Zum Erfolg von Wolfgang Salzer
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Erfolg ist für mich eine Auftragserteilung durch Kunden, welche anspruchsvollere Qualität schätzen. Vor allem Flexibilität und der individuelle Umgang mit Menschen sind die Faktoren eines Dienstleistungsunternehmens, welche die Erfolgreichen von den weniger Erfolgreichen unterscheiden. Außerdem bemerkten die Kunden sehr wohl, wenn man seinen Beruf mit Freude und der nötigen Motivation ausführt. Man hatte mir vom Geschäft im Partyservice- Bereich und auch von meiner Standortwahl abgeraten. Da ich aber von meinem Entschluß so überzeugt war, ließ ich mich davon nicht abhalten. Ich begann dieses Projekt zuversichtlich und erreichte mein Ziel. Mir ist es durch die gleichbleibende Qualität meiner angebotenen Produkte gelungen, große Institutionen und Firmen für mich als Stammkunden zu gewinnen. Das sind natürlich Erfolge, die man sich erarbeiten muß.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Chancen sehe ich in Momenten des Lebens, die Entscheidungen verlangen. Als mir zum Beispiel eine Firma mehrere Monatslöhne schuldete, bot mir der Chef die Möglichkeit, Geschirr für Partyservice- Veranstaltungen anstatt meiner Löhne zu bekommen, um sie entweder weiterzuverkaufen oder damit selbst ein Geschäft aufzumachen. Außerdem sollte ich für meine langjährige Treue noch sechs Aufträge dazu bekommen. Ich kann gar nicht mehr wirklich realisieren, wie es dann tatsächlich weiterging. Aber meine Aufträge nahmen zu und ich bin heute ein erfolgreicher Unternehmer. Es macht mir Spaß Kundenwünsche zu erfüllen und ich bedenke dabei auch alle Eventualitäten, für die sich andere Unternehmungen gar nicht zuständig fühlen. Bei meinen Aufträgen gibt es kein festgefahrenes Schema. Dadurch erreiche ich eine Kundenzufriedenheit, die in der Partyservice- Branche einzigartig ist.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Heutzutage ist die genaue und aufmerksame Beobachtung des Marktes das wichtigste Parameter, um Erfolg zu haben. Soll ich asiatisch kochen, imitierte ich nicht, sondern ich versuche es zu perfektionieren. Es ist natürlich eine Art der Imitation, doch ich bin stets bemüht es kreativer und noch besser zu machen und dadurch wird man auf meine Originalität aufmerksam. Wichtig ist es, Trends rechtzeitig wahrzunehmen und sie besser als die Konkurrenz umzusetzen. Auch dadurch fühlen sich Kunden bestmöglich betreut und beraten. Natürlich ist mir der Besuch von Weiterbildungskursen in diversen exotischen und ausgefallenen Bereichen sehr wichtig (Kurse für Schnitzen von Obst und Gemüsen).Wie verarbeiten Sie Niederlagen? Niederlagen? Nein, das kenne ich eigentlich und akzeptiere ich auch nicht. Die einzige Niederlage war der Konkurs eines Kunden für mich, sonst gibt es das für mich nicht. Als Niederlage betrachte ich eher die Begebenheit, in denen man meine Gutmütigkeit ausnützt. Sollte ich mich in dieser Situation befinden, wirkt dies eher anspornend auf mich. Ich lasse es nicht zu, eine Niederlage erleiden zu müssen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es äußerst schwierig ist motivierte Mitarbeiter zu finden. Da Motivation für mich Voraussetzung ist, verlange ich das auch von meinen Mitarbeitern. Für österreichische Bewerber steht nur die Bezahlung im Vordergrund und nicht Einsatz und Leistungswille. Und bei ausländischem Personal geht die Motivation mit der Erreichung einer gewissen Position zu Ende. Da ich bestrebt bin, Fehlerquellen zu vermeiden, nehme ich nur sehr wenige, ausgesuchte Mitarbeiter auf. Dabei entscheide ich mich nach meinem Gefühl, da sich das reale Bild von den Bewerbern leider immer erst später herausstellt und ich dann auf meine Intuition angewiesen bin. Die wichtigsten Kriterien für mich sind Pünktlichkeit, Verantwortungsgefühl und Ehrlichkeit.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Das Problem bei den meisten Menschen sehe ich darin, daß sie mit ihrem Leben unzufrieden sind, da sie keine wirklichen Ziele und Aufgabenstellung haben. Sie wollen für eine gewisse, festgelegte Stundenanzahl ihre Leistung bringen, aber dann nach Hause gehen. Mit dieser Einstellung kann man nicht erfolgreich werden. Heutzutage muß man bereit sein. Viel für seinen persönlichen Erfolg zu tun und Einsatz und Engagement mitbringen. Ich habe keine finanziellen Probleme, jedoch habe ich ein Problem und das ist die Einteilung meiner Freizeit, denn die habe ich leider nicht. Daher ist es vordringlich, sich zu entscheiden: möchte ich Freizeit oder bin ich bereit, einen kleinen oder großen Teil meiner Freizeit dem Erfolg zu widmen? Auch muß einem klar sein, daß auch Freunde diesen bedingungslosen Einsatz für seinen Job vorwerfen, die nicht die gleiche Grundeinstellung wie ich haben. Wenn einem diese Punkte klar sind, kann man leichter den direkten Weg zum Erfolg einschlagen. Außerdem bringe ich soviel an Eigenmotivation und positivem Denken mit, die mir gewisse Arbeiten und Schritte wesentlich erleichtern. So sind auch die Medien nicht gerade förderlich, einem die Richtung zu weisen mit den Hinweisen: Nur mehr zwei Tage bis zum Wochenende! Mit dieser Einstellung wird der Erfolg in unerreichbare Ferne gerückt. Die richtige Einstellung zu der Tätigkeit, die man ausübt, ist der Schlüssel zum Erfolg.