Zum Erfolg von Gabriele Brigitte Pfeiler
Was ist für Sie persönlich Erfolg? Unter Erfolg verstehe ich ernst zunehmende Zielerreichung. Wenn ich ein Vorhaben bzw. eine Aufgabe zu meiner Zufriedenheit meistere, egal ob es sich dabei um materielle oder ideelle Ziele handelt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Zum Großteil, ja, mit der Einschränkung, daß es mir nicht gelungen ist doch noch zu studieren, da ich keinen Maturaabschluß habe. Damit ist mir selbst etwas entgangen, sonst habe ich meine Zielvorstellungen jedoch erreicht und bin zu 90 Prozent mit mir sehr zufrieden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mein engster Familienkreis ist stolz auf mich, wenn sie mich im TV oder vor Tausenden Menschen sprechen sehen. Mein Freundeskreis sieht mich deshalb als erfolgreich, weil sie mich bereits lange Zeit begleiten und meine Entwicklung merken.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Bei Vienna-Commerz zu kündigen ohne zu wissen was morgen sein wird, dies war ein wesentlicher Schritt. Als Nichtakademiker wäre ich dort nur ein halber Mensch gewesen und hätte keine mir adäquate Arbeit bekommen.Wann und wie erkannten Sie Ihre Fähigkeiten? Indem ich es einfach getan habe und schnell zugreifen mußte. In der EDV und bei Projektleitungen wurden mir take it or leave it Entscheidungen vorgesetzt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Durchschnittlich wende ich jährlich zwei bis drei Wochen auf, besuche interne Seminare und absolviere alle zwei bis drei Jahre größere Ausbildungen.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Auch wenn mich die Arbeit voll beansprucht und ich oft spät heimkomme, macht mir mein Mann daheim keinen Streß und unterstützt mich damit sehr. Ich bin in der Lage Situationen rasch zu erfassen und bin ein guter Verhandlungspartner, dem es gelingt, daß beide Seiten nicht das Gesicht verlieren. Auch erkenne ich, wann es besser ist andere gewisse Tätigkeiten durchführen zu lassen. Ich kann delegieren und dazu die entsprechenden Strukturen schaffen. Einerseits bin ich lustig und kann zu Geschäftspartnern ein gutes Klima aufbauen, andererseits nehme ich mir kein Blatt vor den Mund, bin penibel und kann dann lästig sein, wenn es darum geht etwas durchzusetzen.Welche Rolle spielt Ihr Umfeld? Mein privates Umfeld, Eltern, frage ich nicht vorher wenn ich entscheide, hier bekomme ich die Nestwärme. Freunde und Kollegen sind ein guter Spiegel, von denen ich auch bereit bin Kritik einzustecken. Ihnen gestehe ich zu mir Tips zu geben, greife gern auf deren Hilfe zurück, um die ich auch aktiv bitten kann.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich schätze Menschen, die wissen wovon sie sprechen, Visionen haben und strukturiert vorgehen. Ich lege Wert auf ein gutes Gespür und Handschlagqualität gepaart mit einer Portion Humor und Geradlinigkeit.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Ich betrachte Jobs als einen Deal von Geben und Nehmen, das ist leichter wenn das Umfeld paßt. Ich bin ein Teamplayer, akzeptiere aber auch Einzelkämpfer und lasse die Menschen so werken wie Sie wollen. Von Motivationsseminaren (á la in den Wald schreien oder über Feuer laufen) halte ich nur bedingt etwas. Ich motiviere meine Mitarbeiter eher einzeln, durch persönliche Unterstützung und indem ich sie in Projekte und Entscheidungen miteinbinde.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Meine Niederlagen erlebte ich zu 50 Prozent auf persönlicher, privater und zu 50 Prozent auf beruflicher Ebene. Eine Niederlage ist es dann für mich, wenn ich denke etwas gut gemacht zu haben und draufkomme, daß ich am Thema vorbeigearbeitet habe. Dann ärgere ich mich einerseits deshalb, daß ich falsch gebrieft wurde und andererseits darüber, daß ich zuwenig hinterfragt habe. Niederlagen sind notwendiger Teil des Lebens, sie gehören dazu und helfen am Boden zu bleiben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe drei wesentliche ganz klar definierte Ziele: Mein berufliches Ziele ist einerseits offiziell die Geschäftsführerposition zu übernehmen und in weiterer Folge internationales Eventmarketing und Sponsoring für die gesamte Scout-Gruppe zu übernehmen. Mein privates Ziel ist es mir ein Haus in Kanada zu bauen, ein Grundstück (das ich bisher noch nicht gesehen habe) habe ich dort bereits. Mein Lebensziel ist es rückblickend in meinem Leben mehrheitlich nicht nur zufrieden sondern wirklich glücklich gewesen zu sein.Bekommen Sie ausreichend Anerkennung? Ja, einerseits von den engsten Kollegen andererseits auch von meinem Boß, auch wenn man nur alle vierzehn Tage in Wien ist. Diese Anerkennung äußert sich in Vertrauen, Freiraum meinen Job zu machen, der Akzeptanz meiner Vorschläge und der Möglichkeiten sie umzusetzen.
Ihr Lebensmotto?
Täglich Spaß zu haben und sich für nichts genieren zu müssen, was ich tat.
Haben Sie Vorbilder?
Mir gefallen Eigenschaften gewisser Personen wie z.B. von Generaldirektor Heinz Sundt (Telekom), den ich immer als fairen Partner erlebte, wegen seines klaren Verstandes und seiner Güte im Umgang mit Mitarbeitern; Coco Chanel, die viel für Erfolge der Frauen tat; Edith Piaf wegen ihres Lebenswandels ohne Rücksicht auf Verluste; Brigit Bardot wegen ihrer Tierliebe oder auch die coolen, cleveren Klassiker erfolgreicher Persönlichkeiten wie z.B. Bill Gates, Bernie Ecclestone oder Herr Mateschitz.