Zum Erfolg von Michael Bruckner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meinen Weg nach meinen Vorstellungen zu gehen und selbst gesteckte Ziele zu erreichen. Erfolg ist eine Droge, Erfolg ist eine innere und äußere Weiterentwicklung, die man immer wieder vorantreiben möchte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich lernte, unter großer Belastung zu arbeiten, ich bin sehr kundenorientiert, ich bin bereit Entscheidungen zu treffen und zu verantworten.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Konsequenz, der Wille zum Erfolg und eine Reihe von Zufällen. Ich bin Bäckermeister, erlernte durch die HAK-Matura alle kaufmännischen Voraussetzungen und meine Tätigkeit bei der Firma Billa erweiterte mein Wissen im Bereich des Einkaufs. Diese Kombination, mein Einsatzwillen, mein Loslassen des Sicherheitsdenkens und ein klares Konzept, das ich mit den Großbäckern, meinen heutigen Arbeitgebern, erarbeitete, ermöglichte uns diesen großartigen Erfolg. Ein guter Einkäufer hat Erfolg, wenn er die richtigen Waren einkauft, die den Zweck am besten erfüllen, er muß darauf achten, beim richtigen Lieferanten einzukaufen und das in einer so fairen Weise, daß er den günstigsten Preis erzielen kann, seinen Partnern jedoch das Überleben und eine wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht. Mein Beruf macht mir Spaß und die Gesellschafter schätzen meine Leistungen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühlte mich erfolgreich, als ich die Matura am zweiten Bildungsweg bestanden hatte. Daß ich diesen schwierigen Weg ging und als einziger von 36 Kandidaten die Prüfung schaffte, erfüllte mich mit Stolz und Glücksgefühl.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Nach der Ausarbeitung des Konzeptes für dieses Unternehmen stand ich vor der schwierigsten Entscheidung meines Lebens. Auf der einen Seite hatte ich relativ große wirtschaftliche Sicherheit, eine vorgezeichnete Karriere mit entsprechender Dotierung und gesellschaftlichem Ansehen bei BILLA, auf der anderen Seite hatte ich die Chance, ein komplett neues Projekt in Alleinverantwortung aufbauen zu können. Ich entschied mich für die neue Herausforderung und schaffte es darüber hinaus, mich mit dem Billa-Konzern insofern zu einigen, als ich meinen Nachfolger selbst bestellen durfte und in bestem Einvernehmen ausschied.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Sehr wichtig ist mir die Anerkennung der Gesellschafter, meiner Arbeitgeber die einem bei der täglichen Arbeit widerfährt, sei es nun durch Lob oder der Frage nach Rat. Schön ist auch die Anerkennung der Branche durch die Berufung in den Bundesinnungsausschuß.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche ungelöst? Die meisten Bäcker sind traditionellerweise produktverliebt und vergessen neben der Produktorientierung oft auf die Kundenorientierung, z.B. in puncto Frische. Es gibt heute keinen schlechten Bäcker mehr. Leider aber auch nur sehr wenige, wirklich gute Bäcker. Diese Durchschnittlichkeit ist wohl das größte Problem unserer Branche. Denn die guten Betriebe sind zumeist auch die Innovativen. Diese sind erfolgreich, unabhängig von der Betriebsgröße.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Wir sind zu zweit und bewegen zwischen 300 und 400 Millionen Schilling Einkaufsvolumen.