Zur Karriere von Anton Wattaul
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich stamme aus einer Großfamilie mit acht Kindern und mein Vater ernährte uns als LKW-Lenker. Während meiner Schulzeit galt mein Hauptinteresse dem Fußball, daher nahm ich zu dieser Zeit meine Schulbildung nicht allzu ernst. Rückblickend bedaure ich meine damalige Leichtsinnigkeit, ich konnte jedoch von meiner raschen Auffassungsgabe profitieren. Nach der Pflichtschule schloß ich eine KFZ-Mechanikerlehre ab, und da Wieselburg mit Arbeitsplätzen nicht gerade gesegnet war, entschied ich mich, um gutes Geld zu verdienen, in Deutschland als Eisenflechter tätig zu werden. Nach zwei Jahren war ich, da ich von allen Kollegen am besten rechnen und auch Pläne lesen konnte, schon Partieführer. Zu dieser Zeit verdiente ich schon ein Gehalt, die sich mit meinem jetzigen Salär als Nationalratsabgeordneter jederzeit messen könnte. Zur selben Zeit lernte ich meine zukünftige Frau kennen, deren Eltern ein kleines Traktorenfuhrwerk selbständig betrieben. Als ihr Vater starb, bot mir meine Schwiegermutter das Unternehmen zur Übernahme an. Da ich nach sechs nicht ungefährlichen Jahren am Bau von dieser Branche genug hatte, nahm ich ihr Angebot an, erkannte jedoch sehr rasch, daß ich von diesem Unternehmen keine Familie ernähren konnte und entwickelte deshalb ein effizienteres Containersysthem für die Baufirma Eberhardt. Um dieses System der Verwirklichung zuzuführen, mußte ich einen Kredit von 700.000 Schilling aufnehmen, der sich jedoch bald rentierte. Zufälligerweise suchte die ÖBB Zulieferer, die nicht mit Spediteuren in Einklang standen. Da ich diese Optionen erfüllte, erhielt ich den Stützpunkt Wieselburg und begann meine ersten Mitarbeiter aufzunehmen. Zu späterer Zeit, durch Überarbeitung geschieden und vor einer großen Auszahlung an meine Ex-Frau gebunden, nahm ich das zufällige Angebot, für eine Spedition tätig zu werden, an. Ich begann für die Gebrüder Weiss mit 15 Autos Transporte durchzuführen. Da das Geschäft sehr gut lief, begann ich mich zusätzlich für die Begrünung zu interessieren und gründete hierfür ein eigenes Unternehmen. Auch das Unternehmen Bio Begrünung, mit Schwerpunkt Humuslose Begrünung für Autobahnen und dergleichen mehr, entwickelte sich rasch zu einem gewinnbringenden Tätigkeitsfeld. Da mir aber zu wenig Zeit für alle Unternehmen blieb, verkaufte ich dieses Unternehmen gewinnbringend für mich und dem maßgeblich mitbeteiligten Mitgründer und jetzigen Käufer des Unternehmens. Zur selben Zeit verkaufte ich auch das in voller Blüte stehende Containerunternehmen. Als Mitbeteiligter der Firma DPD bot mir der Geschäftsführer des Unternehmens an, auf eigene Rechnung Frächter zu organisieren. Ich nahm Selbständige, denen ich ein Auto zur Verfügung stellte, auf und führte die Logistik und die Verrechnung. Als man meine Erfolge erkannte, lobte man mich und ich übernahm in der Folge diese Transporte wieder selbst. Ich verhandelte mir sieben Fahrzeuge für dieses Tätigkeitsfeld aus und übergab das restliche Unternehmen. Um den Gebrüdern Weiss nicht in ihr Handwerk zu pfuschen, waren viele Überlegungen notwendig, um den Nischenbereich Flugersatzverkehr als unser neues Unternehmensfeld zu erkennen: es entstand die Firma Air Cargo mit 30 eigenen Fahrzeugen. Nunmehr mit einer, mit mehr als 100 Millionen Schilling Umsatz florierenden Firma ausgestattet, übergab ich große Aufgabenbereiche meinen Brüdern und begann mich mehr um die Politik zu kümmern. Ein außergewöhnliches Angebot für mein Unternehmen veranlaßte mich, mein Unternehmen Air Cargo wieder zu verkaufen. Nach reiflicher Überlegung wählte ich die Freiheitliche Partei als politische Heimat, übergab alle Unternehmungen in Familienhände und bin nun hauptsächlich politisch tätig.