Zum Erfolg von Siegfried Jagschitz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, das jeweils nächste Ziel zu erreichen, das ich mir gesteckt habe, um mir sofort wieder ein höheres zu suchen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg ist ganz sicher mein Fleiß: ich habe mir alles hart erarbeitet und viel Engagement in meine Tätigkeit investiert. Heute bedauere ich, daß ich keine Werkstättenausbildung habe; meine Stärke liegt aber im kaufmännischen Bereich. Wesentlich ist meine unbedingte Ehrlichkeit und Loyalität gegenüber der Firma. Es ist mir egal, ob ich 70 Stunden oder mehr im Unternehmen bin, weil ich mich voll damit identifiziere und mein Beruf für mich das Wichtigste im Leben ist und weil ich meine Arbeit liebe. Ich brauche immer neue Herausforderungen; wenn ich etwas erreicht habe, wird es uninteressant und ich muß mir ein neues Ziel suchen; diese Einstellung kommt wahrscheinlich von meiner sportlichen Tätigkeit. Wenn ich etwas wirklich will, kann ich es auch erreichen, darin bin ich unglaublich hartnäckig. Ich fühle mich als Geschäftsführer für alles verantwortlich, kein Problem ist mir zu groß oder zu klein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin zufrieden mit dem Erreichten und habe noch viele Ziele vor mir.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine bisher beste Entscheidung war es, hierher zu kommen, obwohl ich in der letzten Firma ein absolut ruhiges, risikoloses Leben führen konnte. Ich entschied mich jedoch, den Schritt vorwärts und somit auch ins Risiko zu machen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein derzeitiger Chef ist für mich extrem wichtig, da ich sehr großen Respekt vor ihm habe. Er ist mir insofern Vorbild, als ich in eine Position möchte, wie er sie heute inne hat.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Anerkennung, die ich erhalte besteht in quantifizierbaren Erfolgen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die größte Schwierigkeit innerhalb unserer Branche ist, abgesehen von den hohen steuerlichen Belastungen, der Mangel an Mitarbeitern. Ich denke, dies ist ein gesellschaftliches Problem, welche Mutter möchte hier in der Stadt schon, daß ihr Sohn Lehrling in einer Autowerkstätte wird.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich erwarte von meinen Mitarbeitern vor allem Loyalität zum und Identifikation mit dem Unternehmen, daneben zählen für mich fachliche Kompetenz, Leistungsbereitschaft und vor allem Pünktlichkeit.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Ich als Geschäftsführer bin unter der Ebene des Besitzers; darunter kommen die verschiedenen Abteilungsleiter, mit denen ich etwa einmal pro Woche kommuniziere.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne ganz strikt meinen Beruf vom Privatleben, weil ich meine Arbeit unbedingt abgrenzen möchte.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bilde mich laufend weiter, habe jedoch leider nicht genug Zeit um mehr als tageweise Seminare und Schulungen zu besuchen. Ich bilde mich jedoch durch die Lektüre von Fachzeitschriften, Tagespresse und im Internet ständig fort, um immer up to date zu bleiben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich kann jedem nur zu einer grundsoliden, guten Schulbildung raten: was man in der Schule nicht lernt, muß man sich später unter enormem Aufwand von Zeit und Geld aneignen. Wichtig ist es, seine Interessen zu definieren und möglichst früh Ziele zu haben.