Zum Erfolg von Joachim Feher
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Beruflicher Erfolg bedeutet für mich, daß das Unternehmen optimal wirtschaftet und daß die gesteckten Ziele auch erreicht werden. Notwendig ist für uns als Dienstleistungsunternehmen, im Media-Bereich die Dinge so aufzubereiten, daß der Kunde versteht, was er wirklich benötigt. Man muß mit den Augen des Kunden an die Aufgabenstellung herangehen, um zu Erfolg zu kommen. Dazu bedarf es eines hohen Maßes an Fingerspitzengefühl: man sollte den Kunden nicht mit dem eigenen Wissen erschlagen, besonders dann nicht, wenn man es mit Fachleuten zu tun hat. Kurz gesagt, man muß auch in der Lage sein, sich zurückzunehmen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich jeden Job, den ich bisher ausgeübt habe, mit hundertprozentigem Einsatz erfüllte. Ich habe immer etwas gefunden, das man noch verbessern kann. Die Kundenzufriedenheit war für mich immer wichtig, denn daraus resultiert schließlich auch mein eigener Erfolg. Mir wurde bisher jede Position angeboten, und ich nahm diese Herausforderungen an, weil ich Spaß daran hatte. Wenn ich meinen Werdegang und die Veränderungen bzw. Verbesserungen betrachte, die ich in den jeweiligen Tätigkeiten herbeiführen konnte, denke ich, daß dieser Werdegang bis jetzt ein Erfolg war.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Pflichtbewußtsein, persönlicher Einsatz, Spaß und Freude an der Tätigkeit.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich stelle mich den Herausforderungen mit meiner Erfahrung und Routine, vor allem jedoch mit Freude an der Arbeit.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich bin auf meinem Berufsweg zwei vorbildhaften Menschen begegnet: im ORF begegnete ich Franz Brenner, dem Geschäftsführer von ORF Enterprise. Er beeindruckte mich mit seiner Begeisterungsfähigkeit und seiner Einsatzfreude. Mein jetziger Vorgesetzter, CEO Peter Lammerhuber, baute die Agentur von drei auf derzeit 77 Mitarbeiter auf.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Das Angebot, Karrierestufen gehen zu dürfen, ist für mich der wesentliche Punkt, und ich freue mich über das mir entgegengebrachte Vertrauen. Selbstverständlich bedeutet es auch Anerkennung von Kundenseite, wenn man im Wettbewerb erfolgreich besteht.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In Österreich herrscht leider nur lückenhaftes Verständnis für Mediaplanung. Hier ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, man sieht mich als ruhig, analytisch denkend, zielstrebig und umsetzungsstark.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir stellen Universitätsabsolventen und HAK-Abgänger ein. Wesentlich ist, daß Neueinsteiger bei uns viel lernen müssen. Dabei gilt es zu unterscheiden, ob eine Stelle für den Bewerber nur eine Verlegenheitslösung ist, oder ob die Begeisterung und Leidenschaft für diese Tätigkeit wirklich vorhanden ist. Für eine Führungskraft ist es wesentlich, dies sehr schnell herauszufinden, außerdem schaden psychologische Grundkenntnisse nie.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch meine Vorbildfunktion und einen partnerschaftlichen Führungsstil. Dies setzt eine hohe Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen voraus, die in unserem Haus auch gegeben ist.Welche sind die Stärken des Unternehmens? 90 Prozent unserer Mitarbeiter machen ihren Job aus Leidenschaft. Die Werbebranche ist für ihre hohe Fluktuationsrate bekannt; davon kann jedoch bei uns keine Rede sein. Dies hat sicherlich mit dem positiven Betriebsklima, unserem Führungsstil und der Philosophie des Unternehmens zu tun. Es gibt zahlreiche Mitarbeiter, die damals 1987 gemeinsam mit dem Firmengründer, Peter Lammerhuber, das Unternehmen gegründet und aufgebaut haben und noch immer erfolgreich in diesem Unternehmen tätig sind.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann damit relativ leicht umgehen, denn meine Ehepartnerin arbeitet in derselben Branche. Somit liegt gegenseitiges Verständnis vor, denn einen Achtstundentag gibt es als Führungskraft in dieser Branche nicht. Es kommt auch immer wieder vor, daß man auch im Privatleben über so manche berufliche Bereiche spricht. Trennen kann man somit Beruf und Privatleben nicht. Ich versuche jedoch, die Wochenenden freizuhalten, denn man braucht auch Regenerationsphasen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
In erster Linie zählt die Neugier. Neben der theoretischen Ausbildung zählt auch praktische Erfahrung. Ideal ist es, neben dem Studium bereits in die Praxis zu schnuppern. Man sollte sich ein Ziel stecken und zur Kenntnis nehmen, daß es auf dem Weg dorthin auch Hindernisse gibt, die man überwinden muß. Man darf sich von Niederlagen nicht enttäuschen lassen; es kann nicht immer nur Sonnenschein geben.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir haben den primären Anspruch, die führende Agentur Österreichs zu sein. Wir orientieren uns nicht am Mitbewerb.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Im Rahmen des Unternehmens gilt es viele Ziele zu erreichen, daher wird sich mein Wunsch, etwas weniger zu arbeiten, nicht so rasch realisieren lassen.