Zum Erfolg von Wolfgang Dibiasi
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Am Anfang der Selbständigkeit war es meine höchste Priorität, bekannt zu werden, um das Unternehmen aufrechterhalten zu können. Wenn man über längere Zeit seriöse Arbeit leistet und auf Marktschreierei verzichtet, wird das Unternehmen von seinen Kunden geschätzt. Dadurch schafft man Vertrauen, das einem wiederum neue Klienten zuführt. Um in einem wachsenden Unternehmen den Erfolg aufrechtzuerhalten, ist es außerdem nötig, die richtigen Strukturen im Bereich der Organisation aufzubauen. Erfolg bedeutet für mich, meine Klienten gut zu beraten und sie dadurch zufriedenzustellen. Er äußert sich durch gesundes Wachstum. Die Eigendynamik der Entwicklung des Unternehmens muß von der eigenen Person abgekoppelt sein.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für den Erfolg sind sicherlich unsere praktizierte Strategie und auch die kundenorientierte Arbeitsweise, welche diese sehr schätzen. Dies führte dazu, dass wir in den letzten achtzehn Jahren auf eine positive Entwicklung und Expansion verweisen können. Zurzeit haben wir in den Büros in Wien, Baden und Salzburg circa 70 Mitarbeiter.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mein Gefühl, erfolgreich zu sein, begann mit meiner beruflichen Tätigkeit; mein Studienerfolg war dafür Grundvoraussetzung und das Erfolgsgefühl steigerte sich im Laufe meiner Selbständigkeit, als sich meine Erfolgsfaktoren realistisch entwickelten.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Sorgen bereitet mir die zunehmende Komplexität und der Aktionismus des Gesetzgebers. Weiters wird das Klima mit der Finanzbehörde immer härter und unangenehmer, speziell bei Betriebsprüfungen, was für mich zwar kein Problem, aber eine Herausforderung darstellt. Eine weitere Herausforderung sehe ich darin, die richtigen Mitarbeiter zu finden. Die Internationalisierung greift immer mehr um sich. Auf Grund dieser Tatsache wurden wir Mitglied einer internationalen Vereinigung – BKR International - siehe unsere Homepage – wo wir für unsere Klienten die Möglichkeit schufen, eine über die Bundesgrenzen hinweg sehr gute Beratung zu gewährleisten. Ebenso auch für ausländische Unternehmen, welche in Österreich tätig werden möchten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir haben ein klares Firmenprofil für unser Unternehmen definiert und nehmen nur jene Bewerber auf, welche neben der fachlichen Kompetenz auch in unser bestehendes Mitarbeiterteam passen. Für mich ist die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Beruf und ARTUS ebenso wichtig wie die grundsätzliche Bereitschaft, Leistung zu erbringen. Soziale und emotionale Intelligenz sowie Hausverstand gehören ebenfalls dazu, um mit Menschen zu kommunizieren.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
70 Mitarbeiter werden in Wien, Baden und Salzburg von vier Partnern geführt.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Wenn man keine Monopolstellung besitzt, sollte man mit wachsamen Augen die Mitbewerber beobachten und zwar hinsichtlich der Serviceaktivitäten und der damit verbundenen Produkte und Kosten. Dies kann auch dazu führen, dass wir unser Servicelevel ändern, wobei wir den Anspruch erheben, erstklassige Qualität zu liefern.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir bieten den Klienten eine Mehrleistung an: So zum Beispiel ein aussagefähiges System für ihr Rechnungswesen. Für viele Bereiche haben wir ein großes Netzwerk an sehr guten Partnern. Unsere Strategie richtet sich an Klienten aus, welche unseren Mehrwert und Service schätzen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Balance zwischen Beruf und Privatleben ist generell kein leichtes Thema, da ich vor allem meiner Familie viel Aufmerksamkeit und Zeit widmen möchte.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich sehe es als einen permanenten Prozess an, denn wenn man eine Fachzeitschrift aufschlägt, findet man immer aktuelle Fälle. Die Flut von neuen Gesetzen bzw. Änderungen bringt es mit sich, dass man sehr viel Zeit dafür aufbringt, um am letzten Stand der Judikatur zu sein.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Für die Tätigkeit als Steuerberater ist es von Vorteil, ein hohes Maß an Genauigkeit zu pflegen. Ebenso zählen Liebe zu Zahlen, Selbstkontrolle und Disziplin zu den wichtigsten Eigenschaften. Weiters bedarf es der Fähigkeit, Gesetze und Verordnungen in der täglichen Arbeit berücksichtigen zu können. Projekte sind oftmals nicht genau planbar; eine grundsätzliche Bereitschaft bei Bedarf Überstunden zu erbringen sowie Flexibilität – einerseits zeitlich, anderseits aber auch inhaltlich – gehören ebenfalls dazu, um in der Branche erfolgreich zu sein. Die Erfahrung zeigt immer wieder, dass ein ausgeprägtes kommunikatives Verhalten den Alltag erleichtert. Gute Steuerberater werden auch in Zukunft gefragt sein, obwohl sich das Betätigungsfeld leicht verändern wird. Wir stehen vor schwierigen Zeiten und zukünftig wird der Steuerberater noch mehr zu Rate gezogen werden als bisher. Das gesetzliche Umfeld im Bereich des Wirtschaftsprüfers hat sich bereits geändert, und das Haftungspotential hat enorm zugenommen. Allgemein betrachtet wird in Zukunft Controlling noch mehr als bisher bei den Klienten in den Vordergrund treten und darum sehe ich für unser Unternehmen gute Chancen für die Zukunft. Jene Mitbewerber, welche geringe Servicequalität bieten, werden längerfristig an Wertschöpfung verlieren. Vielen Klienten mag dies noch gar nicht bewusst sein. Daher setzen wir auf Kompetenz und Mehrwert, um die Klienten hochwertig zu betreuen.