Zum Erfolg von Martin Wachter
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Anerkennung von Dritten aber auch von Kollegen und Mitarbeitern zu erhalten. Wesentlich für eine Führungsperson ist, daß Erfolg ohne erfolgreiche Mitarbeiter nicht möglich ist. Um diese Anerkennung zu erhalten bedarf es fachlicher Kompetenz, gepaart mit Zielstrebigkeit und Willenskraft. Der Weg führt nur über die Freude an dem was ich tue mit klaren Zielen und konsequenter Umsetzung, das heißt, ich kann keinen Erfolg haben, wenn Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit vorherrschen. 1984 als ich ins Bankgeschäft eingestiegen bin, wußte ich, daß ich einige Zeit in den USA verbringen möchte. Mein Umfeld hat mich seinerzeit belächelt. Das Ergebnis war, daß ich es 1984 wollte und 1991 auch erreicht hatte. Somit war für mich klar, wenn man etwas erreichen möchte und hartnäckig das Ziel verfolgt, kann man es erreichen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Der Wille war die Basis, aber ich glaube auch, daß die Erziehung dabei ein nicht unbedeutender Faktor war. Meine Eltern hatten ein Landgasthaus und ich habe sehr früh mitbekommen, was es heißt, „zu wirtschaften“ und mit Geld umzugehen. Mein Vater verstarb, als ich 15 Jahre alt war und ich habe - so weit es möglich war - meine Mutter, welche den Betrieb weiter geführt hat, unterstützt. Dies hat mich sicher geprägt.War es Ihr Ziel diesen Job auszuüben? Nein, ich wollte immer einen technischen Beruf ausüben.Warum glauben Sie, sind Sie erfolgreich? Ich versuchte und versuche es noch immer, Ideen und auch Visionen zu realisieren. Mit meinen Ideen bin ich schon öfters im ersten Anlauf gescheitert, aber mit Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit ist mir doch einiges geglückt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wenn man eine neue Tätigkeit ausübt, muß man große Abstriche vom Privatleben machen, das heißt, anfangs gibt es immer wieder Zeitprobleme, welche sich aber nach einiger Zeit wieder normalisieren müssen. Ich würde mich nicht als erfolgreich sehen, wenn ich einmal an der Spitze stehe und keine Familie und keine Freunde hätte. Die soziale Umgebung muß in einer Harmonie mit der beruflichen Tätigkeit stehen, dies erachte ich als sehr wichtig.Welchen Führungsstil bevorzugen Sie? Ich besuchte zahlreiche Führungsseminare in denen verschiedenste Führungsstile vorgestellt wurden. Meine Erkenntnis ist, daß der beste Stil ist, natürlich zu bleiben, unverändert zu bleiben und nicht krampfhaft einer Lehre zu folgen und sich dadurch zu verändern und künstlich zu wirken. Zudem muß man sich in einer sogenannten Führungsposition ohnedies täglich neu beweisen durch Know-how und Kompetenz und nicht durch eine Visitenkarte oder ein Türschild auf dem Titel und Führungsgrad angeschrieben („angeordnet“) sind.Wie erfolgt Ihre Fortbildung? Seminarbesuche und Fortbildung haben nachhaltig nur dann einen Sinn, wenn am Ende der Veranstaltung eine Abschlußprüfung steht, diese Erfahrung habe ich im Laufe meines bisherigen Berufslebens gewonnen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Für den Bankbereich im allgemeinen, sollte ein ausgeprägtes Zahlenverständnis vorhanden sein, ebenso wie logische Auffassungsgabe. Darüber hinaus sollte man in einem kleinen Bankinstitut beginnen, wo man rasch einen Überblick über die vielfältigsten Geschäftsbereiche einer Bank bekommt. Nicht zu vergessen, Auslandsaufenthalte, welche den Horizont erweitern und die Persönlichkeit formen. Wichtig ist, daß man seine Ziele nie aus den Augen verliert. Ich profitiere heute noch von meinem USA-Aufenthalt – den ich in Summe über fünf Jahre angestrebt hatte. Ein Studium zu absolvieren hilft möglicherweise beim Einstieg ins Berufsleben, ist aber keine Versicherung oder Garantie für Erfolg im Beruf. Wichtiger ist die Erfahrung und der Wille, Neues zu lernen.