Zur Karriere von Ferdinand Brandhofer
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Die Volksschule besuchte ich in Lehen und die Hauptschule in Emmersdorf. Nach einem Jahr Handelsschule in Ybbs/Donau begann ich eine Lehre als Zuckerbäcker in Marbach/Donau, Konditorei Braun, und schloß diese 1974 ab. Im Anschluß daran ging ich zum Bundesheer und nach dessen Abschluß bewarb ich mich im Stiftsrestaurant Göttweig, wo ich in der Zeit von 1974-78 als Patissier tätig war. Dort konnte ich mir auch Kenntnisse über die Gastronomie und den Küchenbetrieb aneignen. Im März 1977 schloß ich die Meisterprüfung für Zuckerbäcker und Konditor ab, und im Jänner 1978 begann ich als Schichtleiter in der Krankenhausküche des Allgemein öffentlichen. Krankenhauses der Stadtgemeinde Melk zu arbeiten, und bin dort seit 1984 als Küchenleiter und Vertragsbediensteter angestellt. Zusätzlich habe ich auch noch die Ausbildung zum diätisch geschulten Koch im WIFI St. Pölten sowie die Lehrlingsausbildnerprüfung für Koch und Konditor absolviert. Vor drei Jahren wurde der Wirtschaftstrakt des Krankenhauses neu ausgebaut und eröffnet, wobei zusätzlich zu der Patienten und Personalverpflegung, auch noch Essen auf Rädern für die Senioren in Melk und Nachbargemeinden angeboten wird. Die Zustellung erfolgt über das Rote Kreuz und dem Samariter Bund. Bezüglich meiner zweiten Berufsschiene, begann ich als Gemeinderat in Emmersdorf 1987. Acht Jahre später wurde ich zum Vizebürgermeister und heuer zum Bürgermeister der Marktgemeinde gewählt. Die Gemeinde besteht aus 15 Katastralgemeinden, die sich aus ursprünglich drei Altgemeinden entwickelten. Derzeit haben wir etwa 1700 Einwohner (+200 Zweitwohnbesitzer), wobei unsere Gemeinde über eine knapp 30m Fläche verfügt. Wir nennen uns gern „das westliche Tor zur Wachau“, und können auch bis zu 40.000 touristische Nächtigungen verzeichnen. Sehr wichtig für diese Entwicklung war auch, daß es uns gelang, in den letzten Jahren Schiffs- und Bootsanlegestellen zu errichten und somit in den Linienverkehr der Wachauer Schiffahrt aufgenommen zu werden. Wir haben auch einen gemeindeeigenen Campingplatz. Besonders stolz sind wir auf unsere gastronomischen Familienbetriebe. Um die Nächtigungskapazitäten zu gewährleisten gibt es die Möglichkeit in den verschiedensten Kategorien, wie Hotels, Pensionen, Privatquartieren bis zum Urlaub am Bauernhof, Unterkunft zu finden. Unsere Marktgemeinde bietet auch geführte Radtouren in die Wachau, durch den Nibelungengau und in der eigenen Gemeinde an, wodurch wir uns zum „Radlerdorf“ der Wachau, einen Namen gemacht haben. Die Freizeitanlage in Luberegg bietet Naturstrand-Bademöglichkeiten sowie einen Beachvolleyballplatz und einen Motorsporthafen mit 220 Stellplätzen. Das Schloß Luberegg mit seinem Museum (im Besitz der Fürstin Anita von Hohenberg), rundet mit jährlichen Ausstellungen das kulturelle Programm unserer Gemeinde ab. Die Dorferneuerung findet kontinuierlich statt. In der Altgemeinde Gossam wurde ein altes Gasthaus adaptiert und im Laufe der Jahre für die Erwachsenenbildung, gesellschaftliche Zusammenkünfte und dörfliche Feste, genützt. Seit neun Jahren gibt es dort auch ein Hoftheater, das immer jeweils im August Theaterstücke zum Besten gibt. Durch mein Mitwirken im Vereinsvorstand des Dorferneuerungsvereins Gossam, hatte ich die Möglichkeit, Erfahrungen im organisatorischen Bereich zu sammeln sowie die gesellschaftlichen Bedürfnisse einer Gemeinde kennenzulernen. Diese Erfahrung kann ich nun in meinem jetzigen Amt als Bürgermeister, das ich seit 13. März 2001 innehabe, verstärkt einbringen. Eine der Hauptaufgaben, bezüglich der Entwicklung der Gemeinde, die ich gemeinsam mit meinem Vorgänger, Oberschulrat Direktor Anton Mayr, plante, sind der Abschluß der Ortsraumgestaltung des Marktplatzes und die Neuentwicklung des Flächenwidmungsplanes. Um der Abwanderung der Jugend und Jungfamilien entgegen zu wirken, konnte im November 2000 der Spatenstich für den großvolumigen Wohnbau in Emmersdorf getätigt werden (neun Wohnungen). Von der Gedesag werden auch 20 Eigenheime auf dem ehemaligen Areal der Villa Vergani errichtet. Um den Tourismusort Emmersdorf wieder an die Donau zu bringen (durch die Bundesstraße 3, getrennt) wird zur Zeit mit dem Bau einer Ufer- und Promenadengestaltung begonnen (eine vierjährige Bauphase steht uns bevor). Im übrigen fördert die günstige Anbindung an die A1 und die Westbahn den Ausflugstourismus in unsere wunderschöne Marktgemeinde.