Zum Erfolg von Michaela Wenzl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mir ein Ziel zu setzen, mich auf den Weg zu diesem Ziel zu begeben und es letztendlich auch tatsächlich zu erreichen. Erfolg heißt auch, sich das Leben so angenehm als möglich gestalten zu können. Ich schätze ein harmonisches Privatleben, gute Freunde, gute Firmenzahlen und die Zufriedenheit meiner Angestellten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja und nein, denn ich habe mein Ziel, mit 30 Jahren selbständig tätig zu sein, erreicht. Das Jein ist Sinnbild für meine Jugend, da ich erst in vierzig Jahren - rückblickend auf mein Leben - klar sagen kann, ob ich erfolgreich war oder nicht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Zum Erfolg gehört auch das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Dies bewahrheitete sich bei mir in wunderschöner Form, wobei es wichtig war, die Chance auch wahrzunehmen. Zusammenfassend betrachtet, sind der Mut, Chancen wahrzunehmen, Lernbereitschaft, Einsatz und Risikobereitschaft die wesentlichsten Faktoren meines Erfolges. Sehr wichtig ist es außerdem, gut mit Menschen umgehen zu können und seinen Beruf gern auszuüben, denn nur dadurch kann man anderen Menschen seine Begeisterung vermitteln.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Der Übernahme des Unternehmens folgte ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich 13 Jahre alt war, entschied ich, mich mit 30 selbständig zu machen. Für mich war es damals klar, daß ich mein eigenes Unternehmen führen wollte. Ich wußte zwar damals noch nicht, in welcher Branche ich tätig werden wollte, aber die Entscheidung an sich konnte ich tatsächlich umsetzen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Unsere Anerkennung erfahren wir durch Auftragserteilung und diese Anerkennung beruht auf Vertrauen und Kundenzufriedenheit. Als kleines Unternehmen können wir besser auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen und wenn Kunden uns loben, fühlen wir uns naturgemäß in unserer Tätigkeit bestätigt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Unsere Branche ist abhängig von der gesamten Wirtschaft und daher zur Zeit in großen Schwierigkeiten. Durch die Vorgangsweise der USA gegenüber dem Irak ist die Zahl der Importe in die USA, äußerst gering. Sehr schlimm war es nach dem 11. September 2001, als wir 50 Prozent unserer Geschäfte über Nacht verloren. Nach einem dreimonatigen Streik an der Westküste wurde nur eine 20-prozentige Auslastung zugelassen. In den Häfen standen ständig 70 bis 80 Schiffe, die auf die Entladung warteten. Daraufhin mußten alle Aufträge ausgesetzt werden und es entstand ein enormer Verlust, der sich auf alle Branchen auswirkte.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Die Einschätzung meiner Person ist wahrscheinlich sehr vielfältiger Natur. Für mich ist es wichtig, gute von falschen Freunden und Neider von Mitbewerbern zu trennen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr wesentliche. Ich habe ein sehr gutes und harmonisches Team, das die Firmenbelange unter vollem Einsatz abzudecken weiß.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich schätze Lehrlinge als Firmenpotential. In einem Probemonat kann ich unser Verständnis zueinander überprüfen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Man kann Mitarbeiter nur durch Begeisterung zu Zielvorgaben führen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin selbständig und durch meine Tätigkeit gefordert, sehe mich aber trotzdem in der Lage, mein Arbeitspensum selbst zu bestimmen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Dranbleiben und die innere Einstellung: Ich schaffe es, sind wichtig, um erfolgreich zu sein. Wenn die Tätigkeit keinen Spaß macht, sollte man den Mut aufbringen, einen Job zu finden, der einen begeistert, denn nur Begeisterung ermöglicht die Zielerreichung und führt zu einem zufriedenen Dasein.