Zum Erfolg von Ernst Schöny
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg messe ich nicht an Zahlen oder Budgets, sondern daran, ob wir gemeinsam als Team Erfolg haben. Persönlicher Erfolg ist, wenn ich meine Dinge umsetzen kann, wenn Menschen meine Ideen annehmen und weitertragen. Auch wenn wir Projekte gegen große Konkurrenten gewinnen, ist das Erfolg.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Hartnäckigkeit, Ehrgeiz und die Fähigkeit Menschen zu motivieren. Ich arbeite an Zielen stets gemeinsam mit dem Team. Ich kann gut mit Menschen umgehen, Verantwortung übertragen und delegieren. Ich bin ein typischer Umsetzer, jemand der Ideen auf den Boden bringt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil es mir immer gelang Menschen zu begeistern. Bei Management Data Systemhaus gelang es uns, den Umsatz 1996 bis 1999 von 600 Millionen auf 1,5 Milliarden Schilling mehr als zu verdoppeln.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Das begann eigentlich mit der Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt in die richtige Branche einzusteigen, und dabei zu bleiben. Die Entscheidung über meine Ausbildung trafen eigentlich meine Eltern. In weiterer Folge war es eine Verkettung der Entscheidungen, und jedesmal den angebotenen Job anzunehmen.Wieviel Zeit nehmen Sie sich für Entscheidungen? Ich entscheide meist sehr rasch, und auf Grundlage des Hausverstandes.
Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt?
Ich wollte immer schon in eine führende Managementfunktion, da ich gern Verantwortung übernehme und dazu stehe.Warum wurden Sie für diese Position ausgewählt? Nach zwölf Jahren in der Branche habe ich einen guten Namen, und man kennt mich und meine Managementfähigkeiten. Bei General Electric habe ich auch den Umgang mit Eigentümern und Shareholdern gelernt, konnte Personalerfahrung sammeln und bin mit Budgets vertraut.Was ist für Erfolg hinderlich? Illoyalität und nicht gelebter Teamgeist.Welche Rolle spielt Ihr Umfeld für Ihren Erfolg? Eigentlich hat das Umfeld auf meinen Erfolg keinen Einfluß. Ich komme in jedem Umfeld, vom Konzern bis zu einem familiären Betriebsklima zurecht.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Über Fachkompetenz und Auftreten hinaus ist es letztendlich eine Bauchentscheidung.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Motivation ist ein sehr abgedroschenes Wort. Ich erwarte eine gewisse Eigenmotivation, lege eine offene Politik an den Tag, die den Mitarbeitern mehr als monetäre Motivation gibt, und lasse die Menschen vor allem mitarbeiten und mitentscheiden.Welche Ziele kommunizieren Sie Ihren Mitarbeitern? Ich kommuniziere den Mitarbeitern das, wofür wir stehen, das sind sieben Unternehmensschwerpunkte. Wenn das von den Mitarbeitern angenommen wird, strahlt es auch auf die Kunden aus.Bekommen Sie ausreichend Anerkennung? Als Führungsperson bekommt man kaum Anerkennung, sondern muß sich selbst motivieren können. Anerkennung bekommt man eventuell durch die Presse, wenn die Strategie aufgeht, Mitarbeiter nicht abspringen oder ähnliches, aber nicht direkt ausgesprochen.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Daraus kann man lernen. Um Erfolg zu haben, muß man auch Niederlagen erleben, um seine Grenzen kennen zu lernen, sonst kann man in schwierigen Situationen nicht richtig reagieren. Berufliche Niederlagen stecke ich leichter weg als private.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus meinem privaten Bereich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich will in einer Managementfunktion immer etwas bewegen können.
Haben Sie Vorbilder?
Viel lernen konnte ich von Dr. Herbert Sobotka (der ehemalige Olivetti-Manager und Österreich-Geschäftsführer von General Electric ITS), der mich auch förderte.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Seine Ausbildung fertigmachen, Ehrgeiz entwickeln und zu Beginn beim Einstieg auch zurückstecken können, sind wichtig. Man kann es zu etwas bringen, wenn man bodenständig, realistisch und ehrgeizig und im Besitz eines gesunden Hausverstandes ist.