Zum Erfolg von Dirk Brennenstuhl
Was verstehen Sie unter beruflichem Erfolg? Als Verkaufsleiter spiegelt sich Erfolg in Umsatzzahlen, weiters gibt es den qualitativen Erfolg, das heißt wie arbeitet ein Team zusammen. Dies ist deshalb von Bedeutung, um auch menschlich etwas bewegen zu können. Wir verwenden sehr viel Zeit für Schulungen und Ausbildung unserer Mitarbeiter, denn dies kommt schließlich dem Unternehmenserfolg zugute. Neben dem Fachwissen ist es notwendig, daß man sich auf die Mitarbeiter einstellen kann, denn der Mentalitätsunterschied ist für mich gewaltig. Wichtig ist, daß man aktiv zuhören kann, um den Gesprächspartner zu verstehen. Besonders für eine Führungsperson sehe ich diese Fähigkeit als wesentlich an, denn jede Führungsperson ist eine Art von Katalysator, und dazu bedarf es, daß man die Mitarbeiter versteht. Besonders wenn man länderübergreifend arbeitet, gilt es auch die jeweilige Mentalität zu verstehen.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Es gehört Glück dazu, daß man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist. In meiner Karriere hat es markante Stationen gegeben, die mich auf die derzeitige Tätigkeit vorbereitet haben.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, mit 34 Jahren Verkaufsdirektor zu sein, sehe ich als Erfolg. In unserem Konzern gibt es nicht viele, die dies geschafft haben.Wie sehen Sie die Bereiche Beruf und Privatleben? Ich bin glücklich, daß beide Bereiche funktionieren, das heißt einerseits füllt mich mein Job aus, und andererseits habe ich eine Partnerin gefunden, die meine berufliche Tätigkeit akzeptiert. Wir wissen beide, was wir wollen, und sie hat mich unterstützt, daß ich diese einmalige Chance seinerzeit genützt habe, das heißt daß ich diese Position in Österreich angenommen habe. Obwohl meine Partnerin in Deutschland lebt, ist das Privatleben für mich ein wichtiger Rückhalt. Wir führen zwar eine Wochenendbeziehung, welche aber sehr gut funktioniert. Wichtig ist, daß man Balance zwischen diesen Bereichen findet.Welchen Ratschlag können Sie Neueinsteigern mitgeben? Das Berufsbild ändert sich laufend, ich glaube, daß es in zehn Jahren vielleicht keinen klassischen Außendienstmitarbeiter, so wie wir ihn heute kennen, mehr geben wird. Aus meiner Erfahrung kann ich behaupten, daß es wichtig ist, daß man ein Studium, sei es an der Universität oder Fachhochschule, in kürzester Zeit absolviert. Vertrieb kann man nicht studieren, aber die Theorie kann man an einer höher bildenden Schule erlernen. Ideal wäre, in einem Unternehmen als Außendienstmitarbeiter die Erfahrung in der Praxis zu sammeln, auch wenn man keine Matura hat, kann man viel lernen und auch erreichen. Im Rahmen meiner Tätigkeit habe ich auch mit Bewerbungen zu tun und dabei sehe ich immer wieder, daß die Absolventen einer Universität glauben, sie können alles, doch primär zählt die Praxis. Die Universität verlangt förmlich den Einzelkämpfer, das Berufsleben fordert aber den Teammenschen. Auch die Kommunikation im Vertrieb muß man erst lernen.Gibt es ein Erfolgsrezept? Wichtig ist, wenn man im Vertrieb tätig sein will, daß man die Sprache beherrscht, nicht nur die fachspezifischen Ausdrücke, sondern auch die Mentalität und den Dialekt. Weiters soll man die Erfolgserlebnisse genießen, aber auch lernen mit Niederlagen umzugehen. Wenn jemand eine Karriere im Vertrieb machen möchte, zählt die Außendienstpraxis, ohne der geht es nicht.Wie lebt es sich mit dem Mitbewerber am Markt? In Österreich ist man näher am Konkurrenten und man lernt den Mitbewerber sehr schnell kennen. Konkurrent ist eine wichtige Sache im täglichen Geschäft, das heißt man beäugt sich gegenseitig, und beobachtet wie sich der Markt entwickelt. Mit unseren Produkten heben wir uns etwas vom normalen Markt der Schokoladehersteller ab. In Österreich wird aufgrund meiner Erfahrung sehr gute Arbeit in diesem Bereich geleistet.