Zum Erfolg von Rudolf Blacher
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg bedeutet für mich, den richtigen Weg zu gehen und richtig zu handeln, meine Mitarbeiter richtig zu führen. Wenn zu diesen Faktoren noch Freude und eine gewisse Genugtuung am Beruf hinzu kommt, ist das der schönste Erfolg, den man erreichen kann. Ich betrachte nicht meine Karriere selbst als Erfolg, sondern die Anerkennung, daß meine Art der Mitarbeiterführung richtig ist, die Entwicklung des Unternehmens gibt mir dabei recht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin durch eine sehr harte Schule bei einem ausgezeichneten Vorgesetzten gegangen, der mir sehr viel Sachkenntnis und Erfahrung vermittelte. Ein weiteres maßgebliches Kriterium meines Erfolges ist meine langjährige Erfahrung; als ich bei Schukra eintrat, war ich mir in den Dingen, die ich tat, bereits sicher.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich blicke heute auf mehr als 50 Jahre Berufstätigkeit zurück und sehe mich als erfolgreich, weil das Unternehmen floriert und meine Mitarbeiter selbst erfolgreich sind.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich absolvierte ein Gymnasium, in dem hoher Wert auf humanistische Bildung im breitesten Sinne gelegt wurde, deshalb mußte ich mit 19 Jahren absolut bei Null beginnen, weil ich praktisch über kein kaufmännisches Wissen verfügte. Als ich in diesem ersten Unternehmen Vorstand wurde, konnte ich mir zum ersten Mal sagen, daß ich erfolgreich war.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine wesentliche Entscheidung fiel mit meinem Eintritt bei Schukra in Linz, damals war ich davon überzeugt, daß man aus diesem Unternehmen etwas machen und es wieder auf die Beine stellen könnte. Auch als ich hier bei Schukra Berndorf tätig wurde, wußte ich aufgrund meiner Erfahrung, daß man die Umsätze verdoppeln und verdreifachen konnte – obwohl mir das anfangs keiner glaubte.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Man muß manchmal die Originalität verbunden mit einer gewissen Intuition walten lassen und den Mut finden, einen anderen Weg zu gehen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Dies war mein Vorgesetzter in der Landmaschinenfirma, eine starke Persönlichkeit und Unternehmer alten Stils aus traditioneller Österreichischer Unternehmerfamilie, der mir vermittelte, daß es wesentlich ist, den geraden Weg zu wählen und Versprechen zu halten. Er war tatsächlich ein Mann von Handschlagqualität, der zu seinem Wort stand.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung bedeutet für mich, als „Nobody“ begonnen zu haben, ausschließlich durch mein Engagement erfolgreich geworden zu sein und vor schließlich vor die Aufgabe gestellt zu werden, Schukra zu sanieren – und zwar auf einer soliden Basis.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Als Autozulieferbetrieb müssen wir die drei Kriterien Pünktlichkeit, Qualität und guter Preis erfüllen, wir dürfen uns keine Fehler erlauben. Diese drei Komponenten erzeugen sehr hohen Druck, der noch dadurch verstärkt wird, daß wir eine jährliche Preisminderung um bis zu fünf Prozent in Kauf nehmen müssen. Auch wenn wir die Produktionszeiten reduzieren müssen, liegt mir alles daran, mich an den Menschen zu orientieren und meine Mitarbeiter nicht „auszupowern“, deshalb gibt es hier auch kein Akkordsystem. Mein Problem als Vorgesetzter besteht darin, den Druck seitens des Marktes human nach unten weiterzugeben, ohne aber die Hektik auf meine Arbeiter abzuwälzen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich arbeitete mich in meiner ersten Firma selbst hoch und war mit dem dortigen, patriarchalischen Führungsstil nicht einverstanden, deshalb versuchte ich bei Schukra meine Vorstellungen eines guten Führungsstils durchzusetzen. Ich pflege eine Kultur der offenen Türen und des gelebten Teams und lege großen Wert auf eine flache Hierarchie.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Wir führen einmal pro Jahr eine anonyme Mitarbeiterbefragung durch, deren Ergebnisse für mich die Bestätigung meines Stils darstellen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß als mündiger Mensch durchs Leben geht und versuchen, den Rahmen seiner Möglichkeiten durch Engagement voll auszuschöpfen.