Zum Erfolg von Felix Montecuccoli
Was verstehen Sie unter Erfolg? Erfolg messe ich am Zustand meines Betriebes und an dem persönlichen und familiären Wohlbefinden. Der betriebswirtschaftliche Zustand des Betriebes läßt sich an Hand der betrieblichen Kennzahlen messen, dazu gehören aber auch jene weichen Parameter, wie z.B. die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter und deren Loyalität. Der Erfolg läßt sich weiters auch an der Zahl jener Personen messen, die den Betrieb besichtigen möchten.Welchen Führungsstil bevorzugen Sie? Ich lege größten Wert darauf, daß ich Mitarbeiter im Betrieb habe und keine Dienstnehmer. Vor Jahren besuchte ich ein Seminar und dessen Kernaussage habe ich bis heute eingehalten, ein Betriebsleiter bzw. auch Eigentümer sollte ein Drittel seiner Zeit für die Zukunftsplanung, ein Drittel für Projektarbeit, und ein Drittel für die Routinearbeit aufwenden. Besonders die Routinearbeit sollte man nicht anderen überlassen, denn sonst verliert man den persönlichen Kontakt zum Betrieb. Die zweite Führungsebene sollte in die Zukunftsplanung mit eingebunden sein. Dazu bedarf es Verantwortung, welche ich gegenseitig sehe, das heißt der Eigentümer hat ebenso Verantwortung zu tragen wie die zweite Ebene im Unternehmen.Wie sehen Sie die Bereiche Beruf und Privatleben? Ich bin in der glücklichen Situation, Privatleben mit Hobby und professioneller Berufsausübung zu verbinden. Ich kann nicht sagen, wo der Beruf beginnt und wo das Privatleben aufhört. Meine Frau hat dafür größtes Verständnis, weil sie auch Landwirtschaft studiert hat und somit ist ihr dieser Zustand auch nicht fremd. Darüber hinaus, arbeitet meine Frau im Betrieb mit, das heißt, sie ist für die Verwaltung und den Bürobereich zuständig. Somit können wir unsere Interessen gemeinsam im Alltag verwirklichen, was leider nicht jeden Menschen vergönnt ist.Was war die Triebfeder um diese Tätigkeit erfolgreich auszuüben? Ich besuchte die Montanuniversität in Leoben und nach dem zweiten Semester und zwei Praktika bei der ÖMV, reifte in mir der Entschluß etwas Anderes zu machen, weil das Leben eines „Erdölmenschen“ nicht unbedingt meinen Vorstellungen entsprochen hat. Mein Vater, welcher mich damals unterstützte, war sehr kooperativ, und ich verbrachte viel Zeit im elterlichen Betrieb. Somit habe ich den Entschluß gefaßt, Landwirtschaft zu studieren und die Begeisterung und Leidenschaft ist auch noch heute vorhanden.Wie können Sie abschalten? Meine Frau legt großen Wert darauf, daß wir einmal im Jahr 14 Tage ans Meer fahren. Außerdem fische ich sehr gern.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, ich bin zufrieden mit dem was ich erreichte. Darüber hinaus gibt es immer neue Ziele die man erreichen möchte. Ich bin zufrieden mit meinem Leben und bin nach wie vor bereit die Herausforderungen anzunehmen.Wie erfolgt Ihre Fortbildung? Die eigene Fortbildung ist nicht strukturierbar. Ich besuche einerseits Fachtagungen der Land- und Forstwirtschaft, welche ich nicht nur als Bereichsleiter des Verbandes und Eigentümer, sondern auch als Interessensvertreter besuchen muß. Es gibt ein umfangreiches Angebot von Seminaren und Veranstaltungen, welche ich aber mangels Zeit nicht besuchen kann. Weiterbildung und Anstöße für Ideen gibt es auf Grund persönlicher Kontakte zu Menschen, die mir sehr wichtig sind. Dies sind Personen aus der Branche, aber auch aus ganz anderen Bereichen der Wirtschaft.