Zum Erfolg von Walter Trippel
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Genugtuung. Erfolg ist etwas, das ich brauche, um leben zu können. Eine Zielsetzung vor Augen zu haben, ohne mich dabei beirren zu lassen, weiter zu gehen und das Ziel dann zu erreichen, empfinde ich als höchstes Glück im Leben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Als erfolgreicher Geschäftsmann und glücklicher Familienvater bin ich sehr zufrieden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Eltern ermöglichten mir eine gute Ausbildung, im übrigen arbeitete ich seit meinem 16. Lebensjahr neben der Ausbildung. So schuf ich mit eine Art Spielwiese und konnte ohne größere Konsequenzen Fehler machen - was im gehobenen Management undenkbar wäre. Mentoren spielten auch eine wichtige Rolle in meiner Entwicklung, so wurde ich beispielsweise in der Ersten Österreichische Spar-Casse-Bank als Analyst für Aktien aufgenommen, mußte aber anfangs ausschließlich Kupons schneiden, bis ein Vorgesetzter, Herr Dr. Ulrich, auf meine Fähigkeiten aufmerksam wurde und meine Karriere förderte. In späterer Folge zeigte sich meine gute Hand bei der Menschenführung als wichtiger Erfolgsfaktor.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? In meiner Zeit als geschäftsführender Prokurist bei der Constantita Beteiligungsfonds AG fand ich in Herrn Dr. Josef Taus ein großes Vorbild, damals erhielt ich auch die Gelegenheit, das Beteiligungsfondsgesetz von der Pike auf mitgestalten zu können. Einen zweiten großen Lehrmeister fand ich in Dr. Hans Leobacher, dessen Vertrauen ich nicht enttäuschte, indem ich in 20 Jahren Vorstandstätigkeit bei der Beteiligungsfonds West AG Salzburg jedes Jahr Gewinne erzielte, riesige Dividenden ausbezahlte sowie eine eigene Leasinggesellschaft mit über sieben Milliarden Bilanzvolumen aufbaute, diese ohne Ausfälle verwaltete und 2002 schließlich liquidierte. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Zweifellos stellen fachliche Fähigkeiten eine grundlegende Voraussetzung dar, wobei auch menschliche Komponenten sehr wichtig sind. Yuppies hatten bei mir nie eine Chance, einem ruhigen Familienleben kommt ein hoher Stellenwert zu, da private Geborgenheit ein wesentliches Erfolgskriterium darstellt.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Meine Auftraggeber kommen in der Regel dann zu mir, wenn andere nicht mehr können, da ich den Ruf genieße, Unmögliches möglich zu machen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Um Erfolge im gehobenen Management zu erreichen, muß man von Anfang an einen um mindestens 50 Prozent höheren Arbeitseinsatz als andere in angestellter Position erbringen. Auch ist es von Vorteil, große Unternehmen zu suchen, um schon früh als Trainee an fähige Manager heranzukommen, wohingegen Selbständigkeit in frühen Zeiten zu vergleichen ist mit einem Prellbock, auf den man zufährt. Wenn man diese Voraussetzungen erfüllt hat, empfiehlt es sich, nicht länger als zehn Jahre im gleichen Unternehmen zu bleiben. Regionale Bindung sehe ich auf jeden Fall als kontraproduktiv, nur international sind wirklich große Erfolge möglich. In diesem Zusammenhang ist die Kenntnis von Fremdsprachen enorm wichtig. Last but not least gilt für die Menschenführung der Grundsatz: Härte nicht den Mitarbeitern, sondern sich selbst gegenüber.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine größte Zielsetzung besteht darin, meinen drei Söhnen zu helfen, beruflich etwas zu erreichen. Wenn meine Gesundheit es zuläßt, möchte in noch größere Immobilienprojekte abwickeln und in jedem Fall als Mentor aktiv bleiben, da ich gerne jungen Menschen helfe. Die ersten 15 Jahre standen Karriere und Überleben im Mittelpunkt meines Lebens, abgelöst von Arbeit, Familie und Kultur in wechselnden Prioritäten.