Zum Erfolg von Fritz Kukula
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg ist für mich einer der Eckpfeiler zum privaten Glück. Ich brauche die Befriedigung des persönlichen Erfolges für meine Ausgeglichenheit. Der zweite Eckpfeiler ist die private Zufriedenheit und der dritte ist Sport. Ich benötige Sport zum Streßabbau.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Für mich ist Ehrgeiz die Triebfeder zum Erfolg. Wenn es einmal im Betrieb ruhiger ist, werde ich unruhig und schaue mich um neue Standbeine für das Unternehmen um. Wichtig ist der Blick über den Tellerrand und ein gutes Gespür für das Geschäft. Wenn ein neuer Versuch gemacht wird, z.B. ein Materialtest, stehe ich daneben und überzeuge mich selbst von der Qualität. Dazu leite ich auch meine Verkäufer an, damit sie bei den Kunden kompetenter auftreten können. Kompetenz ist für Erfolg Voraussetzung.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das Gefühl konnte ich relativ bald bei meiner ersten Firma spüren. Dort gab es eine Erfinderprämie; wir haben galvanisierte Drähte hergestellt und ich habe einen Supraleiter erfunden, der bei minus 40 Grad nahezu keinen Widerstand aufwies, eine Legierung aus Kupfer, Zink und Niob. Damals war ich 23 Jahre alt, das war ein tolles Erfolgserlebnis.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Diese Person war zweifellos mein Vater. Mein Vater hatte nur AHS-Matura und hat sich dann bis zum Direktor der Hypo-Bank hochgearbeitet. Er hat immer ein offenes Ohr für mich gehabt, und dann hat er mir gezeigt, daß man es auch ohne optimale Ausbildung zu etwas bringen kann, bzw. erfolgreich sein kann. Mein Vater war es auch, der mich überredet hat, die Prokuristenstelle anzunehmen und die Chance zu nutzen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Als Geschäftsführer muß man sich die Anerkennung in kleinen Dosen täglich neu bei den Kunden erarbeiten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich führe derzeit 26 Mitarbeiter und alle spielen als Team eine wichtige Rolle. Sie müssen zielorientiert arbeiten und das Tagesgeschäft verläßlich abwickeln. Ihre Aufgabe ist es nicht, Ideen zu entwickeln, sie müssen mir den Rücken vom Alltagsgeschehen freihalten. Kreativität ist nicht verboten, aber auch nicht Notwendigkeit. Dafür fühle ich mich im Sinne der Arbeitsteilung verantwortlich. Selbständigkeit und Ehrlichkeit der Kollegen sind sehr wichtig.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Entscheidend für gute Zusammenarbeit ist, ob wir miteinander können, oder nicht. Selbstverständlich spielt auch die Qualifikation eine wichtige Rolle.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere sie regelmäßig im Gespräch, bei Mitarbeitersitzungen, in denen die Mitarbeiter die Gesprächsthemen vorgeben, falls gewünscht (und realisierbar) durch Jobrotation, oder auch durch Pflege sozialer Kontakte, allerdings eingeschränkt. Ich lasse mich nicht verpflichten. Gute Ideen der Mitarbeiter sind deren Erfolge.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind schnelle Entscheidungswege und Effizienz.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir verhalten uns sicher fair, allerdings arbeiten wir unsere Vorteile und Lösungsvorschläge klar heraus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe mein Büro nach Hause verlegt. Einerseits, um die Mitarbeiter zu mehr Selbständigkeit anzuregen, andererseits, weil ich zu Hause intensiver arbeiten und mir die Zeit besser einteilen kann.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll die Ausbildung absolvieren, die einen reizt, gebotene Chancen ergreifen und immer flexibel bleiben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Im Unternehmen warten noch viele Aufgaben auf mich. An sich möchte ich mich mit 57 Jahren finanziell abgesichert aus dem Berufsleben zurückziehen und gesund alt werden. Mein Ziel ist, eine rechtzeitige, ordentliche Übergabe für das Unternehmen sicherzustellen.