Zum Erfolg von Hannelore Kirchner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg liegt im Glauben an mich selbst, in der ehrlichen, aufrichtigen Präsentation meinen Kunden gegenüber, in meiner Persönlichkeit. Erfolg bedeutet für mich letztlich, ich selbst zu bleiben und existiert für mich immer nur im Zusammenhang mit Kontinuität.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als sehr erfolgreich, weil ich meine Ziele erreicht habe. Ich fühle mich derzeit sehr gut, stark und erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ohne meine Ausdauer, Beharrlichkeit, Kontinuität und den Glauben an das Gute im Menschen wäre ich heute nicht dort, wo ich bin. Ich habe meinen Weg schließlich gefunden, weil ich nicht auf das hörte, was andere mir sagen oder vorschreiben wollten. Ich arbeite heute mit großen Couturehäusern in ganz Europa zusammen, wo ich gerne gesehen bin. Ich wieß sehr genau, was ich will und was ich nicht will und konnte mir meinen Weg immer wieder „freistrampeln“. Ich zeichne mich durch hohe Sensibilität und viel Gefühl aus.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fand mich von Beginn meiner Tätigkeit an als erfolgreich, weil ich von mir selbst überzeugt war. Speziell Anfang der Neunziger Jahre stellte ich fest, daß ich auch objektiv eine sehr erfolgreiche Persönlichkeit bin, es gab dazwischen aber auch Zeiten, in denen ich das Geschäft aufgeben wollte. Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Imitation ist etwas für die anderen – ich selbst lege großen Wert auf Originalität, weil ich mich nur so zufrieden und glücklich fühlen kann. Ich finde es in diesem Zusammenhang wichtig, mich selbst immer wieder herauszufordern.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gibt keine äußere Instanz, die mich prägte – ich wurde von meiner inneren Vision geprägt, von meinem Ich.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich vorwiegend durch Komplimente seitens meiner zufriedenen Kunden. Sie bewundern mich, weil ich es schaffte, ohne Feedback – sei es nun von meinen Eltern oder von einem Partner – ganz allein meinen Weg machte und nie mein Image verlor. Meine Kunden vertrauen mir und möchten mich nicht missen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der Konsument läßt sich in ein Schema pressen und ist sich selbst nicht viel wert – dies ist unser Problem.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Einige Geschäftspartner sind sehr boshaft und neidisch, andere wiederum bringen mir hohe Anerkennung entgegen, weil ich mit meinem Geschäft eine Vorreiterrolle einnehme.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich hatte bereits Mitarbeiter, arbeite aber mittlerweile alleine, weil die Beratung und Betreuung der Kunden mir obliegt. Die Mitarbeiter, die bei mir arbeiten und – aus welchen Gründen auch immer – aus der Firma ausscheiden, sind bei den Mitbewerbern gern gesehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich arbeite viel, habe aber ein sehr ausgefülltes und intensives Privatleben, das ich sehr genießen kann. Ich kann beide Bereiche sehr kontinuierlich verbinden.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bilde mich über Fachliteratur weiter, eine weit wichtigere Rolle spielt dabei aber meine Intuition.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate jedem, nicht oberflächlich zu sein und nicht zu glauben, daß einem alles im Leben am Silbertablett serviert wird: auch gute Gerichte müssen zuerst einmal zubereitet werden, bevor man sie genießen kann. Egal, welches Ziel man erreichen möchte – man muß zuerst an sich selbst arbeiten; vor allem darf man aber nicht aufgeben. Man muß sich selbst fordern und soll immer wieder neue Chancen und Herausforderungen suchen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte jemanden finden, der nach meiner Pensionierung meinen Betrieb in meinem Sinne weiterführt.
Ihr Lebensmotto?
Konstruktiv bleiben und das Gute vom Bösen trennen; einem Bettler die selbe Anerkennung zukommen lassen wie einem Generaldirektor.