Zum Erfolg von Arne Jernelöv
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ich betrachte es als großes Privileg, das tun zu können, was mir Freude bereitet. Die Triebfeder meines Erfolges als Wissenschafter ist ganz sicher meine Wißbegierde: ich interessierte mich schon sehr früh für die Facetten und Wunder der Natur. Der Weg der Forschung ist genau so faszinierend wie befriedigend, gilt es doch, Wissen nicht nur von anderen zu übernehmen, sondern selbst zu sammeln. Mein Berufsleben wäre unter anderen Umständen zu meinem Hobby geworden, und ich bin froh, daß ich von der Gesellschaft die Möglichkeit bekam, als Wissenschafter zu arbeiten. Am Anfang meiner Karriere war ich ein Einzelkämpfer, der seine Ideen verwirklichte; heute bin ich davon überzeugt, daß Erfolg kollektiv zustande kommt. In einer Organisation mit über 100 Mitarbeitern muß ich als Direktor versuchen, den Forschern Funktionen zu geben, die zum Erfolg führen, und diesen gemeinsamen daraus resultierenden Erfolg teile ich gern. Ich bin ein Mensch, der immer neue Herausforderungen sucht, und sich die eigene Latte sehr hoch legt.Wie definieren Sie persönlichen Erfolg? Erfolg bedeutet für mich eine Kombination von guten Ideen und Glück. Erfolg ist für mich dann gegeben, wenn ich Dinge umsetzen kann, die mir wichtig sind. Da ich in der Umweltforschung tätig bin, fühle ich mich dann erfolgreich, wenn die Resultate meiner Arbeit zu Lösungen führen. Erfolg bedeutet letztlich, meine Arbeit fortführen zu können.Spielt Ihre Familie eine Rolle in Ihrem Erfolg? Meine Familie ist mir sehr wichtig und macht einen enormen Teil meines persönlichen Erfolges aus, weil sie mir den Rückhalt für meinen beruflichen Erfolg gibt.Ist Ihnen Anerkennung wichtig? Ich wünschte, ich könnte diese Frage verneinen, und hätte so viel Selbstvertrauen, daß mir Anerkennung von außen nichts bedeutet. Aber in Wirklichkeit ist es schön und wichtig, wenn meine Arbeit von der wissenschaftlichen Gemeinschaft und der Gesellschaft anerkannt wird.Ist es für Sie wichtig, sich Ziele zu setzen? Ich habe meine Ziele immer sehr klar definiert, und ich kommuniziere sie auch mit meinen Mitarbeitern. Im wissenschaftlichen Bereich ist es schwierig, sich Ziele zu stecken: einerseits sind sie unverzichtbar im Forschungsbereich und andererseits kann man nie sicher sein, ob, und in welchem Zeitraum, man sie auch tatsächlich erreicht, weil man ja quasi Neuland betritt.Sind Mitarbeiter wichtig für Ihren Erfolg? Ja, das sind sie definitiv. Ich habe mit den Jahren gelernt, daß es äußerst wichtig ist, herauszufinden, wie man Mitarbeiter motivieren kann, beziehungsweise wie sie sich selbst motivieren.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition von Erfolg fühle ich mich heute sehr erfolgreich, da ich in meinem Leben immer das tun konnte, was mich wirklich interessierte; und ich habe noch viel vor.Glauben Sie, daß Sie in Ihrer Kindheit etwas Wesentliches für Ihren späteren Erfolg gelernt haben? Ja, ganz sicher. Es gibt eine kleine Episode aus meiner Kindheit, die wichtig für mein ganzes Leben werden sollte: Unsere Lehrerin ging eines Tages mit uns Schulkindern in den Wald, wobei sie den Weg nicht verließ. Als einige Jungen abseits des Weges eine Schlange entdeckten, fing ich sie, und meine Lehrerin wurde total hysterisch, aber ich wußte, wie ich die Schlange halten konnte, ohne daß sie mich verletzte; und somit wußte ich mehr als meine Lehrerin. Seit dieser Begebenheit hatte ich sozusagen die Rolle der Autorität inne, und wurde zu einem Spezialisten, der sein Wissen teilen wollte.Haben Sie ein Vorbild? Es gibt in meinem Leben vier Personen in meinem Umfeld, die für mich aufgrund ihrer Menschlichkeit zu wirklichen Vorbildern wurden.Würden Sie aus heutiger Sicht Ihren Weg wieder so gehen? Ja. Selbstverständlich gibt es im Leben Entscheidungen, die man rückblickend anders treffen würde. Aber ich würde mich immer wieder für die Umweltforschung entscheiden.