Zum Erfolg von Gerhard Höller
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Meine Selbständigkeit. Freiheit ist mir sehr wichtig, deshalb wurde ich selbständig. Mit dieser Freiheit kann ich sehr kreativ und absolut leistungsfähig arbeiten. Das bedeutet für mich persönlichen und auch finanziellen Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ich habe meine beruflichen und privaten Ziele erreicht. Durch meine selbständige Funktion als Unternehmer hat sich meine Persönlichkeit verändert und ich habe auch gesellschaftspolitischen Erfolg. In Österreich und Europa konnten wir als kleines Unternehmen bei rechtlichen Themen, Rechtsvorschriften, etc. sehr viel bewegen und ändern, was große Interessensvertretungen in dieser Qualität nicht zuwege gebracht haben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Beinharte Arbeit, Kontinuität und hundertprozentige Überzeugung von der Sache. Wenn man an eine Idee glaubt und sie auch verkaufen kann, dann hat man Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit Schnelligkeit, man muß der Erste und der Schnellste sein, sonst geht man unter. Das europäische wirtschafts- und finanzpolitische System boykottiert Klein- und Mittelunternehmen. Wenn man Fehler macht, verschwindet man sehr schnell.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Jeder hat seine persönliche Note, die einzigen Gemeinsamkeiten in meiner Branche sind die Rechtsvorschriften und die technischen Normen. Wie diese umgesetzt werden, fällt unter das Kapitel Originalität.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Logistikbranche - primär Spediteure, Güterbeförderer und Lageristen - werden in den Staaten, in denen Gefahrengutvorschriften gelten - dazu gehört auch Österreich -, ausgequetscht. Bei kleinsten Defiziten sind sehr hohe Strafen zu entrichten. Diesen Strafbestimmungen haben die Interessensvertreter der Wirtschaft und der Arbeitnehmer zugestimmt, das ist ein unhaltbarer Zustand.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die wichtigste überhaupt. In meiner Branche braucht man schnelle und dabei absolut zuverlässige und genaue Mitarbeiter.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Sie genießen absolute Freiheit. Bestimmte Termine müssen eingehalten werden, ansonsten entscheiden meine Mitarbeiter selbst, wann sie kommen und wann sie gehen. Damit muß der Mitarbeiter natürlich auch umgehen können.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind klein, überschaubar, absolut flexibel und die Schnellsten. Aufgrund unser Kontakte, die sich auf ganz Europa und auch Übersee erstrecken, haben wir gegenüber den Mitbewerbern einen großen Informationsvorsprung.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
20 Prozent meiner Arbeitszeit verwende ich für Fortbildung. Ich arbeite jedoch wesentlich mehr als die üblichen 40 Stunden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es sind mehrere Ratschläge, einer davon ist, den Mut zu haben, auf die Schnauze zu fallen. Wichtig ist es auch, die eigene Person sehr gut zu kennen, denn sein größter Feind ist man selbst. Wenn beim Schritt in die Selbständigkeit die eigene Persönlichkeit nicht gut ausgeprägt ist, kann das sehr hinderlich sein. Zu Beginn sollte man sich nicht auf Beziehungen und den Bekanntenkreis verlassen, von dort kommen keine neuen Aufträge, diese muß man sich erarbeiten. Wo man wohnt und bekannt ist, sollte man nicht damit beginnen. Wenn man aus einer Region, wo man nicht bekannt ist, den ersten Auftrag erhält, dann ist man am richtigen Weg, und das Konzept stimmt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mit 55 Jahren mein Unternehmen verkaufen und mich zurückziehen.
Ihr Lebensmotto?
Lerne jeden Tag, eine schöne Sekunde bewußt zu erleben. Die Kunst des Lebens besteht darin, täglich so viele schöne Sekunden wie möglich aneinanderzureihen, egal ob privat oder beruflich.