen können. Hinderlich ist auch, nichts zu entscheiden. Rasche Entscheidungen, auch wenn sie manchmal falsch sind, sind wesentlich um erfolgreich zu sein.Welche Rolle spielt die Familie? Für mich hat sie einen wesentlichen Einfluß, das gute Verhältnis und die enge Verbindung zum Familienverband und Freundeskreis spielt eine große Rolle.Und die Mitarbeiter? Ich benötige loyale Mitstreiter, die zu den gemeinsamen Zielen stehen. Mit Mitarbeitern, die sich nicht integrieren und zu den Vereinbarungen stehen, würde ich mich nie umgeben. Ein freundschaftliches Verhältnis zu Kollegen ist essentiell, da die Kraft nach außen wirken soll und nicht für internen Ärger aufgezehrt werden darf.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Nach den bisherigen Leistungen und dem ersten Eindruck. Offene, aufgeschlossene Menschen, die ein gesundes Selbstvertrauen und Kraft ausstrahlen haben bei mir schon die ersten Pluspunkte.Und wie motivieren Sie diese? Man sagt mir nach, ein Motivationskünstler zu sein, ohne daß ich dazu ein Strickmuster hätte. Ich beschäftige mich einfach mit den oft negativen Themen des Berufes und versuche den Menschen stets die Gesamtsituation vor Augen zu führen.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Mit Niederlagen kann ich ehrlich gesagt nur schwer umgehen. Früher spielte ich aktiv Fußball, wenn wir da ein Match verloren haben, war für mich das ganze Wochenende verdorben. Niederlagen will ich nicht, sie bedrücken mich. Wenn ein vorgenommener Geschäftserfolg ausbleibt betrachte ich das als Niederlage, die ich auch dann auf meine Person fokussiere, wenn die Ursachen nicht in meinem Bereich liegen, da ich nach dem Grundsatz „geht nicht gibt’s nicht“ lebe und zu mir selbst sehr streng bin.Woraus schöpfen Sie ihre Kraft? Aus Sport und meinem Faible für Urlaube. Ich mache drei bis vier Mal jährlich ein- bis zweiwöchige Urlaube, in denen ich mich erhole.
Ihre Ziele?
Mein Lebensziel ist es nicht bis zum Pensionsalter zu arbeiten. Ich würde gern noch einige Länder bereisen und private Dinge und persönliche Kontakte intensivieren, wofür ich jetzt neben dem Beruf zu wenig Zeit habe.Bekommen Sie ausreichend Anerkennung? Nicht unbedingt in der Form des klassischen „Schulterklopfens“, da der positive Fortgang des Unternehmens einfach vorausgesetzt wird. Fallweise bekomme ich Anerkennung von Mitarbeitern und natürlich aus dem privaten Umfeld.
Ihr Lebensmotto?
Versuche ehrlich zu sein und einen geraden Weg zu gehen.
Haben Sie Vorbilder?
Keine Gesamtperson, sondern gewisse positive Eigenschaften verschiedener Menschen. Als Person war mein Vater, dessen Lebensart mir sehr gefiel, ein Vorbild.
Anmerkung zum Erfolg?
Erfolg hängt nicht nur von der eigenen Person, sondern häufig auch von Zufällen und Konstellationen ab. Die abwechslungsreicheren Tätigkeiten in meiner Branche hat man ein bis zwei Stufen unter meiner jetzigen Position. Ich habe heute fast nur noch mit den negativen Aspekten von vielen Details zu tun. Das Interessante in meiner Position ist, das Unternehmen strukturell ständig an die Anforderungen eines sich verändernden Marktes anzupassen.
Ein Ratschlag zum Erfolg?
Man sollte genau überlegen, ob man die nächste Stufe der Karriereleiter auch wirklich erklimmen will, sich überlegen, ob man das kann und dafür geeignet ist. Ich kenne zahlreiche Beispiele, wo eine Person bis zu einem gewissen Level sehr gut war und ab einer gewissen Sprosse in der Karriereleiter kläglich versagte und unglücklich war. Der Grund lag stets darin, daß er nicht genau wußte, was auf ihn zukommt. Man darf nicht nur das Statussymbol der Position sehen sondern auch genau überlegen, ob man damit glücklich ist.