Zum Erfolg von Elmar Johannes Dirnberger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine Vorhaben zu jenem Ergebnis zu bringen, das ich mir erwartet habe. Erfolg macht gewissermaßen süchtig.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Im Sinne meiner Definition sehe ich mich heute als erfolgreich; ich habe aber noch viele Perspektiven wie beispielsweise die Ausweitung der Magnum-Niederlassungen auf ganz Österreich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich machte mir über den Immobilienbereich lange Zeit theoretische Gedanken, bevor ich mich selbständig machte; eine meiner Stärken ist die Verknüpfung von Theorie und Praxis. Ein Schwerpunkt von Magnum Immobilien liegt z.B. bei der Verwaltung von Mischhäusern, wozu ich die speziellen Abrechnungs- und Verrechnungsverknüpfungsvorschriften für ein Verwaltungsprogramm selbst entworfen habe. Nicht nur durch mein Know-how, sondern auch durch die strategischen Vernetzungen ist die Magnum Immobilien GmbH in der Lage, ihren Kunden ein umfassendes Service rund um die Immobilie zu bieten. Ausschlaggebend für meinen Erfolg ist auch die Tatsache, daß ich mich nicht anpasse, sondern unbeirrt meinen Weg verfolge. Außerdem bin ich für meine Handschlagqualität bekannt. Verläßlichkeit und Seriosität sind für mich selbstverständlich.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Da am österreichischen insbesondere am Wiener Immobilienmarkt mittlerweile ein beinharter Verdrängungswettbewerb herrscht und es im Geschäftsleben oftmals zu Konfrontationen kommt, die an die Existenz gehen können, würde ich meiner Erfahrung nach jedem raten, selbst nur mit äußerster Härte an solche Situationen heranzugehen. Als weitere Empfehlung möchte ich das Buch von Ziun Tse Die Kunst des Krieges anführen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Der frühere Vizepräsident der Wiener Wirtschaftskammer Kommerzialrat Mag. Dieter Langer, bei dem ich das Immobiliengeschäft erlernte, war sicherlich ein wichtiger Mentor für mich. Leider verstarb er im Alter von 54 Jahren am Tennisplatz.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Da ich wie gesagt ein unangepaßter Mensch und nach Meinung einiger Leute in der „falschen“ Partei bin, erfahre ich relativ wenig Anerkennung. Es wurde beispielsweise schon vor Jahren der Titel Kommerzialrat erfolgreich eingereicht, doch die Verleihung wird immer wieder auf die lange Bank geschoben, weil ich nicht angepaßt genug bin und als „politisch unkorrekt“ gelte. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt alle zwei Jahre neue Gesetze, etwa die Wohnrechtsnovelle 2002 und 2005, die in der Praxis nahezu nicht mehr umsetzbar ist. Katastrophal ist die Anwendung der einzelnen Gesetzesstellen: Wenn man sich nicht an das Gesetz hält, kommt man in Haftungsansprüche, hält man sich streng an das Gesetz, verärgert man z.B. die Hauseigentümer. Das ist immer eine Gratwanderung. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Da wir hier in einem sehr familiären Team arbeiten, lege ich großen Wert auf absolute Verläßlichkeit, Loyalität und selbständiges Arbeiten, weil ich ein Mensch bin, der viel delegiert. Ich erwarte von meinen Mitarbeitern, daß sie fähig sind, Probleme selbst zu lösen. Das Alltagsgeschäft muß auch ohne mich problemlos laufen. Ein Teil meiner Mitarbeiter stammt aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis, die Vertrauensbasis ist somit beiderseits sehr groß, wir ziehen an einem Strang. Sehr wichtig für den Erfolg ist, keine Menschen in seinem Team zu haben, die ihre eigene Suppe im Unternehmen kochen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Kurzfristig ist das Aussprechen von Lob eine Motivation, langfristig biete ich guten Mitarbeitern entsprechende Zukunftsperspektiven. Ich möchte mich in geraumer Zeit in den wohlverdienten Ruhestand zurückziehen. Dann werde ich die Firma Magnum in verschiedene Geschäftsbereiche gliedern, die von jenen Mitarbeitern, die jetzt ihre Fähigkeiten und ihre Einsatzbereitschaft demonstrieren, übernommen werden können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Balance zu halten ist nicht immer leicht. Manchmal arbeite ich von in der Früh bis Mitternacht, an anderen Tagen dafür wieder nur zwei bis drei Stunden. Zum körperlichen Ausgleich betreibe ich gerne und regelmäßig Sport. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich kann jedem nur raten, sich im theoretischen Bereich möglichst lange und detailliert auszumalen, was er erreichen möchte - und wie er es erreichen kann. Man muß seine Ziele konkret und präzise definieren, dann mit äußerster Konsequenz umsetzen und vor allem authentisch dabei bleiben. Gute Ausbildung im Sinne eines Studiums ist nicht unbedingt notwendig, wichtig ist Praxiserfahrung parallel zur theoretischen Ausbildung. Im Berufsleben selbst ist es sehr wesentlich, andere - auch die Konkurrenz - zu beobachten und daraus zu lernen, um es selbst besser zu machen. Die Zeiten sind heute viel rauher geworden; eiserne Durchsetzung der eigenen Ziele ist wichtig. Es ist meiner Meinung nach auch sehr ratsam, sich eine oder zwei Sportarten zu suchen, in denen man richtig Dampf ablassen kann.